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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9)

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Beitrag  Oldoldman Mi 27 Okt 2010, 21:35

das Eingangsposting lautete :

Das Ursprungsposting von Demokritxyz am Di 23 März 2010 - 19:43 h lautete:

http:// magazine. web. de /de/themen/nachrichten/panorama/10103400-Kachelmann-in-Untersuchungshaft.html
Anm.: Da der vorstehende Link nicht mehr gültig ist, für alle Interessierten ersatzweise der Hinweis auf:

http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,685263,00.html

Na, da kann frau/manN doch mal schön spekulieren, oder ...? Gibt es Hintergrund-Infos zu Jörg Kachelmanns Ex? Oder kann vielleicht jemand sogar ein Bild posten ...?

Kann manN in der Position von Jörg Kachelmann ein Frauen-Tölpel sein ...?
Die Meinungsäußerungen zum GMX-WEB.DE-1&1-Ratgeber sind höchst aufschlussreich, oder ...?

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/8297793

_____________
Anmerkung:

Den ersten Teil mit den Postings 1 - 990 (23.03.2010, 19:43 - 12.5.2010, 12:06) gibt es
HIER (Teil 1).
Den zweiten Teil mit den Postings 991 - 1893 (12.5.2010, 12:44 - 15.06.2010, 12:27) gibt es
HIER (Teil 2).
Den dritten Teil mit den Postings 1894 - 2813 (15.06.2010, 12:46 - 14.07.2010, 11:33) gibt es
HIER (Teil 3).
Den vierten Teil mit den Postings 2814 - 3755 (14.07.2010, 11:43 - 02.09.2010, 14:40) gibt es
HIER (Teil 4).
Den fünften Teil mit den Postings 3756 - 4712 (02.09.2010, 14:52 - 21.09.2010, 11:31) gibt es
HIER (Teil 5).
Den sechsten Teil mit den Postings 4713 - 5669 (21.09.2010, 11:36 - 04.10.2010, 11.27) gibt es
HIER (Teil 6).
Den siebenten Teil mit den Postings 5669 - 6690 (04.10.2010, 11.36 - 17.10.2010, 09:30) gibt es
HIER (Teil 7).
Den achten Teil mit den Postings 6691 - 7664 (17.10.2010, 09:50 - 28.10.2010, 10:32) gibt es
HIER (Teil 8 ).
Den neunten Teil mit den Postings 7665 - 8613 (28.10.2010, 10:40 - 09.11.2010, 13:21) gibt es
HIER an dieser Stelle (Teil 9).
Den zehnten Teil mit den Postings 8614 - 9565 (09.11.2010, 13:26 - 23.11.2010, 18:50) gibt es
HIER (Teil 10).
Den elften Teil mit den Postings 9566 - 10516 (23.11.2010, 18:53 - 07.12.2010, 18:21) gibt es
HIER (Teil 11).
Den zwölften Teil mit den Postings 10517 - 11480 (07.12.2010, 18:27 - 21.12.2010, 13:47) gibt es
HIER (Teil 12).
Den dreizehnten Teil mit den Postings 11481 - 12458(21.12.2010, 13:50 - 13.01.2011, 18:55) gibt es
HIER (Teil 13).
Den vierzehnten Teil mit den Postings 12459 - 13452(13.01.2011, 18:57 - 01.02.2011, 16:48 ) gibt es
HIER (Teil 14).
Den fünfzehnten Teil mit den Postings 13453 - 14415(01.02.2011, 16:54 - 12.02.2011, 21:53) gibt es
HIER (Teil 15).
Den sechzehnten Teil mit den Postings ab 14416 (ab 12.02.2011, 21:57) gibt es
HIER (Teil 16).
Den siebzehnten Teil mit den Postings 15389 - 16352 (28.02.2011, 12:32 - 15.03.2011, 22:24) gibt es
HIER (Teil 17).
Den achtzehnten Teil mit den Postings 16353 - 17392 (15.03.2011, 22:28 - 30.03.2011, 21:27) gibt es
HIER (Teil 18 ).
Den neunzehnten Teil mit den Postings 17393 - 18361 (30.03.2011, 21:37 - 08.04.2011, 12:19) gibt es
HIER (Teil 19 ).
Den zwanzigsten Teil mit den Postings 18362 - 19354 (08.04.2011, 12:25 - 23.04.2011, 20:18) gibt es
HIER (Teil 20 ).
Den einundzwanzigsten Teil mit den Postings 19355 - 20309 (23.04.2011, 20:35 - 10.05.2011, 08:43) gibt es
HIER (Teil 21 ).
Den zweiundzwanzigsten Teil mit den Postings 20310 - 21308(10.05.2011, 08:47 - 21.05.2011, 09:42) gibt es
HIER (Teil 22 ).
Den dreiundzwanzigsten Teil mit den Postings 21309 - 22281 (21.05.2011, 09:46 - 30.05.2011, 13:13) gibt es
HIER (Teil 23 ).
Den vierundzwanzigsten Teil mit den Postings 22282 - 23248 (30.05.2011, 13:16 - 14.06.2011, 17:36) gibt es
HIER (Teil 24 ).
Den fünfundzwanzigsten Teil mit den Postings 23249 - 24236 (14.06.2011, 17:39 - 05.07.2011, 16:33) gibt es
HIER (Teil 25 ).
Den sechsundzwanzigsten Teil mit den Postings 24237 - 25233 (05.07.2011, 16:41 - 20.08.2011, 08:27) gibt es
HIER (Teil 26 ).
Den siebenundzwanzigsten Teil mit den Postings 25234 - 26224 (20.08.2011, 08:30 - 21.09.2011, 14:09) gibt es
HIER (Teil 27 ).
Den achtundzwanzigsten Teil mit den Postings 26225 - 27252 (21.09.2011, 14:20 - 10.11.2011, 10:13) gibt es
HIER (Teil 28 ).
Den neunundzwanzigsten Teil mit den Postings 27253 - 28207 (11.10.2011, 10:23 - 16.01.2012, 09:59) gibt es
HIER (Teil 29 ).
Den dreißigsten Teil mit den Postings 28208 - 29176 (16.01.2012, 10:06 - 02.05.2012, 11:57) gibt es
HIER (Teil 30 ).
Den einunddreißigsten Teil mit den Postings ab 29177 (ab 02.05.2012, 12:05) gibt es
HIER (Teil 31 ).

Die letzten Beiträge des achten Teils finden sich ab hier:

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/sexualitat-f14/fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-8-t261-960.htm

Oldoldman


Zuletzt von Oldoldman am Di 01 Mai 2012, 23:40 bearbeitet; insgesamt 11-mal bearbeitet
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty "Schweigen ist Silber, aber REDEN IST GOLD"

Beitrag  Nahr Do 04 Nov 2010, 13:21

http://www.sueddeutsche.de/medien/niedersachsen-pressefreiheit-ayguel-oezkan-scheitert-mit-charta-fuer-medien-1.978936


neue Gewinne aus späten Erkenntnissen
Alice Gestern um 19:15
Wunderbaren Artikel bei den GMX-Brüdern und -Schwestern gefunden, könnte was für Kachelfrösche sein:
Ricky Martin war ein Frauenheld


http://www.gmx.net/themen/musik/klatsch-tratsch/626urdq-erst-frauenheld-dann-schwul

Könnte dieses Bekenntnis Vorbildfunktion haben und Ricky Martin demnächst zur Ikone aller ausgebeuteten, psychisch leergesaugten und von Frauen seelisch missbrauchten Frauenkünstlern der Welt mutieren?
It’s cool Alice!

Mr. K. and his compurgators… a nasty alliance!
Oder, haben Rita Ever Neeser und Co Kachelmann wirklich geholfen - mit der Ikonisierung? Herr Kachelmann, DAS Opfer, oder DER Unterhalter...


01.11.2010 14:44 #1121
Stamm

Zu "Warum schweigt Kachelmann"

"Reden ist Silber, Schweigen ist Gold", sagt das Sprichwort.

Es gibt in unserem Alltag allerdings auch Situationen, in denen Schweigen kein edles Gold ODER Silber, sondern giftiges Blei mit der Schwerkraft uns (und andere) zu versenken, ist:
- Wer zum Beispiel ein Verbrechen, zu dessen Klärung seine Aussage beitragen könnte, mit seinem Schweigen deckt und dies auch weiss, der kann sich zu seiner Rechtfertigung weder auf das oben zitierte Sprichwort beziehen, noch auf sein vermeintliches "Recht zu schweigen", der macht sich mit seinem Schweigen mindestens moralisch, wenn nicht sogar strafrechtlich, schuldig.
- Eine andere, für viele Menschen widersprüchliche Situation ist die, dass wir uns und anderen mit unserem Schweigen Schaden zufügen, wobei wir uns allerdings auf unser "Recht zu Schweigen" berufen können. Eine solche widersprüchliche Konstellation ist dann gegeben, wenn ein Beschuldigter vor Gericht lieber schweigt - und er doch gleichzeitig, hinter dem Schutzschirm legitimierten Schweigens, durch allerlei legale und illegale "Tricks und Kniffs" versucht, vor Gericht und in der Öffentlichkeit die Glaubwürdigkeit "seines mutmasslichen Opfers" zu zerstören.

Wie verhält es ich mit dem Fall Kachelmann? Es besteht wohl kein Zweifel, dass das "seltsame" Schweigen Kachelmanns juristisch zu rechtfertigen ist, diese Legitimation beantwortet uns allerdings nicht die Frage, ob dieses Schweigen vor Gericht überhaupt sinnvoll, vernünftig und moralisch gerechtfertigt ist !?

