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Tiere essen

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Beitrag  Alice Mo 16 Aug 2010, 20:46

Wir haben das Tier in uns vergessen und vergessen das Tier, sobald es auf unserem Teller liegt. Das gehört zur Verhaltensweise der Kälte, der vielleicht zentralsten psychosozialen Technik fortgeschrittener Kulturen. Dennoch dürfte es wenige Fleischesser geben, die unbeeindruckt blieben, wenn sie sich der Unbequemlichkeit aussetzten, beispielsweise einen Film anzusehen, der ihnen zeigt, wie das Fleisch auf ihre Teller kommt (sehr häufig werden Tiere in der industriellen Schlachthausroutine nicht gründlich genug betäubt und schreiend bei lebendigem Leib gehäutet und zerstückelt). Der südafrikanische Literaturnobelpreisträger J. M. Coetzee erinnert in seiner bewegenden Erzählung Das Leben der Tiere an die »gewaltige gemeinschaftliche Anstrengung«, derer es bedarf, um »unsere Herzen vor den Schlachtstätten zu verschließen«.

Gleichwohl kultivieren wir inmitten dieser offensichtlichen Mitleidslosigkeit sonderbare Mitleidsnischen. Niemand möchte seinen eigenen Hund oder sein eigenes Pferd essen, obgleich Hunde und Pferde durchaus gegessen werden. Für unsere Katzen kaufen wir altersgerechtes Katzenfutter und lassen sie beim Tierarzt gegen Diabetes behandeln, während wir Kühe und Hühner, sauber in Cellophan verpackt, in der Tiefkühltruhe aufbewahren. Dabei ist die Artengrenze, die festlegt, welches Tier geliebt und welches gemordet wird, völlig willkürlich und abhängig von den Sitten und Moden.

Iris Radisch in: Tiere sind auch nur Menschen
Zeit Online
http://www.zeit.de/2010/33/Vegetarismus-Essay?page=1
Anlässlich des neuen Jonathan Safran Foer-Bestsellers "Tiere essen" wird zur Zeit das Töten und Essen von Tieren im Westen wieder vermehrt diskutiert.

Der ganze, in meinen Augen hervorragender Artikel von Iris Radisch umfasst mehrere Seiten und kann hier nur stellenweise zitiert werden, behandelt jedoch die wichtigsten moralischen Aspekte, die sich bei diesem Thema zwangsläufig anbieten.

Vor dem Hintergrund, dass der Geschmack von Fleisch in Wahrheit fast ausschließlich auf die (hoffentlich gekonnte) Verwendung von Kräutern, Gewürzen, tierischen Fetten und die (besonders in der Gastronomie obligatorische) Verwendung von Alkohol zurückzuführen ist, erlaube ich mir an dieser Stelle wieder einmal ein kritisches Hinterfragen der Angewohnheit, Tiere zu essen.

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Beitrag  mandela Mo 16 Aug 2010, 22:46

Liebe Alice, du erwartest vernünftige antworten auf dieses thema in einem forum, in dem schon der username: „Vegano“ per se verdächtig klingt?
In dem (aus dem bauch geschittener) kaviar gut zum vermeintlichen status passt…

Ein arzt (name vergessen) hat einmal gesagt: "Ich bin vegetarier, nicht weil ich an meine gesundheit denke, sondern an die gesundheit der tiere"

Genau diese ähnliche denkweise hatten schon einige philosophen der alten Griechen und Römer. Und nat. gab es dieses denken schon vor einigen tausend jahren im Indisch-asiatischen raum - in breiter masse.
Wohlbemerkt: Vegetarismus aus rein ethischen und nicht nicht aus gesundheitlichen und/oder global wirtschaftlichen und umweltpolitischen gründen.
Der neue aspekt essen und gerechtigkeit (global wie national) wird ja erst jetzt von wenigen diskutiert.

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Beitrag  Alice Mo 16 Aug 2010, 22:53

Lieber mandela, danke für deinen Beitrag!

Nein, ich erwarte nichts, freue mich, wenn in der Tat eine vernünftige Antwort kommt (die nicht nur durch die Vernunft, sondern gerade auch durch die Emotion eingegeben wird) und freue mich noch mehr, wenn das Thema "Tiere essen" (das im Grunde genauso unbemerkt wie konsequent fast unseren Alltag beherrscht!) für einen kurzen Augenblick ins Bewusstsein gelangt.
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Beitrag  Gast Mo 16 Aug 2010, 23:12

Du hast es schon in Deinem Eingangstext geschrieben - Wir Menschen sind auch Tiere.

Wer oder was auch immer diese Welt geschaffen hat, hat sich sicher etwas dabei gedacht, dass es Lebewesen gibt, die Fleusch (fr)essen und welche die pflnaziliche Nahrung zu sich nehmen.
Da ist doch sehr interessant , dass das größte Lebewesen, der Walhai nur Plankton zu sich nimmt - damit also Vegetarier ist, auch der Elephant...

Ich halte es für natürlich, dass der Mensch, der von der Natur so ausgestattet wurde, auch Fleisch zu sich nimmt.

