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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26)

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26)

Beitrag  Oldoldman Di 05 Jul 2011, 03:41

das Eingangsposting lautete :

Das Ursprungsposting von Demokritxyz am Di 23 März 2010 - 19:43 h lautete:

http:// magazine. web. de /de/themen/nachrichten/panorama/10103400-Kachelmann-in-Untersuchungshaft.html
Anm.: Da der vorstehende Link nicht mehr gültig ist, für alle Interessierten ersatzweise der Hinweis auf:

http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,685263,00.html

Na, da kann frau/manN doch mal schön spekulieren, oder ...? Gibt es Hintergrund-Infos zu Jörg Kachelmanns Ex? Oder kann vielleicht jemand sogar ein Bild posten ...?

Kann manN in der Position von Jörg Kachelmann ein Frauen-Tölpel sein ...?
Die Meinungsäußerungen zum GMX-WEB.DE-1&1-Ratgeber sind höchst aufschlussreich, oder ...?

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/8297793

_____________
Anmerkung:

Den ersten Teil mit den Postings 1 - 990 (23.03.2010, 19:43 - 12.5.2010, 12:06) gibt es
HIER (Teil 1).
Den zweiten Teil mit den Postings 991 - 1893 (12.5.2010, 12:44 - 15.06.2010, 12:27) gibt es
HIER (Teil 2).
Den dritten Teil mit den Postings 1894 - 2813 (15.06.2010, 12:46 - 14.07.2010, 11:33) gibt es
HIER (Teil 3).
Den vierten Teil mit den Postings 2814 - 3755 (14.07.2010, 11:43 - 02.09.2010, 14:40) gibt es
HIER (Teil 4).
Den fünften Teil mit den Postings 3756 - 4712 (02.09.2010, 14:52 - 21.09.2010, 11:31) gibt es
HIER (Teil 5).
Den sechsten Teil mit den Postings 4713 - 5669 (21.09.2010, 11:36 - 04.10.2010, 11.27) gibt es
HIER (Teil 6).
Den siebenten Teil mit den Postings 5669 - 6690 (04.10.2010, 11.36 - 17.10.2010, 09:30) gibt es
HIER (Teil 7).
Den achten Teil mit den Postings 6691 - 7664 (17.10.2010, 09:50 - 28.10.2010, 10:32) gibt es
HIER (Teil 8 ).
Den neunten Teil mit den Postings 7665 - 8613 (28.10.2010, 10:40 - 09.11.2010, 13:21) gibt es
HIER (Teil 9 ).
Den zehnten Teil mit den Postings 8614 - 9565 (09.11.2010, 13:26 - 23.11.2010, 18:50) gibt es
HIER (Teil 10).
Den elften Teil mit den Postings 9566 - 10516 (23.11.2010, 18:53 - 07.12.2010, 18:21) gibt es
HIER (Teil 11).
Den zwölften Teil mit den Postings 10517 - 11480 (07.12.2010, 18:27 - 21.12.2010, 13:47) gibt es
HIER (Teil 12).
Den dreizehnten Teil mit den Postings 11481 - 12458(21.12.2010, 13:50 - 13.01.2011, 18:55) gibt es
HIER (Teil 13).
Den vierzehnten Teil mit den Postings 12459 - 13452(13.01.2011, 18:57 - 01.02.2011, 16:48) gibt es
HIER (Teil 14).
Den fünfzehnten Teil mit den Postings 13453 - 14415(01.02.2011, 16:54 - 12.02.2011, 21:53) gibt es
HIER (Teil 15).
Den sechzehnten Teil mit den Postings 14416 - 15338 (12.02.2011, 21:57 - 28.02.2011, 12:26) gibt es
HIER (Teil 16).
Den siebzehnten Teil mit den Postings 15389 - 16352 (28.02.2011, 12:32 - 15.03.2011, 22:24) gibt es
HIER (Teil 17).
Den achtzehnten Teil mit den Postings 16353 - 17392 (15.03.2011, 22:28 - 30.03.2011, 21:27) gibt es
HIER (Teil 18 ).
Den neunzehnten Teil mit den Postings 17393 - 18361 (30.03.2011, 21:37 - 08.04.2011, 12:19) gibt es
HIER (Teil 19 ).
Den zwanzigsten Teil mit den Postings 18362 - 19354 (08.04.2011, 12:25 - 23.04.2011, 20:18) gibt es
HIER (Teil 20 ).
Den einundzwanzigsten Teil mit den Postings 19355 - 20309 (23.04.2011, 20:35 - 10.05.2011, 08:43) gibt es
HIER (Teil 21 ).
Den zweiundzwanzigsten Teil mit den Postings 20310 - 21308(10.05.2011, 08:47 - 21.05.2011, 09:42) gibt es
HIER (Teil 22 ).
Den dreiundzwanzigsten Teil mit den Postings 21309 - 22281 (21.05.2011, 09:46 - 30.05.2011, 13:13) gibt es
HIER (Teil 23 ).
Den vierundzwanzigsten Teil mit den Postings 22282 - 23248 (30.05.2011, 13:16 - 14.06.2011, 17:36) gibt es
HIER (Teil 24 ).
Den fünfundzwanzigsten Teil mit den Postings 23249 - 24236 (14.06.2011, 17:39 - 05.07.2011, 16:33) gibt es
HIER (Teil 25 ).
Den sechsundzwanzigsten Teil mit den Postings 24237 - 25233 (05.07.2011, 16:41 - 20.08.2011, 08:27) gibt es
HIER an dieser Stelle (Teil 26 ).
Den siebenundzwanzigsten Teil mit den Postings 25234 - 26224 (20.08.2011, 08:30 - 21.09.2011, 14:09) gibt es
HIER (Teil 27 ).
Den achtundzwanzigsten Teil mit den Postings 26225 - 27252 (21.09.2011, 14:20 - 10.11.2011, 10:13) gibt es
HIER (Teil 28 ).
Den neunundzwanzigsten Teil mit den Postings 27253 - 28207 (11.10.2011, 10:23 - 16.01.2012, 09:59) gibt es
HIER (Teil 29 ).
Den dreißigsten Teil mit den Postings 28208 - 29176 (16.01.2012, 10:06 - 02.05.2012, 11:57) gibt es
HIER (Teil 30 ).
Den einunddreißigsten Teil mit den Postings ab 29177 (ab 02.05.2012, 12:05) gibt es
HIER (Teil 31 ).