Um die Frage nach "Sinn und Vernunft" zu beantworten, versuchen wir doch einfach einmal uns in die Situation Herr Kachelmanns zu versetzen. Er ist, wie er und seine Anwälte nicht müde werden zu betonen, von seiner Unschuld überzeugt und er erklärte vor laufender Kamera, der Vergewaltigungsvorwurf seiner Ex-Freundin, der Nebenklägerin, sei einzig und allein "ein grosses Missverständnis". Danach lies er, abgesehen von einem kurzen Interview nach seiner Haftentlassung, welches keinerlei neue Erkenntnisse zum Tatvorwurf brachte, nur noch seine Anwälte, seine Experten und die ihm wohl gesinnten Massenmedien, für sich sprechen. Der Angeklagte schweigt beharrlich zu den Vorwürfen. Darüber hinaus verweigert er bis heute jegliche freiwillige-aktive Kooperation mit der "seinen Fall" untersuchenden Kammer.

Ich habe mich gefragt, wie würde ich reagieren, was würde ich tun und lassen, wenn ich wüsste, dass ich völlig zu Unrecht einer Sache angeklagt vor Gericht stehe? Wäre es für die über-überwiegende Mehrheit unter uns nicht so, dass allein der Versuch eines anderen Menschen, uns zu Unrecht etwas anzuhängen, uns und unseren Familien böswillig Schaden zuzufügen, genügt, um jedem Nichtstoiker augenblicklich den Blutdruck hoch steigen zu lassen, unseren Verstand für unseren Gegenschlag zu schärfen und in uns eine volle emotionale Beteiligung, sprich geistige Wachheit, zu erzeugen? Wer von uns könnte in dieser Ausnahmesituation noch ruhig bleiben, wer möchte da weiterhin ernsthaft schweigen und abwarten? Ich könnte es nicht. Selbst wenn unser Vertrauen in den Rechtsstaat durch Negativbeispiele vorbelastet wäre, wer von uns wollte und könnte allein deswegen vor Gericht schweigen, wohl wissend, das er, anders als seine Ankläger, nichts zu verbergen hat?

Wer nicht schon durch das lähmende Bewusstsein ein "zwanghafter Lügner" oder "unverbesserlicher Krimineller" zu sein, schachmatt gesetzt wurde, wer auch nicht durch die, von den Medien suggerierte Verschwörungsparanoia, ohne Hoffnung und Glauben an die Gerechtigkeit paralysiert danieder liegt, wer an keiner psychisch-geistigen Behinderung leidet, wer also Herr seiner Sinne und im Besitz eines guten Gewissen ist, der kann und wird nicht anders können, ER WILL REDEN. Er wird als integere Mensch dem Gericht offen und spontan Rede und Antwort stehen, indem er die Bemühungen des Gerichtes die Wahrheit ans Licht zu bringen, nach bestem Wissen und Gewissen unterstützt, wohl wissend, das er sich vor keinem Richter und keinem Gutachter zu scheuen braucht. Wer ein "gutes Gewissen" sein eigen nennt und fähig ist zu reden, der braucht wahrscheinlich keine Heerschar von cleveren Anwälten, weil er selber motiviert und sehr gut in der Lage ist, mit den Waffen des Wortes in der einen und dem Bewusstsein einer "höheren Gerechtigkeit" in der anderen, den guten Kampf des Glaubens für Wahrheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Er wird sich durch nichts und niemanden einschüchtern lassen, noch wird er vor Gericht schweigen und einlenken, bis seine Widersacher ihrer Lüge und Bosheit überführt wurden - und er als ein freier, in allen Anklagepunkten gerechtfertigter Mann / Frau, das Gerichtsgebäude verlassen kann.

Das, meiner Ansicht nach einzige Szenarium, in dem es durchaus Sinn macht als Angeklagter vor Gericht zu schweigen, ist dann gegeben, wenn wir "gute Gründe" haben, die uns zu Recht befürchten lassen, dass uns unsere Aussage und unsere Kooperation mit dem Gericht, selber schwer belasten könnten. Dann gilt das alte Sprichwort: "Reden ist Silber, aber Schweigen ist Gold". Allerdings könnte dieses Schweigen auch allzu leicht falsch (besser: richtig) verstanden werden. Es soll schliesslich keiner merken, dass wir nur deshalb schweigen, weil wir in Wahrheit etwas zu verbergen haben.

Wie können wir diesem logischen Prestige-Dilemma entkommen?

Der mündige Leser weiss wahrscheinlich schon, welches Puzzle-teil in diesem Bild fehlt?! Was haben wir denn in den Medien über die vergangenen Wochen erlebt? Mehrere theatralisch inszenierte Befangenheitsanträge gegen das Gericht und die voraussehbare Ablehnung voreingenommener Experten der Verteidigung, verbunden mit entsprechend "aufgebrachten" Medienauftritten der Verteidigung des Angeklagten, welche diese "negativen" Entscheidungen des Gerichts als willkommenen Anlass benutzten, dem für viele nicht nachvollziehbaren "seltsamen Schweigen des Angeklagten", endlich eine vermeintlich zusätzliche, öffentliche Legitimation zu verschaffen. Auf diese professionell arrangierte Weise, in "enger" Zusammenarbeit zwischen Medien und Anwälten, lässt sich sogar aus dem "seltsamen" Schweigen des Angeklagten Gold machen. Ob dieses aufwendige "Gold-schürfen" dem Angeklagten allerdings (anders als seinen Anwälten, Experten und den Medien) am Ende auch praktischem Nutzen bringen wird, bleibt abzuwarten. Ich persönlich glaube es nicht.

Für alle anderen Fälle (siehe oben) sollte gelten: "Schweigen ist Silber, aber REDEN IST GOLD".

Hervorhebungen: Nahr
http://forum.emma.de/showthread.php?2172-Kachelmann/page113

Die Welt
Nie wieder im TV? Ein Brief an Herrn Kachelmann

Lieber Jörg Kachelmann,
wie wir der "Bild"-Zeitung entnehmen, sehen Sie sich gezwungen, Ihre Karriere als Wetter-Moderator zu beenden. Es ist nicht an uns, allzu schnelle Urteile über diesen Schritt zu fällen - wie es auch nicht an uns ist, dem Gerichtsurteil in ihrem Vergewaltigungsfall vor Gericht vorzugreifen -, allerdings haben Sie es fertiggebracht, uns, die Medien, mit Ihrem Verschwinden vom Bildschirm zusammenzubringen. Im Verbund mit der Staatsanwaltschaft hätten wir, die Medien, Ihr "angebliches Privatleben" in die Öffentlichkeit gezerrt und Ihnen eine weitere TV-Moderatoren-Laufbahn damit kaputt gemacht.

Wörtlich las sich das in der "Bild"-Zeitung so: "Das Kapitel Fernsehen ist dadurch für mich beendet worden." Sie werden uns, den Medien, erlauben, die Frage zu stellen, warum Sie Ihre Aussagen denn ausgerechnet in Europas größter Tageszeitung unter das Volk bringen, wenn Sie mit uns, den Medien, doch besser gar nichts mehr zu tun haben sollten, bevor wir nur wieder anfangen, an Privatem zu zerren?

Wo wir gerade bei diesem Thema sind: Trügt unser Eindruck, oder sind die Aussagen, die Sie in der "Bild"-Zeitung Ihrer Absage ans Fernsehen haben folgen lassen, nicht irgendwie privat? "Ich war nicht immer treu, offen und ehrlich mit meinen Partnerinnen", war zu lesen, was sicherlich nur den öffentlichen Kachelmann meinte, und dann: "Wenn ich in Zukunft eine Beziehung führe, werde ich monogam leben." Wo Sie später Ihr Dasein fristen wollten, wussten Sie noch nicht. "Vielleicht werde ich erst mal mit meiner Mutter zusammenwohnen." Unsere Frage wäre: Mussten die Kollegen sehr zerren, oder haben Sie diese Aussagen am Ende gar freiwillig getroffen, um sich als ganz netter Kerl zu inszenieren? Gut auch zu wissen, wie Sie mit Ihren medialen Partnern umgehen. Die ARD traf Ihre Aussage zum Ende Ihrer TV-Karriere gänzlich überraschend. "Jörg Kachelmann hat uns im Vorfeld nicht informiert", sagte eine Sprecherin der ARD gestern. "Es ist sein gutes Recht, als Privatmann über seine Zukunftspläne zu sprechen. Wir haben Kachelmanns Aussagen zur Kenntnis genommen, werden uns zum Fall aber erst nach Prozessende äußern." Auch hier: Gezerre, eindeutig.

Wie Sie sicher besser als wir wissen, soll in Ihrem Fall das Urteil am 21. Dezember gesprochen werden. Wie wäre es denn, wenn Sie sich mal entscheiden könnten, welche Rolle wir, die Medien, denn nun in Ihrem Leben spielen sollen?


Ihr Philip Cassier, DIE WELT
Hervorhebungen: Nahr
http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article10726583/Nie-wieder-im-TV-Ein-Brief-an-Herrn-Kachelmann.html

Helene, ein ähnliches Horrorbeispiel aus der Sicht des Verteidigers Ferdinand von Schirach:
Ratgeber & Ratsuchende :: Beziehungsfragen :: Sexualität :: Archiv
Die Schuld des Ferdinand von Schirach

Beitrag mandela am Do 05 Aug 2010, 10:12

Da erzählt ein mit stolz geschwängerter anwalt Ferdinand von Schirach gestern bei Markus Lanz, dass 6 musiker eine junge kellnerin auf „übelste weise vergewaltigt haben, ihr die knochen gebrochen haben, sie unter die bühne geworfen, dann auf sie uriniert haben und fortgegangen sind“.
Er hat sie verteidigt. Einer dieser 6 musiker hat angeblich während der vergewaltigung den notruf angerufen. Schirach hat DIESEM ANRUFER und den restlichen 5 musikern vorgeschlagen während des gesammten prozesses zu schweigen… und ist nicht wenig stolz gewesen, dass ALLE musiker freigesprochen wurden.