Was ich nicht brauche, ist dieses Übermaaß und dass es immer mehr sein muß.
Und ich kann mir vorstellen, dass das eventuell auch der Beweggrund für Dich ist, vegetarisch zu leben.

Ich halte das eher so, dass man in Maaßen damit leben kann.
Das würde dann sicher auch den natürlichen Lebenskreislauf auf diesem Planeten Rechnung tragen.
Doch leider ist die "Perle der Schöpfung" eher ihr eigener Untergang. Denn sind die Tiere nicht mehr da, wo sie in der Natur hingehören, stimmen die ganzen Bedingungen nicht mehr, stirbt alles.

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Beitrag  mandela Mo 16 Aug 2010, 23:16

Plutarch (45-120 n. Chr.): «Könnt ihr wirklich die Frage stellen, aus weichem Grunde sich Pythagoras des Fleischessens enthielt? Ich für meinen Teil frage mich, unter welchen Umständen und in welchem Geisteszustand es ein Mensch das erstemal über sich brachte, mit seinem Mund Blut zu berühren, seine Lippen zum Fleisch eines Kadavers zu führen und seinen Tisch mit toten, verwesenden Körpern zu zieren, und es sich dann erlaubt hat, die Teile, die kurz zuvor noch gebrüllt und geschrien, sich bewegt und gelebt haben, Nahrung zu nennen.... Um des Fleisches willen rauben wir ihnen die Sonne, das Licht und die Lebensdauer, die ihnen von Geburt an zustehen.»

Wilhelm Busch (nur weil so unerwartet von ihm) «Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur die Menschenfresserei, sondern jede Art des Fleischgenusses als Kannibalismus gilt.»

Albert Schweitzer «Meine Ansicht ist, daß wir, die für die Schonung der Tiere eintreten, ganz dem Fleischgenuß entsagen und auch gegen ihn reden. So mache ich es selber.»

Albert Einstein «Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.»

Ovid (43 v. Chr.-17 n. Chr., klassischer Dichter Roms): «Das Zeitalter, das wir das Goldene benannt haben, war gesegnet mit den Früchten der Bäume und mit den Kräutern, welche die Erde hervorbringt, und der Mund der Menschen wurde nicht mit Blut befleckt. Damals bewegten die Vögel ihre Schwingen sicher in den Lüften, und der Hase durchstreifte das freie Feld ohne Furcht; damals wurde der Fisch nicht das arglose Opfer des Menschen. jeder Ort war ohne Verrat, keine Ungerechtigkeit herrschte, und alles war von Frieden erfüllt. In späteren Zeitaltern schmähte und verachtete ein Unheilstifter diese reine, einfache Nahrung und versenkte in seinen gefräßigen Wanst Speisen, die von Leichnamen herrührten. Damit öffnete er zugleich der Schlechtigkeit den Weg.»

Horaz (65-8 v.Chr, klassischer Dichter Roms): «Wage es, weise zu sein! Höre auf, Tiere zu töten! Wer die Stunde des rechten Lebens hinausschiebt, gleicht nur dem Bauern, der darauf wartet, daß der Fluß versiegt, ehe er ihn überquert.»

Leonardo da Vinci (1452-1519, italienisches Universalgenie): «Wahrlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertrifft die ihrige. Wir leben vom Tode anderer. Wir sind wandelnde Grabstätten!»
«Ich habe schon in jüngsten Jahren dem Essen von Fleisch abgeschworen, und die Zeit wird kommen, da die Menschen, wie ich, die Tiermörder mit gleichen Augen betrachten werden wie jetzt die Menschenmörder.»

Luise Rinser (* 1911, deutsche Schriftstellerin): «Heute sehen wir nichts mehr vom qualvollen Leben und Sterben des Schlachtviehs. Das geht automatisch vor sich. Eben noch ein Tier, im nächsten Augenblick schon zerteiltes Fleisch: unsre Nahrung. Unsre Art von Kannibalismus.»

Emile Zola (1840-1902, französischer Schriftsteller): «Die Sache der Tiere steht höher für mich als die Sorge, mich lächerlich zu machen.»



http://www.rainbowway.de/Zitate/Zitate9.html

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Beitrag  patagon Mo 16 Aug 2010, 23:26

Ich weiß nicht ob es eine Folge der Zivilisation ist, dass ich auch probleme mit dem Naturgesetz von "fressen oder gefressen werden" habe.

Trotzdem ich natürlich, wie sicher fast jeder gegen all diese Auswüchse von Massentierhaltung usw. bin, ein Vegetarier oder gar Veganer bin ich nicht.

Ich habe es schon einmal gesagt, ich glaube man kann mehr ändern und ein Stück vorwärtskommen, wenn man nicht mit Maximal Forderungen anfängt.

Jedenfalls denke ich, dass es leichter ist, viele Menschen davon zu überzeugen, dass diese Bestialitäten erst einmal gebrandmarkt werden.

Nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen, jedenfalls wenn man etwas erreichen will.

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Tiere essen Empty Re: Tiere essen

Beitrag  Alice Mo 16 Aug 2010, 23:29

Steffi, das stimmt wohl - gerät alles nachhaltig aus dem Lot, wird es auch für alle Menschen düster aussehen!

Ein großes Problem und vielleicht sogar der Kernpunkt heutzutage beim Tierkadaverkonsum ist die Massentierhaltung, ohne die fast kein westlicher Verbraucher aus einkommensbedingte Prioritätsentscheidungen und Bequemlichkeit auskommt.

Der eine oder andere mag dies kurz bedauern, wenn ihm gerade nach dem Abendessen mal wieder eine populärwissenschaftliche Sendung mit der ekligen Wirklichkeit von Tiertransport, Massenhaltung und Fließbandschlachtung unter die Nase gerieben wurde...

Meine Erfahrung nach aber führt das wirkliche, ungeschonte Hinschauen öfters dazu, dass aus dem fatalistischen Schulterzucken ob diesem millionenfachen Leid eine bewusste Entscheidung dagegen wird.
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Beitrag  mandela Di 17 Aug 2010, 00:18

Alice, ob das „hinschauen“ mit den augen heute noch erkenntnisse vermittelt… da wir ja mit informationen und auch falschinformationen überflutet werden. Auf diese flut von z.b. bildinformationen (flut in Pakistan? Wie?) ist unser hirn/herz wohl nicht ausgelegt… wenn nicht wertestrukturen im gehirn schon vorher angelegt sind. Beim säugling, beim kind durch die eltern und umwelt. Eine kontraproduktive entwickling zeichnet sich übrigens auch auf der spieleindustrie ab. Oder wird z.b. deutlich in den neuen wortschöpfungen, kriege betreffend. Als erwachsener findet man leicht hunderte entschuldigungen sich seiner ganz persönlichern verantwortung zu entziehen.

Danke steffi für deinen beitrag:
Ich halte es für natürlich, dass der Mensch, der von der Natur so ausgestattet wurde, auch Fleisch zu sich nimmt.
Bei diesem punkt möchte ich aber anfügen, dass da nat. immer gern die natur des menschen als allesfresser (der zuvor ein reiner pflanzenfresser war) angeführt wird. Als unumstössliches naturgesetz. Ein anderes naturgesetz besagt übrigens auch, dass sich eine tierart nat. auch selbst seiner lebensgrundlage berauben kann.
Fast alle anderen naturgesetze werden aber gern als völlig losgelöst von der menschlichen handlungsweise, verantwortung aufgefasst und NICHT beachtet“. Einige zu recht, viele zu unrecht.

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Tiere essen Empty Demnach.....

Beitrag  Barbarella Di 17 Aug 2010, 01:52


http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenaffen#Ern.C3.A4hrung

hat sich der Mensch den "Fleischverzehr" "angewöhnt", um sich einen größeren Lebensraum zu verschaffen.

Nun ist es wie mit allen anderen schlechten Angewohnheiten...
schwer damit aufzuhören.

Interessant finde ich auch die Bemerkung über den Schimpansen.... der "Fleischbeschaffer" steigt im Ansehen im Rudel. Nun ALLES überholt.... liegt aber noch in den Genen.

Vielleicht sind die Vegetarier schon einen Schritt weiter auf der Entwicklungsstufe......
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Tiere essen Empty Sagt man nicht auch......

Beitrag  Barbarella Di 17 Aug 2010, 01:57

.....die Organe des Menschen, sind den Organen des Schweines sehr ähnlich?

http://de.wikipedia.org/wiki/Schweine#Nahrung

Alles angepasst.... bei den Allesfressern?

Evtl. befinden wir uns "ernährungstechnisch" noch auf der Schweinestufe.

Sobald sich evtl. der Geist von der Schweinestufe befreit.... hört auch das Fleisch fressen auf.
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Beitrag  Harry1972 Di 17 Aug 2010, 02:04

Ich finde den Haustier-Aspekt interessant.
Menschen, die ihre Katze wegen einer Diabetes behandeln lassen oder gar Grabstätten für ihre Haustiere kaufen, sind mir suspekt.
Ich hatte mal zwei Katzen, von denen die eine an einer Herzschwäche litt, die ich nicht behandeln ließ. Vor ein paar Jahren bekam diese Katze dann dicke Beine, schien aber ansonsten munter. Nach zwei Wochen war sie dann tot.
Natürlich tat es mir um sie leid, denn sie war meine Lieblingskatze, aber sie war schon fast 20 Jahre alt und musste nicht leiden.
Die zweite Katze, die quasi nur zur Unterhaltung der nun verstorbenen Katze angeschafft worden war, gab ich meinem Bruder, da ich tagsüber nicht zuhause war.
Die Katze ist inzwischen auch fast 20 Jahre alt, leidet an Diabetes und wird von meinem Bruder dagegen behandelt.
Ich find´s etwas affig, aber es ist seine Entscheidung.