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/archiv-f27/die-schuld-des-ferdinand-von-schirach-t198.htm

@ Helene
von Gabriele Wolff am Fr 05 Nov 2010, 00:35

Es ist eine große Verantwortung, zu entscheiden, ob man mit einer Anklage dem Seelenheil eines Opfers mehr Nutzen oder mehr Schaden zufügt. Ein einfühlsamer Einstellungsbescheid, in dem man die Darstellung der objektiv desaströsen Beweislage mit einem Verständnis für die Lage einer sich zurecht als Geschädigte fühlenden Frau zu verbinden weiß, ist oftmals befriedender. Es ist eine große Verantwortung, zu entscheiden, ob man mit einer Anklage dem Seelenheil eines Opfers mehr Nutzen oder mehr Schaden zufügt.
Nahr mal wieder
Gabriele Wolff am Mi 08 Sep 2010, 23:20

Ich muß sagen, daß mich dieses unsouveräne, kleinlich-gehässige Frauenbild, das sich da offenbart, mit am meisten aufregt. Neben der falschen justitiellen Behandlung des Falles, der von vorneherein zu den gut 80% der Anzeigen gehörte, die üblicherweise schon von der Staatsanwaltschaft eingestellt werden, und neben dem unfaßbaren medialen Overkill, den er ausgelöst hat.
Üblich aber nur bei Frau Wolff!!! Nicht im bundesdurchschnitt.

Nahr

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty gabriele

Beitrag  helene Do 04 Nov 2010, 17:27

danke gabriele
für deine ausfühliche antwort. du hast meine fragen erahnt und sogar viel mehr als ich erwartete dazu geschrieben. vielen dank. das thema wühlt mich aber SEHR auf und löst trigger-phänomene aus. mir geht unendlich viel durch den kopf. das muss erst sortiert werden. ich kann auch nur in geeigneter stimmung z.b. fragen demos nach spuren am hals beantworten. TODESANGST kann sich wohl nur der vorstellen, der sie schon mal erlebt hat. ich kann das nur in einer garantiert distanzfähigen stimmung beantworten. ein bisschen sollte das aber jeder erahnen können, wie es ist, ein MESSER am hals zu spüren und die worte"hose runter oder du bist tot"zu hören und weit und breit keine hilfe. ich bin übrigens letztendlich aus dieser situation mittels enormer psychologischer anstrengung zumindest körperlich heil herausgekommen und dennoch hatte es schwerwiegende konsequenzen für mich, aber nicht nur für mich. gern würde ich frauen tipps geben für ein verhalten in einer derartigen situation. und das ist eigentlich einer der gründe, warum ich hier bin. ein weiteres ziel wäre auch, dazu beizutragen, den GESCHLECHTERKAMPF zu entwirren und nicht anzustacheln.. ich bin 4 mal mit dem thema vergewaltigung hautnah in berührung gekommen. der 1.fall: mit 12 jahren, zum glück kam hilfe. der letzte fall war der obige messer-fall. und die dazwischenliegenden waren -wie ich es sehe und empfand- vollendete vergewaltigungen. da es jedoch beziehungstaten waren, bin ich nicht sicher, ob diese fälle strafrechtlich relevant gewesen wären. ich habe nie anzeige erstattet, aus unterschiedlichen gründen. im messer-fall wurde es mir sehr vorgeworfen, jedoch hatte der täter mich für den fall einer anzeige erneut mit dem TODE bedroht. ich wollte alles nur vergessen. was nicht gelingt, wie man sieht, denn ich kann jetzt nicht schlafen. ich bemühe mich aber immer wieder um größtmögliche objektivität.
auch im fall kachelmann. ich denke, eigentlich sollten solche fälle von vergewaltigung in beziehungen nicht mit schauprozessen geregelt werden. du kennst dich ja aus, gabriele und hast ja auch ähnliches für den fall der jugendlichen erwähnt. sollte bei manchen vergewaltigungsfällen nicht mehr in richtung MEDIATOREN gearbeitet werden und wirklich in richtung einer verbindlichen therapie-auflage...? ich denke nicht, dass herr k.ein monster und nicht, dass frau d. eine eiskalte rächerin ist. es sind 2 menschen, die,wie wir alle, nach GLÜCK strebten und sich dabei auf so fatale weise verheddert haben, dass stattdessen nahezu maximales UNGLÜCK dabei herauskam, das nun immer höhere wellen schlägt und ja mittlerweile ganze bevölkerungsgruppen beschäftigt, beruflich und privat.
ich denke auch, dass beide gelogen haben, was die fragliche nacht betrifft. ich vermute, dass die WAHRHEIT in der mitte liegt. jeder hat etwas weggelassen und dazu gedichtet. aus angst. beide. das ist meine vermutung aufgrund meiner beobachtung des falles, meiner information und natürlich meiner lebenserfahrung. ich hab zwar meine theorie, was da geschehen ist, aber es sind eben nur vermutungen aufgrund gewisser informationen. ich war, wie wir alle, ja nicht dabei.
zu dem schrecklichen fall in bremen: gabriele, hier muss man bedenken, das waren zur tatzeit noch halbe KINDER!! ich bin mir sicher, dass die jungen niemals von sich aus auf die idee gekommen wären, ein mädchen auf diese weise zu erniedrigen und sich über den willen eines mitmenschen hinwegzusetzen,wenn sie nicht derartiges in entsprechendem PORNO-MATERIAL im INTERNET gesehen hätten. hier gibt es eine lücke in der gesetzgebung! die sexualität von kindern wird in eine unschöne,unheilvolle richtung gelenkt, in der RESPEKT vor dem mitmenschen außen vor bleibt aus diesem grunde begrüße ich alices porNo-kampagne und ihren einsatz für frauen. politisch steht sie mir nicht so nahe, da favourisiere ich eher namen wie rosa(damals) und sarah (jetzt)... die ausländerfeindlichen sprüche unter dem artikel fand ich auch furchtbar, das ist doch klar!
als ich das obige posten wollte, habe ich nahrs beitrag gesehen und eigentlich möchte ich bitten, zu bedenken, dass hinter nahr doch auch ein mensch mit vermutlich schlimmen erfahrungen steckt und dass nicht auf ihn eingeschlagen werden sollte. ich würde so furchtbar gern diesen streit schlichten. ich werde heute nacht garnicht schlafen können, so aufgewühlt bin ich. in nahrs posting steht etwas über genau den fall, den ich meinte !! schon als ich das bei markus lanz hörte, wurde mir klar, dass ich als opfer das niemals auf sich hätte beruhen lassen können. ich könnte nicht weiterleben, ohne dass diejenigen, die mich in der obigen weise (siehe im posting von nahr)erniedrigt haben, bestraft würden und wenn das gericht sie zu unrecht freispräche, würde sich in mir ein gigantischer affekt aufbauen und manifestieren. der damit enden würde, dass ich diese menschen auslöschen müsste, die zu so etwas fähig waren.danach würde auch ich nicht mehr weiterleben. wenn ich mich noch weiter in den fall reinsteigere, entwickele ich noch emotional verständnis für amokläufer. ich verachte herrn schirach dafür,dass er diesen fall übernahm. auch die rechtsprechung dürfte nicht so sein: es ist besser, alle 6 zu verurteilen, danach würden diese schweigenden freunde sich bald entzweien und das schweigen brechen. liebe gabriele, deine zukunft wird ja eindeutig in der schriftstellerei liegen und nicht bei gericht und das ist die bessere wahl. sicher kennst das zitat von dürrenmatt:"die gerechtigkeit wohnt in einer etage, zu der die justiz keinen zugang hat." du siehst auch hier wieder: es gibt genug stoff für krimis. meine angst, je in eine situation geraten,die in mir einen derartigen affekt manifestiert, ist so groß, dass ich mir manchmal wünsche, bald alt und unattraktiv zu werden, sodass die gefahr einer vergewaltigung gegen null geht. aber das dauert wohl noch. ich glaube, wenn man in solche situation gerät, wäre eine literarische verarbeitung der rachephantasien das beste..ob ich nun den mut aufbringe, dies hier zu posten? zum schluss ein zitat von johann wolfgang von goethe:"ich habe noch von keinem mord gehört, den ich nicht selbst auch hätte begehen können" (zitat gehört im nachstudio im tv vor einigen wochen)
ps: mein nächstes posting muss unbedingt wieder humorvoll gestaltet werden.

helene
helene

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty Gabriele, Schande!

Beitrag  Alice Do 04 Nov 2010, 19:18

Ich sehe eine junge Frau vor mir, die mich mit großem Mitleid erfüllt. Sie hat etwas Schlimmes erlebt, und die Wertung, daß ein aufgrund alkoholisch enthemmter Neugier gesuchtes Abenteuer in einem unsteuerbaren Desaster geendet hat, liegt nahe. Und es wäre ihr zu wünschen gewesen, dieses Erlebnis positiv für sich verarbeiten zu können. Das geht, wir alle haben negative Erfahrungen irgendwie als Lernerfolg verbucht (ich jedenfalls, und ich bereue auch meine unguten Erfahrungen nicht. Jede Erfahrung bringt einen weiter).

(Hervorheb.: Alice)

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/sexualitat-f14/fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-9-t279-620.htm#21258
Als sei es ein selbst verschuldeter Autounfall unter Alkoholeinfluss gewesen...!

Ein Desaster ist es sicherlich, wenn man von sechs betrunkenen, womöglich auch noch unter Drogeneinfluss stehenden Männern stundenlang festgehalten und vergewaltigt wird. Selbstverständlich hast du, Gabriele, niemals das "Abenteuer" eines One night stand erlebt, somit kamst du auch nie in dieser Situation, versteh' ich das richtig?
Schande, oder besser gesagt: mehr als befremdlich, dass eine erwachsene Frau, älter als ich noch, so weltfremd urteilt.