Ich bin bestimmt nicht hartherzig, aber gerade vor dem Hintergrund, dass ich jedes Jahr über 30 Hühner bedenkenlos verspeise, etliche Kilo Schweine- und Rindfleisch und sonstiges Getier, kann ich meine Haustiere nicht derart vermenschlichen, dass ich ihnen eine medizinische Rundumversorgung zukommen lasse.
Sie bekommen ihr Fressen, werden bei Bedarf auch mal zum Tierarzt gebracht aber mehr auch nicht.

Möglich, dass das nur ein Schutzmechanismus ist, der mir helfen soll, weiterhin Fleisch essen zu können. Zumindest auf Schweine, Rinder und z.B. Hirsche müsste ich sonst wohl verzichten.
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Beitrag  Gast Di 17 Aug 2010, 04:49

Ich bin mir da nicht so sicher, wie Du offensichtlich.
Die Naturgesetze waren schon immer da - lange vor dem Menschen und sie machen halt nicht die Moden mit.
Der Mensch ist nur dümmer als erwartet und sägt wider besseren Wissens den Ast auf dem er sitzt jeden Tag ein wenig mehr ab.
Ob der Mensch mal "NUR Pflanzenfresser" war, ist nicht erwiesen - bis jetzt.

@Alice
Bei allem Verständnis und auch wenn man gegen die, inzwischen unerträgliche Tierhaltung und Zuchtmethoden ist, stelle ich mir auch die Frage, wenn heutzutage ca. 90 % der Menschen sogenannte "Allesfresser" sind, stell Dir vor, aus den 10 % Vegetarieren werden jetzt 100 %. Nicht nur, dass sie den pflanzenfressenden Tieren ja auch die Nahrung streitig machen, wie sollten die alle satt werden?

Mir persönlich würde es sicher besser gefallen, wenn weniger Fleisch gegessen wird, dafür qualitativ besseres. Aber ich lege auch keinen Wert auf genmanipulierte Pflanzen, Obst, Gemüse und was es da sonst noch alles gibt.
Tatsächlich eher nach dem Motto , weniger ist mehr!
Und stell Dir mal vor, es werden nur zum tatsächlichen Verbrauch die Tiere verzehrt und nicht um den Überfluss zu zelebrieren.

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Beitrag  Harry1972 Di 17 Aug 2010, 05:09

Nee...wir würden den pflanzenfressenden Tieren nicht die Nahrung streitig machen.
Die Menge an Grünfutter, die wir in eine Kuh stopfen, bis sie schlachtreif ist, ist ein Vielfaches dessen, was diese Kuh anschliessend an Nährstoffen bietet.
Also anders gesagt.
Würden wir auf den Flächen, auf denen jetzt Futter für unsere Nutztiere angebaut wird, zukünftig Futter für uns Menschen anbauen, würden davon mehr leute satt, als durch den Umweg über die Tiere.

Was mir zu dem Thema noch einfällt.
Ich könnte mir gut vorstellen, z.B. selbst Hühner zu halten und sie auch selbst zu schlachten, bzw. Hühner, Rinder und sonstige Viecher in der Dorfgemeinschaft zusammen zu verpflegen und auch gemeinsam zu Schlachten.
Als Kind habe ich z.B. Schlachtabfälle für unseren Hund zerkleinert, was mir auch nichts ausgemacht hat.
Ich denke nicht, dass ich ein Problem damit hätte, ein Tier zu töten, um es anschliessend zu verwerten.
Harry1972
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Beitrag  Gast Di 17 Aug 2010, 05:14

Na ja, ich weiß nicht so genau. Aber 7 Milliarden Menschen NUR von Pflanzen satt zu kriegen - stell ich mir kaum möglich vor. Und die Tiere sollen dann auch noch von Pflanzen leben?

Und irgendwie glaub ich, hat die Natur sich was dabei mgedacht um die Balance zu halten ist es vielleicht genau richtig so, wie es normalerweise ist.
Nur die "Zivilisation" ist mir nicht zivilsiert genug.
Viele Dinge sind dabei völlig unnötig. Z.B. die Kaviar-Geschichte, ist nicht wichtig, sondern "Luxus" bzw. Angeberei.

Aber Tiere selber zu ziehen ist o.k.

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Beitrag  Harry1972 Di 17 Aug 2010, 05:39

Ich habe zwar keinen Link parat, aber es ist tatsächlich so, dass man soundsoviel Kalorien Grünfutter braucht, um soundsoviel Kalorien Fleisch "herzustellen".

Es ist wohl tatsächlich so, dass die massenhafte Herstellung von Fleisch mehr Energie, Landflächen und Wasser verbraucht, als die Herstellung von Pflanzen erfordert.
Ist halt einfach so. Quasi purer Luxus.

Wobei natürlich die dörfliche Haltung von Nutztieren sicher viel besser dasteht, da Schweine z.B. mit Abfällen gefüttert werden, Kühe auf Wiesen stehen.
Früher trieben die Menschen ihre Viecher auch in den Wald, wo sie z.B. mit Eicheln fraßen.
Hühner leben auch gut von Küchenabfällen und dem, was sie selbst erbeuten.

Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Menschheit irgendwann einfach zu groß wird.
Ob es nu 10 Milliarden oder 30 Milliarden Menschen sind.
Irgendwann ist es zuviel.
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Beitrag  mandela Di 17 Aug 2010, 05:53

Steffi, vielen dank für dein stichwort: Pflanzenfresser und alle satt werden!

Wann ist der mensch ein mensch? Da geht man schon sehr weit zurück. 1 mio jahre, oder Hominiden ca. 5 mio jahre.
Gorillas und orang utans sind z.b. reine pflanzenfresser, schimpansen nicht.
Wie tragen veränderte Ernährungsgewohnheiten zur Hungerkrise bei?

In den vergangenen Jahrzehnten ist der weltweite Getreideverbrauch kontinuierlich gewachsen. Zudem haben sich in vielen Regionen der Welt die Ernährungsgewohnheiten grundlegend verändert. Weizen, Mais und Reis haben traditionelle Getreidesorten und Knollengewächse ersetzt. Aufgrund des wachsenden Durchschnittseinkommens in vielen Schwellenländern ist der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch, Eiern und Milchprodukten stark angestiegen. Diese Entwicklungen haben zur Folge, dass mehr Flächen als jemals zuvor industriell und mit Monokulturen bewirtschaftet werden. Etwa dreißig Prozent dieser Flächen dienen inzwischen dem Anbau von Futtermitteln, vor allem Sojabohnen. Die Nachfrage nach Fleisch hat einen Multiplikatoreneffekt auf die Preise von Futtermitteln, Wasser und Land. Zwar schlagen diese Entwicklungen sich eher mittel- als kurzfristig im Preis nieder. Sie werden in Zukunft bei den Lebensmittelpreisen aber eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Den enormen Ressourcenverbrauch der Fleischproduktion verdeutlichen folgende Zahlen: Für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch werden je nach Fleischart 7-16 Kilogramm Getreide oder andere pflanzliche Produkte sowie 10 000 -13 000 Liter Wasser benötigt. Um ein Kilogramm Getreide zu erzeugen, braucht man – je nach Boden – 400 bis 1000 Liter Wasser. Auf der Fläche, die man zur Erzeugung eines einzigen Kilos Fleisch braucht, könnte man im selben Zeitraum 200 Kilogramm Tomaten, 160 Kilogramm Kartoffeln oder 120 Kilogramm Karotten ernten. Während für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch 323 Quadratmeter Land verbraucht werden, sind es für die gleiche Menge Reis nur 17 Quadratmeter.http://www.gruene-bundestag.de/cms/archiv/dok/232/232951.welternaehrung_wie_weiter.html
Eine Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) aus dem Jahre 2006 kam zu dem Schluss, die Viehhaltung trüge mit 18% der globalen anthropogenen Treibhausgasemissionen mehr zur globalen Erwärmung bei als der gesamte Verkehrssektor. Die Viehhaltung sei gleichzeitig für knapp 80% der Emissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich

mandela

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Beitrag  Barbarella Di 17 Aug 2010, 06:27

Ob nun Gorillas und Orangs reine Pflanzenfresser sind.... nach meinem Link nicht.

Außerdem hätte der Fleischverzehr zur Ausbreitung des Menschen beigetragen....ob es stimmt... ich war nicht dabei.

Kannst ja mal dem Link folgen.
Barbarella
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Beitrag  Barbarella Di 17 Aug 2010, 06:34

So... Menschen, die ihre Katze gegen Diabetis behandeln lassen...... Da weiß ich ja, was Du von mir hälst. Laughing

War noch nicht einmal meine Katze, sondern das Erbstück meiner Mutter. Als meine Mutter ins Krankenhaus kam, habe ich den Kater übernommen. Derweil das Tier kurz vorher schon massiv abgebaut hat, bin ich mit ihm zum Tierarzt.
Es stellt sich heraus.... über 600 Zucker. Der Tierarzt ließ mir nur zwei Möglichkeiten.... entweder sofort einschläfern oder mit Insulin anfangen. So, da steht man in der Zwickmühle.
Fragte doch jedesmal meine Mutter, wenn ich ins Krankenhaus kam, nach ihrem Kater.
Sollte ich sagen "Den habe ich einschläfern lassen".
Also habe ich mir zeigen lassen, wie der Kater zu spritzen ist.

Dadurch hat das Tier noch 3 Jahre gelebt. Fast 2 Jahre länger, als meine Mutter. Nochmal würde ich das allerdings wahrscheinlich nicht machen. Erstmal kostet es eine Menge Geld und man findet keinen Menschen, der so ein Tier in Urlaubspflege nehmen will. Außer in einer teuren Tierpension.

Einen Vorteil.... ich glaube....spritzen könnte ich jetzt jedes Tier. Laughing
Nicht nur Tiere.....wieder was fürs Leben gelernt.
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Tiere essen Empty Re: Tiere essen

Beitrag  mandela Di 17 Aug 2010, 06:54

Liebe Barbarella, deine katzengeschichte finde ich sehr gut! Bzw. das, was du geleistet hast!!! Drei mal hut ab!!!