Vielleicht aber auch fehlen dir nicht nur die eigenen Lebenserfahrungen diesbezüglich, sondern ebenso die mit Kindern in diesem Alter.
Lass mir dir also bitte sagen: Auch Gymnasiastinnen sind heutzutage keine Blaustrümpfe mehr. Eine durchschnittliche 17-Jährige hat Freiheiten, bleibt schon mal bis morgens früh weg (und dies nicht nur im Sumpf des Prekariats), trinkt reichlich Alkohol und feiert, so nennt man die Kombination von Tanzen und Saufen inzwischen. Nur die absoluten Ausnahmen tun dies nicht!

Was da an "Schlimmes" passiert ist, ist also keine Folge irgendwelcher gesuchter "Abenteuer", sondern einfach nur die Schei.ße, die täglich irgendwo auf der Welt passiert. Pech gehabt, sonst nichts!

Den esotherischen Blafaselsatz "Wer weiß, wofür's gut war" möchte ich eigentlich nie mehr hören. Es gibt Mist, der ist für NICHTS "gut" und schon gar nicht für irgendwelche "Erkenntnisse", mit denen man im Leben weiterkommt.
Was wird diese junge Frau denn gelernt haben können außer: Kerle sind schei.ße - Ich bin schei.ße - Die Gesellschaft ist schei.ße...!?!

Ich verstehe die verquere Denkweise, die dich zu einem solchen Fazit bringt: sie lädt einen großen Teil der Verantwortung auf das Opfer ab. Denn nun ist es ja "ihre" Entscheidung, ob und was sie hieraus "lernen" mag, nichtwahr?

Du warst mal stolz darauf, dass (unter deiner Regie?) über 90 % der Vergewaltigungsanklagen nicht einmal vor Gericht kamen oder eingestellt wurden, wenn ich mich recht erinnere. Nun, inzwischen tun mir diese Opfer (und die meisten dieser Frauen waren tatsächliche Opfer) womöglich noch mehr Leid als davor. Dein sogenanntes "großes Mitleid" dagegen kannst du dir getrost sparen, wenn es zu einer Schlussfolgerung führt wie du sie dir am Ende deines unsäglichen Postings geleistet hast.

Übrigens ist eine westliche 17-Jährige nur äußerlich erwachsen, innerlich sind die allermeisten Kinder und sprechen wir hier also von einem Kind, das den Rest seines Lebens unter einer Gangbang leiden wird. Wie wird dieses Kind in ferner Zukunft mit seinen Kindern umgehen, wenn es um Vertrauen und Sexualität geht?
Was gibt es da groß zu "lernen" außer: Alles ist schei.ße...????
Alice
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Beitrag  louise Do 04 Nov 2010, 19:26

Deine Geschichte und dein Beitrag haben mich sehr betroffen gemacht. Dass dich ähnliche Straftaten, der Kachelmann- Prozess und die Beiträge dieses Strangs hier sehr aufwühlen und dich nicht zur Ruhe kommen lassen, ist mehr als verständlich. Du hast Mut und Stärke bewiesen über deine schlimmen Erlebnisse hier zu schreiben. Ich wünsche dir viel Kraft, damit du wieder etwas mehr Abstand von diesen Erlebnissen bekommen kannst.
All deinen positiven Gedanken in dem Posting möchte ich zustimmen.
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty @Alice: Verstehst du nicht als 'Siebzehnjährige' ...?

Beitrag  Demokritxyz Do 04 Nov 2010, 20:57

Alice:

Übrigens ist eine westliche 17-Jährige nur äußerlich erwachsen, innerlich sind die allermeisten Kinder und sprechen wir hier also von einem Kind, das den Rest seines Lebens unter einer Gangbang leiden wird. Wie wird dieses Kind in ferner Zukunft mit seinen Kindern umgehen, wenn es um Vertrauen und Sexualität geht?

Was gibt es da groß zu "lernen" außer: Alles ist schei.ße...????

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/sexualitat-f14/fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-9-t279-640.htm#21261
Ja, Alice Schwarzer bringt frau da nicht weiter: dann bleibt frau eine Siebzehnjährige!

Müsste frau beispielsweise Hans-Ludwig Kröber lesen:
Hans-Ludwig Kröber in einem Fachartikel, sei eben genau dies: Das Geschehen müsste entmystifiziert, versprachlicht und begreifbar gemacht werden. Opfer zu sein befreie nicht davon, für sich selbst und andere Verantwortung zu tragen. Opfer geworden zu sein, so Kröber, mache nicht „klüger, weiser, gerechter“, es mache „nicht moralisch überlegen“ und auch nicht „unberührbar“.

Kröber gilt als einer der renommiertesten psychiatrischen Gutachter des Landes. Er wird es sein, der für das Gericht eine Expertise über Sabine W. anfertigen wird. Im Gegensatz zu Kachelmann hatte sie sich zu einer derartigen Untersuchung bereiterklärt.

Der Opferstatus, so mahnt der Psychiater, dürfe nicht zur „Scheinerklärung aller Schwierigkeiten im Leben“ werden. Die Devise eines Geschädigten müsse es sein, das „eigene Schicksal zu gestalten“. Gerade deshalb sei es so wichtig, dass eine „geschädigte Person“ aktiv bei der Tataufklärung mitwirke.

http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-gewalttat-oder-sexfalle_aid_546621.html
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Beitrag  louise Do 04 Nov 2010, 21:09





Die strengen Worte des berühmten Seelenforschers (gemeint ist Kröber)gelten für Kachelmann und Sabine W. – denn beide beteuern, sie seien das Opfer

http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-gewalttat-oder-sexfalle_aid_546621.html
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Beitrag  patagon Do 04 Nov 2010, 21:21

Ich hatte gestern nicht mehr so viel Zeit um all die Fragen zu beantworten.
Jetzt möchte ich nur ganz kurz die offenen Fragen streifen.

Dale, davren, natürlich hat steffi recht, selbstverständlich war mein posting zu Hollstein und A.S. reine Ironie.
Ich frage mich allerdings wie dick man hier auftragen muss, um verstanden zu werden.
Uvo, deine Erfahrungen tun mir leid. Ist aber ganz normal, dass man auch von der eigenen Familie enttäuscht werden kann, denn da wir alle falsche Entscheidungen treffen und nicht nur gute Eigenschaften haben, ist es zwangsläufig so, dass sich dies auch im engeren Kreis niederschlägt. Soll heißen, ob du nicht auch mal jemand enttäuscht hast?

Sehr oft geschieht das auch versehentlich, weil man einfach nicht versteht und nichts merkt.

Steffi, du sagst ich mag keine Regeln.
Ich mag mir keine Regeln verordnen lassen. Das ist ein Unterschied. Ich habe schon persönliche Vorstellungen, die ich nie verletzen möchte.

Dies alles hat mit Freiheit zu tun und natürlich mag ich mir nichts vorschreiben lassen. Auch nichts Gutgemeintes.

Damit bin ich bei Helene und Gabrielle.
Ich verstehe Gabrielle sehr gut, wenn sie, da sie weiß, was bei einem Vergewaltigungsprozess abläuft , dem Opfer das ersparen möchte, zumal wenn sich die Taten nicht beweisen lassen.
Denn die Hauptforderung lautet, der Vorwurf muß bewiesen werden, sonst gilt im Zweifel für den Angeklagten.

Einen einfühlsamen Brief zu schreiben um den Grund für die Einstellung verständlich zu machen, ist m. A. nach nur gutgemeint.

Ob es dem Opfer in seiner hilflosen Wut und Empörung, in seiner Einsamkeit (niemand will mir helfen) wirklich etwas nützt, weiß ich nicht. Immerhin ist es besser als die übliche Praxis, in dürren Worten eine Einstellung nach § xyz zu verkünden.
Ganz allgemein ist es aber nicht nur der unsägliche Juristen Jargon, sondern auch die die oft ganz bewusst gewählte unklare Aussage, die mehrere Deutungen zulässt.

Sicher kommt es auch auf den Empfänger an, wie er eine Ablehnung empfindet.

Ich kann da nur für mich reden. Ich würde an Stelle des Opfern viel besser damit zurecht kommen, wenn man es mir sagen würde. Auch im Fall von CSD hätten Ermittlungrichter und Polizei ihr offen sagen sollen: Das ist eine schwere Anschuldigung, aber sie muß EINDEUTIG bewiesen werden. Können wir das?
In Ordnung ist beim Arzt Verletzungen bestätigen lassen, aber man sollte auch auf die Zweifel aufmerksam machen. Fremd- oder Selbstverletzung.

Wenn man da Mitleid hat, nützt das dem Opfer gar nichts.
Dazu kommt etwas, was kaum ein Opfer einkalkuliert. Selbst wenn es Zeugen gibt, sollte das Opfer sofort das Zeugnis bestätigen lassen, denn viele Leute wollen sich, so bald es ernst wird, lieber heraushalten.

Die absurdesten Antworten kommen zu diesem Komplex natürlich mal wieder von der A.S. Fraktion.

Dass der ganze "Dreck" in MA aufgerollt wird, wurde hier im Forum, fast von Anfang an an, immer wieder reklamiert. Demo das ist wirklich nichts Neues.

So Gabrielle, die eigentlich interessante Frage ist natürlich die nach dem Tyrannenmord. Daran schließt sich fast nahtlos die nach der persönlichen Rache an.
Denn klar, Gabrielle, kann nach dem 3. Reich, kein einigermaßen normaler Mensch eindeutig gegen den Tyrannenmord sein.

Und deine Haltung, dass du selbst es aber nicht gerne vollstrecken würdest, kann ich nachvollziehen.
Bei der persönlichen Rache, sieht es anders aus. Ich denke an den Fall Bachmeier.