Jetzt habe ich deinen link gelesen, aber es ist kein widerspruch:
Dein wikipedia:Ernährung [Bearbeiten]

Die nicht-menschlichen Primaten sind vorwiegend Pflanzenfresser, die allerdings in unterschiedlichem Ausmaß auch fleischliche Nahrung zu sich nehmen. Früchte bilden bei Schimpansen und Orang-Utans den Hauptbestandteil der Nahrung, während Gorillas sich eher von Blättern ernähren. Der Verzehr von Fleisch wird bei Gorillas und Orang-Utans selten beobachtet, gelegentlich nehmen sie Insekten und andere Kleintiere zu sich.
auch wikipedia:
Ernährung

Von allen Menschenaffen sind Gorillas die ausgeprägtesten Pflanzenfresser. Ihre Hauptnahrung sind Blätter, je nach Art und Jahreszeit nehmen sie in unterschiedlichem Ausmaß auch Früchte zu sich. Aufgrund ihrer Körpergröße müssen Gorillas viel Zeit ihrer aktiven Perioden fressend verbringen.

Berggorillas ernähren sich zum Großteil von Blättern und Mark; Früchte werden hingegen kaum verzehrt. Die beiden Flachlandgorilla-Populationen hingegen ergänzen ihren Speiseplan mit Früchten, je nach Jahreszeit können diese bis zu 50 % der Nahrung ausmachen. Aus diesem Grund klettern Flachlandgorillas auch öfter auf Bäume, während Berggorillas ausgeprägte Bodenbewohner sind.

Unklar ist, in welchem Ausmaß Insekten und andere Kleintiere verzehrt werden. In freier Natur wurde das Fressen von Fleisch nur selten beobachtet, es gibt aber Berichte, wonach Westliche Flachlandgorillas Termitenhügel aufbrachen und die Insekten verzehrten. Möglicherweise nehmen Gorillas auch unbeabsichtigt Kleintiere zu sich, wenn diese sich auf den von ihnen verzehrten Blättern befinden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gorillas#Ern.C3.A4hrung

Zu guter Letzt

Als Kind wusste ich:
jeder Schmetterling
den ich rette
jede Schnecke
und jede Spinne
und jede Mücke
jeder Ohrwurm
und jeder Regenwurm
wird kommen und weinen
wenn ich begraben werde

Einmal von mir gerettet
muss keines mehr sterben
alle werden sie kommen
zu meinem Begräbnis

Als ich dann groß wurde
erkannte ich:
das ist Unsinn
keines wird kommen
ich überlebe sie alle

Jetzt im Alter
frage ich: Wenn ich sie aber
rette bis ganz zuletzt
kommen doch vielleicht zwei oder drei?

Erich Fried

http://www.erichfried.de/zu_guter_letzt.htm
ciao

mandela

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Tiere essen Empty der gesundheitliche Aspekt

Beitrag  Alice Di 17 Aug 2010, 06:59

Da immer wieder die Rede von Mangelerscheinungen ist, wenn Vegetarismus angesprochen wird (über Veganismus will ich erst gar nicht reden), pflanze ich hier mal wieder einen Wiki-Abschnitt zum Thema:
Einer vegetarischen Ernährung werden gesundheitlich sowohl Vor- als auch Nachteile zugeschrieben. Mehrere empirische Langzeitstudien ergaben, dass der durchschnittliche Gesundheitsstatus von Vegetarieren besser ist als derjenige des Bevölkerungsdurchschnitts, in dem bereits Vegetarier inbegriffen sind.[23] Studien ergaben, dass Vegetarier seltener an Erkrankungen wie Übergewicht, Arteriosklerose, Altersdiabetes, Bluthochdruck und Krebs leiden. In einigen Untersuchungen wurde diese Erkenntnis durch Kontrollgruppen bestätigt.

Kritiker des Vegetarismus verweisen auf Gesundheitsgefahren, die sich bei einer Unterversorgung mit einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen ergeben können. Sie argumentieren, der Mensch könne nicht auf tierische Eiweiße verzichten. Der Durchschnittsdeutsche liegt zurzeit über der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Eiweißzufuhr, während der Durchschnittsvegetarier der Empfehlung entspricht. Sogar Veganer haben bei richtiger Auswahl und Kombination der Lebensmittel kein Problem mit ihrer Eiweißversorgung. Hinsichtlich der Versorgung mit den lebenswichtigen acht essentiellen Aminosäuren berufen sich die Vegetarier auf Untersuchungen, denen zufolge diese Aminosäuren bei einer abwechslungsreichen vegetarischen Ernährung in mehr als ausreichender Menge aufgenommen werden.

Besonders hervorgehoben wird die Annahme der nicht ausreichenden Versorgung mit dem Vitamin B12, das für den Menschen lebenswichtig ist. Es ist ausschließlich in Lebensmitteln tierischer oder bakterieller Herkunft enthalten, wie Milchprodukten und Eiern, Sauerkraut (weil bakteriell vergoren) und manchen Algen. Bei einer ausgewogenen vegetarischen Ernährung gilt eine ausreichende Versorgung als gesichert, zudem kann von einem einmal im Körper aufgebauten Vitamin B12-Speicher jahrelang gezehrt werden.[24] Bei einer starken Reduzierung oder völligen Vermeidung tierischer Nahrung kann ein Mangel auftreten, dem jedoch durch ein Vitamin-B12-Präparat vorgebeugt werden kann.[25]

Weiterhin wird die Versorgung mit Eisen diskutiert. Der Gehalt an Eisen und die Aufnahmerate (Resorption) aus pflanzlichen Lebensmitteln ist niedriger als die aus Fleisch. Die meisten Vegetarier weisen dennoch Bluteisenwerte im Normbereich auf, da die Aufnahmerate sich an die geringe Zufuhr anpasst und bestimmte Stoffe aus Obst und Gemüse (Vitamin C, Zitronensäure, Fruktose) die Eisenaufnahme wiederum erhöhen. Dagegen reduzieren bestimmte Stoffe im Fleisch die Aufnahme von Eisen und Vitaminen. Außerdem wird vermutet, dass die aktuellen Empfehlungen höher als nötig sind; es bestehen Hinweise, dass Eisenblutwerte im unteren Normbereich vor Infektionskrankheiten schützen.[26] Relativ eisenhaltig (> 2,0 mg/100g) sind Nüsse, Hülsenfrüchte, Hefe, Spinat, Schwarzwurzeln, Ingwer, Petersilie, Radieschen, Fenchel.

Laut der Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Becker kommen Vegetarier im Durchschnitt dem von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Nährstoffverhältnis von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß (50–60 %, 25–30 %, 10–15 %) näher als Nichtvegetarier, da sie mehr Kohlenhydrate, oft weniger Fett und weniger Eiweiß zu sich nehmen. Zudem sei die Fettzusammensetzung der vegetarischen Kost günstig, da sie relativ viele ungesättigte und relativ wenige gesättigte Fettsäuren und wenig Cholesterin enthält. Auch die Versorgung mit Vitamin B1, B6, Vitamin C, Magnesium, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen ist bei Vegetariern gegenüber dem Bevölkerungsdurchschnitt vollkommen ausreichend.[27]

Nach einer Langzeitstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums, die sich über einen Zeitraum von über 21 Jahren erstreckte, leben Vegetarier deutlich länger als der Bevölkerungsdurchschnitt. Im Vergleich mit Personen, die gelegentlich kleine Mengen an Fleisch oder Fisch essen, ergab sich aber kein gesundheitlicher Vorteil der Vegetarier.[28]

http://de.wikipedia.org/wiki/Vegetarismus#Anzahl_der_Vegetarier

Hervorhebungen: Alice
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Beitrag  Alice Di 17 Aug 2010, 07:30

Was die Vermenschlichung durch medizinische Versorgung betrifft, so sehe ich das ebenso wie Barbarella anders als du:

Es kann für die Lebensqualität eines Tieres ein riesengroßer Unterschied ausmachen, ob es (medizinisch) angemessen behandelt wird oder nicht.

Das Haustier, das keine andere Wahl hat als seine vollkommene Abhängigkeit und die Lebensbedingungen, die ihm geboten werden, hinzunehmen, ist ausschließlich da zum "Vergnügen" seines Herrchens. Kann dieser die Lebensqualität des Tieres steigern durch medizinische Versorgung, sollte er dies im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten auch tun oder ihm eben einen schmerzlosen Tod ermöglichen, denke ich.

Ich selbst habe schon ein Beispiel erlebt von einem Hauskaninchen, das durch eine nicht ablassende Infektion zu einem frühen Tod verurteilt schien und dennoch nach monatelanger, intensivster medizinischen Versorgung vollkommen genas zur großen Freude der ganzen Familie. Sogar die behandelnde Tierärztin hatte feuchte Augen.

Sicher ist es ein (absurd anmutender!) Luxus, so unverhältnismäßig viel Geld, Zeit und Energie in ein solch kleines Tier zu investieren und kann das nicht jeder Haustierbesitzer leisten. Gefühlsmäßig jedoch eine mehr als lohnende Investition.

Ähnlich sehe ich es im Übrigen mit der Entscheidung, keine Tiere mehr zu essen. Vielleicht ist auch das eine Form von Luxus, da sie ja Umdenken, Abgewöhnen, Nachforschen, Bewusstwerdung und daher etwas Mühe erfordert.
Hier im Westen ist es vor allem: gegen die Strömung!
Alice
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Tiere essen Empty Re: Tiere essen

Beitrag  Harry1972 Di 17 Aug 2010, 07:32

Was den gesundheitlichen Aspekt angeht, konnte auch ich inzwischen nachlesen, dass eine rein vegetarische Ernährung keine Risiken der Unterversorgung bildet und selbst Veganer ihre Risiken gezielt ausschalten können.