Wer will denn beantworten, ob es besser gewesen wäre, wenn M. Bachmeier den mm Mörder ihrer Tochter nicht erschossen hätte?
Für wen wäre es besser gewesen?

Die darauf folgende Verurteilung von Frau Bachmeier wegen Mordes, konnten wenige nachvollziehen, auch wenn es formaljuristisch in Ordnung gehen mag, allerdings gerade noch so.
Hätte das Gesetz da nicht andere Möglichkeiten geboten?
Musste man die Beschaffung der Waffe als Vorsatz werten?

Viel zu viel läuft doch immer und überall, aber gerade bei Gericht, nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

Das ist total unbefriedigend und gerade deswegen, weil offensichtlich ganz allgemein ein Riesenbedürfnis nach Gerechtigkeit und Vergeltung besteht.
Das mindeste, was die Justiz insgesamt tun kann, ist laut und verständlich die eigenen Grenzen aufzeigen.
Nur wenn er es versteht, fühlt sich er Bürger nicht entmündigt. Und redet nicht von Willkür.
So, wie es jetzt läuft, und egal ob hier im K. Fall oder in
bei anderen Fällen. Die Menschen fühlen sich oft einfach nur verarscht. Und das ist kein Wunder. Im Fall K. geht es nämlich genau darum.








Zuletzt von patagon am Do 04 Nov 2010, 21:27 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty @louise: Nein, sie gelten für alle Opfer ...!

Beitrag  Demokritxyz Do 04 Nov 2010, 21:25

louise ergänzt/zitiert Kröber:

Die strengen Worte des berühmten Seelenforschers (gemeint ist Kröber)gelten für Kachelmann und Sabine W. – denn beide beteuern, sie seien das Opfer

http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-gewalttat-oder-sexfalle_aid_546621.html

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/sexualitat-f14/fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-9-t279-640.htm#21265
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Beitrag  Demokritxyz Do 04 Nov 2010, 21:35

... immer wieder etwas Neues in der Causa Kachelmann gibt: seien es deine neuen Positionen, irgendwelche Einzelfälle, Filme, Ansichten über die Meinungen der Bevölkerung et cetera pp.
patagon:

Dass der ganze "Dreck" in MA aufgerollt wird, wurde hier im Forum, fast von Anfang an an, immer wieder reklamiert. Demo das ist wirklich nichts Neues.

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/sexualitat-f14/fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-9-t279-640.htm#21266

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Beitrag  uvondo Do 04 Nov 2010, 21:40

Natürlich habe ich in meinem engeren Umfeld mehrere Personen (Kinder) enttäuscht. Schon allein dadurch, dass ich mich von den Müttern nach gewisser Zeit wieder getrennt habe. Habe aber immer versucht ein gutes Verhältnis aufrecht zu halten. Gerade bei meinen Kindern, da ich Ihnen vieles finanziert habe. Das ersetzt sicherlich nicht den anwesenden Vater, aber „gebeutelt“ durch zu viel Arbeit und beruflicher Reisen quer durch Europa, habe ich immer versucht, bei finanziellen Problemen der Mütter, mir auf meine Art ein „gutes“ Gewissen zu verschaffen. Dass das Blödsinn ist, wusste ich auch schon damals. Ich habe mich also, wenn Du so willst selbst belogen.
Habe das aber, als sie alle volljährig waren/wurden, versucht damit zu kompensieren, sie alle in guten Firmen und eigener unterzubringen. Sie kommen mich besuchen wann sie wollen, usw., usw.
Ich weiß nicht, was der Auslöser für deren Verhalten ist/war. Geldgier will ich mir noch nicht vorstellen
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty Einmal Opfer, immer Opfer?

Beitrag  Harry1972 Do 04 Nov 2010, 22:00

Jeder Mensch erlebt doch Situationen, in denen er anderen Menschen zum Opfer fällt.
Entweder steht derjenige wieder auf, oder er bleibt liegen.
Das Aufstehen ist natürlich mit einigem Kraftaufwand verbunden und da wundert es nicht, dass manche lieber liegen bleiben.

Als Extrembeispiel möchte ich eine Frau nennen, die ich seit etwa 15 Jahren kenne. Sie hatte mit 18 oder 19 ein Missbrauchserlebnis und ist jetzt seit geschlagenen 30 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung, ist seit fast 20 Jahren nahezu arbeitsunfähig und leidet unter verschiedenen psychosomatischen Erkrankungen, wie sie selbst sagt.
Es ist ihr unmöglich, sich von ihrem Opferstatus zu trennen.
Im Gegenteil. Sie ist inzwischen davon überzeugt, bereits als Kind missbraucht worden zu sein, hat sogar den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen und begibt sich regelmäßig in stationäre Behandlung. Ich habe sie eine ganze Weile gemieden, nachdem sie versucht hat, mir einzureden, dass auch ich als Kind missbraucht worden sei.

Ich frage mich wirklich, ob sie nicht besser gefahren wäre, hätte sie sich als junge Frau zusammen gerissen, wäre aufgestanden und hätte nach dem Motto "Shit happens", ihr Leben einfach wieder selbst in die Hand genommen.
Eine große Schuld sehe ich bei den diversen Psychotherapeuten, die diese Bekannte im Laufe der Zeit schon verschlissen hat.
Müssten die nicht auch mal sagen: "Jetzt ist aber gut, das Leben geht weiter.", anstatt sie in stundenlangen Gesprächen, immer und immer wieder als Opfer zu bestätigen?
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty Ach, uvo

Beitrag  patagon Do 04 Nov 2010, 22:00

Das Problem liegt zum großen Teil darin, dass Eva damals in den verdammten Apfel von der Schlange gebissen hat.

Wir müssen halt alle unsere Erfahrungen selbst machen. Ehe das Kind nicht auf die heiße Herdplatte gefasst hat, versteht es einfach nicht, was heiß bedeutet.

Ich denke aber, dass man, so lange man lebt, immer mal wieder eine Gelegenheit findet Unrecht wieder gutzumachen.

Du hast dich bemüht. Fehler macht jeder. Und schau einmal, du suchst sie ja bei dir. Was es ist, kann ich dir wahrscheinlich sagen: Hinter Geld- oder Machtgier steckt ja wahrscheinlich immer so ein Aufmerksamkeitsdefizit. Ich meine nicht die Krankheit sondern ein echtes Defizit oder auch ein eingebildetes. Denn sicher gibt es bei überbehüteten Kindern genau die gleichen Mängel.

Ich denke, dass jeder ernstgenommen werden möchte. Vielleicht könnt ihr wieder miteinander reden. Ich wünsche es dir.

Du nagst ja jetzt hoffentlich nicht am Hungertuch und möglicherweise kommen die Kids auch selbst drauf.

Das hoffe ich und drücke dir die Daumen.
Manchmal ist auch so ein Übervater ein Neidobjekt. Aber ich denke, du bekommst es hin. Viel Glück.

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Beitrag  uvondo Do 04 Nov 2010, 22:14

Der Unmut meiner „Familie“ fing vor ein paar Monaten an, als sich eine junge Frau (20 Jahre alt) in der Firma schriftlich meldete. Ich sei angeblich ihr Vater, und ich hätte die Verpflichtung ihr zu helfen. Sie steckt anscheinend in großen Nöten. Dieser Brief ging wie alles seinen gewohnten Gang. Er landete im Sekretariat. Und wer sitzt da wohl, und öffnet sämtliche Post und sortiert nach Inhalt und Wichtigkeit vor?
Da fingen alle Probleme an.
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty Und wie rekrutiert Martin Heidemanns seine 'Targets' ...?

Beitrag  Demokritxyz Do 04 Nov 2010, 22:18

taz.de, David Denk, 04.11.2010:

Fernsehen "Wird er jemals wieder glücklich?"
KOLUMNE VON

Ein Urteil im Vergewaltigungsprozess gegen den Wettermoderator Jörg Kachelmann wird zwar erst für den 21. Dezember erwartet, aber eigentlich ist es längst gesprochen. Kachelmann wird bis ans Ende seiner Tage der Mann bleiben, der die Radiomoderatorin Sabine W. mit Gewalt zum Sex gezwungen haben soll - ob er nun schuldig ist oder nicht. Dieser Makel wird haften bleiben, sein Leben bestimmen.

Am Mittwoch erklärte Kachelmann via Bild (wohl als Dankeschön für die durchweg faire Berichterstattung - hüstel) seine Fernsehkarriere für beendet: "Ich werde nach all dem keine Wettersendungen mehr moderieren können. Nachdem Staatsanwaltschaft und Medien mein angebliches Privatleben gewaltsam öffentlich gemacht haben, wärs mit dem Blumenkohlwolken-Onkel wohl schwierig. Das Kapitel Fernsehen ist dadurch für mich beendet worden."
Anzeige

Welche "Medien" er wohl meint? Bild jedenfalls fühlt sich nicht angesprochen.

Die Nachrichtenagentur epd tickerte daraufhin "Kachelmann will keine Wetter-Sendungen mehr moderieren" - als handelte es sich um einen Rückzug aus freien Stücken. Gehts noch absurder? Selbst wenn der 52-Jährige weiter im Fernsehen auftreten wollte, würde man ihn nicht mehr lassen, selbst nicht bei 9Live - wobei, vielleicht da noch, nach einer Karenzzeit, aber sonst nirgendwo. Seine TV-Karriere ist, wie Kachelmann es selbst zutreffend formuliert, "beendet worden". Mit freiem Willen hat das nichts zu tun.