Daher denke ich, dass man den Teil der Debatte als erledigt betrachten kann.

Was allerdings diese Studien angeht, bleibe ich skeptisch.
Ich unterstelle jetzt, dass Vegetarier sich grundsätzlich mehr Gedanken über Ernährung und Gesundheit machen, als der bevölkerungsdurchschnitt und sich daher auch in anderen Lebensbereichen 'gesünder' verhalten.
Einfach, weil sie ein Bewusstsein für ihren Körper entwickelt haben, welches dem Durchschnittsmenschen abgeht.
Wie Alice im letzten Absatz ihres Beitrages festhält, schwindet der gesundheitliche Vorteil von Vegetariern, wenn man sie mit Leuten vergleicht, die Fleisch und Fisch nur in kleinen Mengen verzehren.
Ich denke, auch diese Gruppe ist körperbewusster als der Durchschnitt und dazu gehört dann auch mehr Bewegung etc.

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Harry1972

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Beitrag  Harry1972 Di 17 Aug 2010, 07:44

Ich hatte das Beispiel meiner Katze gebracht.

Dem Tier ging es sein Leben lang gut und es war immer gesund. Irgendwann stellte sich bei einem Arztbesuch eben raus, dass es wohl einen Herzfehler hat, was laut Tierarzt aber kein Problem war.
Als das Tier dann Jahre später sichtlich erkrankte, inzwischen fast 20 Jahre alt, stand ich vor der Wahl, ihm Herztabletten zu verschaffen und es damit vielleicht noch ein paar Jahre am Leben zu erhalten und in Kauf zu nehmen, dass sich andere, ebenfalls behandlungsbedürftige Alterskrankheiten einschleichen oder es in seiner gewohnten Umgebung, ohne aufgezwungene Medikamente sterben zu lassen.

Glaub mir, das Tier hat nicht gelitten. Es hatte ein wunderschönes Leben und ein friedliches Ende.
Ich mochte nicht so egoistisch sein und das Tier zwangsweise am Leben erhalten, damit ich es behalten kann, verstehst Du?
Ich würde auch nicht wollen, als alter Mensch noch jahrelang leben zu müssen, bloß weil es möglich ist, mich am Leben zu erhalten und mit Medikamenten vollgestopft, möglichst noch an Geräte angeschlossen dahinvegitieren zu müssen.

Ich denke, hätte sich meine Katze eine schwere Infektion zugezogen, hätte ich sie auch behandeln lassen. Aber eine herzkrankheit oder Diabetes ist was anderes.
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Beitrag  Alice Di 17 Aug 2010, 07:48

...Vegetarier sind nicht gesünder als Menschen, die gelegentlich und in kleinen Mengen Fleisch und Fisch verzehren, steht da (siehe oben, bei Wiki).

Das Argument, Vegetarier würden generell bewusster/gesünder leben usw. mag stimmen.
Aber vielleicht wird auch umgekehrt ein Schuh daraus (auch wenn mir persönlich der gesundheitliche Aspekt am Unwichtigsten ist).

Vielleicht führt ja das verstärkte Bewusstsein für andermanns Bedürfnisse (nämlich die der Tiere) dazu, dass man lernt, sich selbst ebenso wieder gern zu haben - so gern, dass man lernt, sich eher gut zu tun, als zu schaden... Für manche ist dies möglicherweise auch ein analog ablaufender Prozess (dies eher tiefenpsychologisch als esoterisch gemeint... Laughing )
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Beitrag  Alice Di 17 Aug 2010, 08:12

Deine Entscheidung war in meinen Augen eine rein gefühlsmäßige - du hast befürchtet, sie unnötig leiden zu lassen und dich daher zu Nichtbehandlung entschlossen.

Das ist im Katzenalter von fast 20 Jahren absolut legitim und führt uns im Grunde direkt zur unterliegenden Frage: Ist es wünschenswert, für Tiere ähnliche moralischen Ansprüche zu hantieren, wie wir bemüht sind, es bei Menschen zu tun?

Sieht man Tierleid, kommt ein psychisch gesunder Mensch nicht um das Mitleid herum. Sicher (meistens) in geringerem Maße, als wenn es um einen Mensch ginge! Dennoch kann man sich selten (oder erst nach Abhärtung) daran gewöhnen, ein Tier (Mitgeschöpf im religiösen Sinne) leiden zu sehen.

Kindern, die zum ersten Mal gezwungen sind, eine Schlachtung beizuwohnen, steht das Grauen im Gesicht geschrieben. (Ja, man denke nur mal kurz zurück an Schirach und seine Blutwanne.)

Warum graut es uns Menschen davor - wenn wir doch angeblich Raubtiere sind?

Ich denke, nach x Jahren "Zivilisation" ist das Töten nicht länger selbstverständlich, der natürliche Prozess der Nahrungsbeschaffung (Jagen wie Raubtiere und Sammeln wie Affen) wurde hier längst unterbrochen und erfordert einen neuen Umgang mit der Frage, ob das Steak rare oder vielleicht doch ganz am Rind bleiben sollte.
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