Ich muss in letzter Zeit immer wieder an Andreas Türck denken. Auch er war Fernsehmoderator, bis ein Vergewaltigungsvorwurf seine Bildschirmpräsenz 2004 abrupt beendete. Dafür war er fortan Dauergast auf der Titelseite von Bild: "Protokoll der Sex-Nacht", "Die Sex-Akte Türck", "So hat Türck mich vergewaltigt" - Chronik einer Vorverurteilung. Als Türck schließlich im September 2005 freigesprochen wurde, titelte Bild "Sieger Türck" und trat noch mal nach. "Aber wird er jemals wieder glücklich?"

Türck, der sich nach dem Prozess komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, lebt heute als Produzent von Web-TV-Formaten in Hamburg - und das hoffentlich glücklich! Alles andere wäre ein Triumph, den die "Kollegen" in ihrer Infamie nicht verdient haben.

Ich weiß nicht, ob Türck und Kachelmann sympathische Zeitgenossen sind, kenne keinen von ihnen persönlich, aber ich weiß, dass man so mit Menschen nicht umgeht. Das mag naiv klingen, aber wenn Empörung über derart abstoßenden Affektjournalismus naiv klingt, nehme ich das gern in Kauf. "Die junge Kellnerin fixiert ihn, während sie das Essen serviert", schreibt Martin Heidemanns in Bild über sein Treffen mit Kachelmann. "Früher hätte Kachelmann die junge Dame wohl spätestens zum Nachtisch nach ihrer Telefonnummer gefragt." Und dann gleich vernascht - das schreibt Heidemanns zwar nicht, insinuiert es aber. Und selbst wenn: Was geht ihn das an?!

"Ich werde noch viele Menschen um Verzeihung bitten müssen", sagt Kachelmann in Bild. Das zeugt von Anstand, den eine solche Berichterstattung über ihn vermissen lässt.

http://www.taz.de/1/debatte/kolumnen/artikel/1/wird-er-jemals-wieder-gluecklich/
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Beitrag  patagon Do 04 Nov 2010, 22:28

Mir fällt eben IMMER irgend etwas ein.
Nur kein Neid tongue
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty Alice:

Beitrag  Gast Do 04 Nov 2010, 22:32

Gabriele, Schande!
Alice Heute um 07:18

Zu Schande fällt mir ein

Schande (2000) ist ein Roman von J. M. Coetzee

Der Text[1] beschäftigt sich – wie oft bei Coetzee – mit dem Südafrika in der Postapartheid-Ära. Anders als in anderen Romanen verzichtet der Autor hier anscheinend auf Utopien, obgleich er in den Namen der Hauptpersonen David, Lucy und Petrus beziehungsreiche Anspielungen auf einen zukunftsträchtigen Hintergrund macht (siehe Personennamen).

Hauptfigur ist der 52jährige Literaturprofessor David Lurie. Er lebt und arbeitet in Kapstadt, ist zweimal geschieden, die einzige Tochter, Lucy, führt ihr eigenes Leben. Seine Studenten hält er für dumm oder desinteressiert, die eigene wissenschaftliche Befähigung für begrenzt. Wenn Lurie an die Zukunft denkt, sieht er sich als einsamen alten Mann, der den Tag damit zubringt, dem Abend entgegenzudämmern, um sich endlich seine Suppe kochen und schlafen legen zu können. Zum Arrangement mit der empfundenen Sinnlosigkeit seiner Existenz gehört das Verhältnis mit der Studentin Melanie. Momentelang füllt es die leere Zeit und vertreibt seine Furcht vor dem Alter. Das Verhältnis wird bekannt und gegen Lurie ein Verfahren wegen sexueller Belästigung in Gang gesetzt. Ein Psychoterror beginnt. Seine Autoreifen werden zerstochen, die Organisation "Frauen gegen Vergewaltigung" veranstaltet eine vierundzwanzigstündige Mahnwache, auf einem Flugblatt wird ihm gedroht: "Deine Tage sind vorbei, Casanova". Der Untersuchungskommission genügt es nicht, dass er sich schuldig bekennt, das Statut verletzt zu haben. Er soll eine Beichte ablegen, "Reue" zeigen, sich "beraten" und therapieren lassen, und die Diskriminierungsbeauftragte Dr. Farodia Rassool will die Affäre in die lange Unterdrückungsgeschichte der Frau eingereiht wissen. Mehr als die Affäre selbst wird Lurie übelgenommen, dass er sich ihrer Politisierung, Psychologisierung, Ideologisierung, also der nachträglichen Sinngebung verweigert und auf ihrer absichtsfreien Banalität und dem puren Zerstreuungscharakter beharrt. Das Eingeständnis der Sinnfreiheit seiner Existenz stellt auch die Existenzgründe, die die anderen für sich beanspruchen, in Frage, denn er nimmt ihnen die Möglichkeit, sie an seiner Unterwerfung - die als Kampf gegen die reaktionären Restbestände in der Gesellschaft inszeniert werden soll - zu erneuern und zu bestätigen. Lurie handelt wie Camus' "Fremder", der den offiziellen Konventionen, die ihn nichts angehen, seine stoische Gleichgültigkeit entgegensetzt. "Wollen Sie, daß mein Leben keinen Sinn hat?" schreit der Richter ihn daraufhin an. Der - nur quantitative - Unterschied besteht darin, dass es bei Camus die Konventionen der traditionellen bürgerlichen Gesellschaft sind, bei Coetzee die der postmodernen, vorgeblich fortschrittlichen. Lurie muss aus dem Universitätsdienst ausscheiden. Melanie, in deren Interesse das offiziell geschieht, spielt in dem Verfahren die geringste Rolle, sie bildet nur den Vorwand, um den Apparat in Gang zu setzen. Ihr eifersüchtiger Freund hatte ihren bigotten Vater und dieser die Universitätsleitung informiert.

David Lurie zieht zu seiner Tochter, die weit weg in der Provinz Ost-Kap allein eine kleine Farm betreibt. Während er darüber nachgrübelt, ob Lucy eine Lesbe oder asexuell sei, werden sie von drei schwarzen Männern überfallen. Lucy wird brutal vergewaltigt. David kann ihr nicht helfen, er kommt selber nur knapp mit dem Leben davon. Gegenüber der Polizei reduziert Lucy das Verbrechen auf einen Raubüberfall - mit der nicht abwegigen, aber kaum erschöpfenden Begründung, die Täter würden "bei dem Zustand, in dem sich die Polizei befindet", ohnehin unauffindbar bleiben. Sie trifft noch mehr Entscheidungen, die David verblüffen. Ihre Farm überschreibt sie ihrem schwarzen Nachbarn und plant, in dessen Familienverband einzutreten, obwohl Anhaltspunkte existieren, dass er in das Verbrechen eingeweiht war und die Täter kennt. Lucy, die in beinahe klischeehafter Weise die Attribute der modernen, unabhängigen, emanzipierten jungen Frau vereint, negiert damit alles, was ihr Leben bis dahin ausgemacht und sie als Angehörige der westlichen Zivilisation ausgewiesen hat. Sie vollzieht eine vollständige Regression zu einer atavistischen Lebensform. Es ist nicht bloß Resignation, die sie treibt. Natürlich kann und will sie sich der Erkenntnis nicht entziehen, dass ihre zivilisierte, privilegierte, europäische ("weiße") Existenz in Südafrika zu Ende ist. Darin liegt für sie eine historische Logik und Gerechtigkeit - eine Auffassung, die ihr Vater teilt. Als David nach mehreren Wochen nach Kapstadt zurückkehrt und sein Haus aufgebrochen und geplündert vorfindet, betrachtet er das als "Reparation", welche den Schwarzen für das Leid der Apartheid zustehe. Seine Annahme indes, die Entscheidungen der Tochter seien von historischen Schuldkomplexen gesteuert, weist Lucy energisch zurück. Sie nimmt auch nicht an, sie könne Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung dadurch zurückgewinnen, dass sie eine unaufhaltsame Entwicklung nicht nur erleidet, sondern bejaht und aktiv mitvollzieht. Sie weiß, dass es den Vergewaltigern um ihre Unterwerfung und Unterjochung ging, und gesteht ihre Angst vor deren Rückkehr ein. Trotzdem lehnt sie Davids Vorschlag ab, in die Niederlande oder wenigstens nach Kapstadt zu ziehen. Sie sucht Schutz bei ihrem Nachbarn. Ihr Handeln erscheint David noch konfuser, als Lucy, die durch Vergewaltigung schwanger geworden ist, das Kind austragen will. Ihre schlichte Begründung lautet: "Ich bin eine Frau, David."

Sie ist vielmehr wirklich guter Hoffnung, möchte ihr Kind in die Gesellschaft der schwarzen Nachbarn hineingebären und in ihrer Mitte tätig sein und das Land mit ihnen bearbeiten. Denn es geht ihr „um eine gute Ausgangsbasis für einen Neuanfang“, und zwar „von ganz unten anzufangen: (...) Ohne Papiere, ohne Waffen, ohne Besitz, ohne Rechte, ohne Würde“ (S. 266).

http://de.wikipedia.org/wiki/Schande_(Coetzee)

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty @uvondo: Bei welchen Frauen spielst du 'Kachel'mann ...?

Beitrag  Demokritxyz Do 04 Nov 2010, 22:42

uvondo:

Der Unmut meiner „Familie“ fing vor ein paar Monaten an, als sich eine junge Frau (20 Jahre alt) in der Firma schriftlich meldete. Ich sei angeblich ihr Vater, und ich hätte die Verpflichtung ihr zu helfen. Sie steckt anscheinend in großen Nöten.

Dieser Brief ging wie alles seinen gewohnten Gang. Er landete im Sekretariat. Und wer sitzt da wohl, und öffnet sämtliche Post und sortiert nach Inhalt und Wichtigkeit vor?

Da fingen alle Probleme an.

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/sexualitat-f14/fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-9-t279-640.htm#21273
Sag mal: nach acht Kindern mit vier Frauen fragt doch die aktuellste bei Start der Fahrt in die gemeinsame Zukunft als erstens: Wie viele Kinder melden sich noch ...?

Oder spielst du gern den 'Kachel'mann in Parallelwelten bzw. bist beim Intelligenzquotienten deiner Targets nicht mehr so wählerisch?

Hat ggf. letzteres dazu geführt, dass die 20-Jährige den offiziellen Dienstweg ihre Sache Kohle eingehalten hat? Und was mich besonders interessiert: hat frau dir dieses Schreiben als 'dringlich' vorsortiert, damit du sofort 'ne Zeugungsschmerzfeier in der Firma arrangierst? Oder wie war das ...?


Zuletzt von Demokritxyz am Do 04 Nov 2010, 22:56 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag  dale Do 04 Nov 2010, 22:44

@Pat
Danke Pat für Deine Erklärung. Ich bin dann schon selber daraufgekommen und echt, ich musste einfach nur noch darüber lachen, auch als ich Dich aufforderte mich ganz, "GANZ-BLÖD-FRAU" zu nennen, hört sich doch "süss" an Laughing oder?.
ÜBRIGENS, das fehlt mir hier bei den Diskussionen schon ein wenig, dass der "Humor" mehr oder weniger auf der Strecke bleibt und ziemlich verbissen und unlustig argumentiert wird. Gerade in einer Zeit, wo ja die Fakten, Fakten, Fakten um das eigentliche Thema schon mehrfach beleuchtet wurden und es sich jetzt um Wiederholungen, oder Nebenschauplätze handelt, kann man doch "locker" werden, sollt man meinen.

@Hallo Harry, ich bin ganz Deiner Meinung, aber ich vermute dafür bekommst Du aus manch einer Ecke Der Hammer! .

@Hallo Uvondo:
Das tut mir auch leid, was da auf Dich einstürmt.
Zuerst dachte ich noch, "klar, heutzutage kritisieren doch fast alle Kinder ihre Eltern irgendwie, auch wenn es an den Haaren herbeigezogen ist" und das legt sich irgendwann wieder, aber es scheint mir bei Dir so, dass Dich Deine "Jugendsünden" gerade jetzt erst so richtig "kalt" erwischen, stimmts?

dale

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty Viktor,

Beitrag  patagon Do 04 Nov 2010, 22:53

Schande
Hat dir das Buch gefallen?
Wie du es beschreibst, sucht sie ihren Sinn in den christlichen Lehren. Egal ob sie sich selsbt als religiös empfindet oder nicht.
Sie versucht das zu leben. "Die Sünden der Väter, bis ins dritte und vierte Geschlecht."
Und "wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm noch die linke hin".
Kannst du damit etwas anfangen?
Ich eigentlich nicht.
Aber da du an Alice schreibst, Alice quälen derartige Fragen doch eher nicht sondern, dann schon viel mehr: Wie können wir es den verdammten Männern endlich mal so richtig besorgen?

Aber daran arbeitet sie ja fleißig.
lol!
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 9) - Seite 27 Empty Ganz ganz blöd Frau,

Beitrag  patagon Do 04 Nov 2010, 23:05

dale ich denke nicht, dass der Humor hier zu kurz kommt. Viele, viele Beiträge sind schon sehr witzig. Wenn einige natürlich auch ganz unbeabsichtigt komisch sind.

Im Ernst. Humor ist sehr individuell. Ich finde Nahr oft so komisch, dass ich nicht glauben kann, dass das nicht ganz bewusst so formuliert wird.

Außerdem hat Nahr mal hier einen Witz gepostet, der so witzig ist, genau mein Humor. Da steckt bestimmt viel mehr dahinter.

Dann habe ich die das Posting von Oldi gelesen und frage mich natürlich, was dahinter steckt.

Ich habe nur sehr wenig von Ebs gelesen und das wenige hat mir wirklich ausnehmend gut gefallen.

Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich mich gerne näher damit beschäftigen, aber im Augenblick, passt es so schlecht.

Ich habe schon ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich hier schon viel zu oft bin, anstatt mich um wichtige Dinge im RL zu kümmern.
Wahrscheinlich stimmt es mit der Sucht.
Ich muss mich am Riemen reißen.
Mach ich jetzt
...Und tschö mit ö


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Beitrag  uvondo Do 04 Nov 2010, 23:11

Also demo, Frauen sind für mich keine Targets. Diese angebliche Mutter, wäre dann eine Frau aus Wismar gewesen, und wenn ich richtig davor bin, eine sehr, sehr schöne Frau. Habe übrigens feststellen müssen, das Frauen aus östlichen Gefilden teilweise sehr viel hübscher und teilweise auch intelligenter und auf Sex bezogen, auch aktiver waren. Also bleiben wir lieber bei Frau, oder wie ich sage, bei Weib. Sind Frauen weiblich oder fraulich? Da gibt es einen Unterschied. Ich liebe Weiber.

Ich benötige keine Paralelle zum K.Thread. Meine ins Spiel gebrachte „Vielweiberei“ hatte mit diesem Thread überhaupt nichts zu tun. Kam von außen, weil ich mich woanders einmal dazu geäußert hatte. Ich kann mich aber sehr gut erinnern, dass Du immer darauf bestanden hast, dass Du bei Deinen Reisen durch Ostdeutschland, Deine Wege mit Frauen gepflastert hast. (denk mal nach). So etwas hörst Du von mir nicht. Gentlemanlike.
Und den Rest deines letzten Textes lasse ich jetzt mal dort wo er hingehört. Im Mülleimer. Wie gesagt, ich habe so viel im Leben schaffen müssen, ich schaffe auch das noch....... Also, auf die nächsten „Beleidigungen“........................

....und bevor ich es vergesse. Deine impotenten Workaholics..... Es ist erwiesen (nicht von mir), dass Menschen (betrifft Frauen und Männer) die beruflich voll unter Stress stehen, sexuell doppelt so aktiv sind, wie normale Arbeitnehmer. Hat damit zu tun, dass die 25 Std./Tag einen erhöhten Adrenalinausstoss haben.
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Beitrag  Gast Do 04 Nov 2010, 23:14

@Gabriele
Dein Beitrag an Helen war sehr beeindruckend und man würde sich wünschen, dass viel mehr Menschen, die in solchen verantwortungsvollen Positionen sind, versuchen Recht und Gerechtigkeit mehr miteinander zu verbinden.

Doch leider bekommen sie die Menschen erst zu Gesicht, wenn vieles schon lange im Argen lag, Sitautionen entstanden sind, die nicht einfach vom Himmel fallen sondern sich auch lange entwickelt haben, an denen auch viele andere Menschen in gewissem Maaße "Schuld" tragen.

@Alice
Eine Schande ist es wohl eher, wenn man ein Opfer nicht wieder aufrichtet und ihm hilft, den Opferstatus zu verlassen, damit ihm so etwas nie wieder passiert.
Gabriele hat absolut Recht und es ist aus dem wahren Leben gegriffen, dass auch schlechte Erfahrungen einen Menschen positiv verändern können. Aber er muß es auch wollen.
Es gibt ein Buch, das heißt : "Krankheit als Sprache der Seele", von Medizinern und Psychologen geschrieben.
Man muß nicht mit allem konform gehen, was da drin steht aber es enthält auch viele Wahrheiten, so z.B. dass häufig Menschen mit ihren "Krankheiten" Macht ausüben wollen, das nicht zu selten, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Ob das absichtlich ist oder aus einer psychischen Ursache ist für mich offen, aber es gibt leider Menschen, die so etwas ausnutzen, einerseits die "Behandler", die damit Geld verdienen und ein Interesse daran haben, diese "Krankheiten" oder die "Opfer" eher zu pflegen als zu kurieren, admit auch solche Leute wie Alice Schwarzer, ihre Daseinsberechtigung verlieren würde .
Es gibt inzwischen auch ausreichend Erfahrungen mit "Opfern", denen man einen Mißbrauch eingeredet hat.

Und ich bitte Dich, zu überlegen, wann Kinder wirklich Kinder sind. Einerseits erklärst Du hier, dass 17-jährige halt Party machen und die ganze Nacht wegbleiben - andereseits sollen die aber für ihr eigenes Handeln nicht verantwortlich sein?

Gerade in Großstädten ist es tagtäglich zu sehen, wenn man mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat, auch zu hören und zu merken - wie neurotisch die Gesellschaft geworden ist.
Da werden Kinder bis zum 3 . Lebensjahr gewindelt, bis zum 4. bekommen sie die Flasche und im 5. werden sie noch im Kinderwagen gefahren. Aber mit 7 Jahren werden Haare gefärbt, Nagellack gekauft, die Mädchen gehen schon m al bauchfrei und haben "sexy" Schuhe an - "ach, mein Mäusschen ist ja schon so erwachsen - die steht drei Stunden vor dem Kleiderschrank"....sorry, aber das ist krank.

Und leider hat das Folgen, denn die Kinder werden wie teures "Souvernir" in der Glasvitrine aufbewahrt, weitab der Realität und ab und an mal entstaubt.
Dann sind die Süßen plötzlich 18, rebellieren und laut Gesetz erwachsen, sie verlangen ihre Rechte auf "Freiheit" und die armen Eltern erwarten nun auch plötzlich, das da perfekte Erwachsene stehen, die sich im Leben auskennen.
Nur die können keine Gefahren abschätzen, geschweige denn sich selber einschätzen, können überhaupt nicht differenziert an Situationen oder Menschen rangehen.......wissen eigentlich nur, dass sie Spass wollen.
Und dann passiert so etwas - dank der absoluten Freiheit (?)
die es nicht gibt, aber Niemand hat es ihnen gesagt.
Und nun?
Wenn Menschen Toleranz mit Verantwortungslosigkeit verwechseln, gibt es immer Opfer.
Ich würd gerne mal von Dir wissen, wie soll denn ein "Opfer" weiterleben? Immer mit den Schmerzen, mit Hass auf all und jeden im Herzen? Ohne Aussicht auf Veränderung?
Was soll das für ein armseliges Leben werden?
Und das wünschst DU den Opfern?

@Helene
Bezüglich Deiner Anmerkung zu Nahr:
Leider bin ich da ganz andere Meinung. Wenn er/sie/es etwas furchtbares erlebt haben sollte, wird es nicht besser, wenn man Hass und Bösartigkeit austeilt!
Und er/sie/es hat deshalb auch nicht das Recht, anderen, unbekannten Menschen diese Art und Weise entgegen zu bringen!
So, wird das eventuell Erlebte weder ungeschehen gemacht noch ist eine "Heilung" in Sicht.

Oder ist es so, dass wenn man selber unglücklich ist, wird es besser wenn man andere auch unglücklich macht, verletzt und beschimpft?
Das ist weder eine logische noch eine emotionale Lösung.

Schaden tut man aber immer damit den echten Opfern und den echten Kranken.



Zuletzt von steffi am Do 04 Nov 2010, 23:38 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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Beitrag  patagon Do 04 Nov 2010, 23:15

vielleicht hättest du doch mal bei der Rechtanwaltskanzlei in Berlin anrufen sollen, die ich dir per pn gepostet hatte.

Ich weiß natürlich nichts genaues, aber ich weiß, dass du da auf jeden Fall die besten und ehrlichsten Ratschläge bekommen würdest. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.

Das sind ganz tolle Menschen. Meine Familie.
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Beitrag  Oldoldman Do 04 Nov 2010, 23:34

Demokritxyz, ich verstehe, daß Du die Beiträge in diesem Thread gern auf den Fall K. in Mannheim konzentriert sehen willst. Ich verstehe auch, daß Du, vor dem Hintergrund der Augenscheinsbeweise und der Gutachten, die Frage Deines Eingangspostings in Sinne einer "Elsen-Falle" beantworten willst. Das führt natürlich zu den Fragen rund um die justizielle Abarbeitung des Falles und den dabei aufgetretenen "Eigenheiten" und weitergehend zu der Frage, wo liegt die Motivation für die "Eigenheiten" und wer nimmt an welcher Stelle von Außen Einfluß auf den Geschehens- und Verfahrensablauf. Und gern abstrahierst Du dann vom Fall zu einer generellen Kritik am Rechts- und Demokratiesystem der Bundesrepublik.

(Zitate? - Ich denke, die muß ich jetzt nicht raussuchen, denn der aufmerksame Leser hat Deine wiederholten Hinweise auf Rechtsbeugung, Bananenrepublik usw. noch sehr gut im Kopf.)
Allerdings, man muß auch anerkennen, daß es Menschen gibt, die der Tatsache, daß die Zeugin Simone all diese Torturen von der Anzeigenerstattung bis zur vielstündigen Zeugenvernehmung vor Gericht auf sich genommen hat, mehr Gewicht beimessen und daher die Eingangsfrage mit "Faktum" beantworten. Sicher darf man auf die Unvereinbarkeit von Zeugendarstellung mit Details der o. g. Beweise hinweisen, anmerken, daß die Zeugin, so wie das OLG es ausgesprochen hat, an nicht unwesentlichen Stellen gelogen hat, weshalb Zweifel an der Glaubwürdigkeit nicht aus der Luft gegriffen sind. Aber die Vertreter dieser Auffassung sind keinesweg ignorant und es ist nicht ausgeschlossen, daß am Ende des Prozesses bislang unveröffentlichte Details bekannt werden, die die Widersprüche zwischen Zeugenaussage und objektivierbaren Beweisen auflösen.

Für die Vertreter "Faktum" stellen sich alle von Dir gestellten Folgefragen und Folgeüberlegungen bis hin zur Generalkritik an unserem Rechtssystem nicht in diesem Maße bzw. geht die Kritik in eine ganz andere Richtung: wie werde ich dem Opfer gerecht, wie weit darf die Verteidigung gehen. Gibt es eine übergeordnete "Rechtsmoral", die es verbieten würde, den in Wahrheit schuldigen Angeklagten "herauszupauken".

Beide Standpunkte gehören m. E. in diesen Thread und liegen somit nicht neben der Spur.

Auch die Erwähnung von im weitesten Sinne vergleichbaren Fällen und deren Kommentierung paßt dazu. Und die Befassung mit diesen Fällen kann u. a. zu der Frage führen, wie kann ein Opfer, dem solches widerfährt, mit dem Geschehenen leben, es verarbeiten. Wie geht die 17-jährige damit um, welche (Spät-) Folgen hat die Tat für diese junge Frau, wie geht Simone damit um und warum wirkt sich auf einige Beobachter gefaßt und stark.

Entsprechende Überlegungen und Schlußfolgerungen mit Sätzen wie
Demokritxyz, 05.11.2010, 08:57 h, schrieb:Ja, Alice Schwarzer bringt frau da nicht weiter: dann bleibt frau eine Siebzehnjährige!
abzubügeln, gerät da etwas kurz. Erstens waren die Überlegungen in dem Bezugsposting keineswegs solche feministischer Art und zweitens hat sich Alice nicht auf Frau Schwarzer berufen (vgl. https://ratlos-im-netz.forumieren.com/sexualitat-f14/fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-9-t279-640.htm#21261). Also etwas neben der Spur.
Auch der Hinweis
Demokritxyz, aaO., schrieb:Müsste frau beispielsweise Hans-Ludwig Kröber lesen:
[es folgt ein Zitat von Kröber]
wird diesem Teil der Diskussion nicht gerecht. Ich kann mich nicht erinnern, daß Alice der Perpetuierung der Opferstellung das Wort geredet hat. Sie hat lediglich Gabrieles These, aus der schlimmen Erfahrung durch Verarbeitung einen positiven Lerneffekt zu ziehen, für den geschilderten Fall in Zweifel gezogen. Hierüber mag man dann trefflich streiten. Auch über die Konsequenz, die Alice in Gabrieles Haltung zu sehen glaubt:
Alice, aaO., schrieb:sie lädt einen großen Teil der Verantwortung auf das Opfer ab. Denn nun ist es ja "ihre" Entscheidung, ob und was sie hieraus "lernen" mag, nichtwahr?
Im juristischen Bereich gibt es diese Situation doch auch: So wird der Täter unter Umständen milder bestraft, wenn das Opfer - im Sinne einer Mitschuld am Geschehensablauf - durch sein Verhalten den Tatentschluß des Täters begünstigt hat (sexuelle Anmache rechtfertigt die spätere Vergewaltigung / sexuelle Nötigung nicht, kann sie aber in einem "milderen Lichte" erscheinen lassen). Auch da wird die Verantwortung - jedenfalls aus Opfersicht - auf das Opfer teilweise abgewälzt. Leider bleibt Alice an diesem Punkt stehen, ohne so etwas wie einen Gegenentwurf anzudeuten. Aber das kommt ja vielleicht noch.

Insgesamt also eine Fragestellung, die mehr Aufmerksamkeit verdient, als zwei hingehauene Sätze und ein sehr allgemein gehaltenes Zitat, wie im übrigen die Folgepostings zeigen.
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Beitrag  Gast Fr 05 Nov 2010, 00:05

@Oldy
Im juristischen Bereich gibt es diese Situation doch auch: So wird der Täter unter Umständen milder bestraft, wenn das Opfer - im Sinne einer Mitschuld am Geschehensablauf - durch sein Verhalten den Tatentschluß des Täters begünstigt hat (sexuelle Anmache rechtfertigt die spätere Vergewaltigung / sexuelle Nötigung nicht, kann sie aber in einem "milderen Lichte" erscheinen lassen). Auch da wird die Verantwortung - jedenfalls aus Opfersicht - auf das Opfer teilweise abgewälzt.

Teilschuld; Teilverantwortung - nicht nur bei sexualstrafrecht - gibt es doch viel öfter im Leben.
Und , aus meiner Sicht, kann man da nicht einfach von "abwälzen" sprechen - außer man nimmt jedem Menschen das Recht und die Pflicht, auch für sein eigenes Leben verantwortlich zu sein!

Mal als Beispiel:
Ein Mensch, der sich dazu bringen läßt, sein ganzes Geld in Aktien anzulegen - und alles zu verlieren, weil der "Berater" ihn dazu gebracht hat, entweder wider besseren Wissens oder weil er es selber nicht besser wußte.
Was war denn da das Motiv des "Opfers"? Vielleicht Geldgier?
Der Gedanke, dass Geld nicht im Blumenkasten wächst, ist da wohl nicht gekommen? Oder dass sich Geld nicht von alleine vermehrt sondern nur die Taschen wechselt, sprich, einem anderen nur das Geld weggenommen wird....?
Da darf man schon drüber nachdenken.

Was hier eindeutig erscheint, ist aber bei Sexualstraftaten, zumindest in Beziehungen eben nicht mehr so eindeutig.
Eine Frau, die sich vom Partner getrennt hat, ihn aber zu nachtschlafender Zeit empfängt, mit ihm nochmal das Bett teilt um hinterher zu sagen, dass sie das ja eigentlich nicht wollte.........da fängt es schon an zu schmerzen, wenn man die Geschichte weiterspinnt.

Und auf Simone bezogen, mag es ja sein, dass sie die Gutachten "über sich ergehen lassen mußte" - spannend wird da wohl die Frage nach dem "Warum"?
Und da ist der Punkt, worüber man trefflich streiten könnte.

Aber die Verantwortung für das eigene Leben auf andere abschieben , geht nun mal nicht oder eben immer daneben.

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