Die letzten Beiträge des fünfundzwanzigsten Teils finden sich ab hier:

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t429p980-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-25

Oldoldman


Zuletzt von Oldoldman am Di 01 Mai 2012, 23:24 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Nina

Beitrag  Gast Di 09 Aug 2011, 18:32

Super!!! deine Fotos vom doppelten Regenbogen!
Blumen

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Gabriele

Beitrag  Gast_0009 Di 09 Aug 2011, 19:25

Du schreibst:

Alles spricht dafür, daß es kein Mord aus Habgier war, sondern eine Affekttat: allein die 25 wuchtigen Schläge auf den Kopf der mißtrauischen, rabiaten, kontrollsüchtigen, die Verlobte des Angeklagten mißbilligenden Tante Charlotte Böhringer bezeugen einen Gefühlsdurchbruch, einen absolut wesensfremden, den er weder vor sich noch gar vor diesen überaus sympathischen Freunden und der zu Herzen gehenden liebenden Verlobten zugeben konnte. DAS WAR ER NICHT. Und hat es doch getan.

Kommentar:

So habe ich mir das in etwa auch hypothetisch vorgestellt. Ein Mensch der geplant und ‚nur’ aus „Habgier“ tötet, der braucht nicht 25-mal zuzuschlagen. Da ist es ja wirklich offensichtlich, dass zumindest ein affektuelles Geschehen primär im Vordergrund stand. Wobei natürlich nicht auszuschliessen ist, dass hier ein Gemisch aus „jahrelangen Kränkungen“ und ökonomischer Abhängigkeit (seine ökonomische Abhängigkeit zu der Tante - die ja immer grösser wurde, weil kein Berufsabschluss in absehbarer Zeit zu erwarten war) vorlag. Also: berufliche Perspektivelosigkeit - weil kein Berufsabschluss zu erwarten war - und somit ökonomische Abhängigkeit führten wohl dazu, dass er sich den Launen seiner Tante stärker und länger aussetzte, als es ihm gut tat. Ich meine, die Polizei hat das Ganze ja auch noch ganz anders eingeschätzt als schlussendlich das Gericht: Sie ging davon aus, dass wohl eine Beziehungstat im Vordergrund steht und kein materielles Motiv.
Aber: Hier wäre dann wohl auch die Frage zu stellen, ob der Anwalt des Angeklagten diesen richtig vertreten hat. Weil einen so überzeugenden Eindruck haben mir nun die Statements des Anwalts auch nicht gemacht, um nun davon auszugehen, dass dieser selbst von dem restlos überzeugt war, was er gegen die belastenden Indizien der Staatsanwaltschaft vorbrachte. Insgesamt fehlen mir jedoch viele Informationen, um mir ein adäquates Bild von diesem Fall zu machen.

Du schreibst:


Was die Nichtbeachtung einer DNA-Spur angeht, die auf einem Glas in der Spülmaschine des Opfers gefunden wurde und die identisch war mit der DNA, die auf einer Schraube der Kiste gefunden wurde, in der das Entführungsopfer, das Kind Ursula Herrmann im Jahr 1981, elend erstickte, so verweist diese Spur allenfalls auf einen weiteren unsagbar schlampig ermittelten Fall.

Kommentar:

Da fehlt mir wirklich die Fantasie dafür, wie diese DNA-Spur in die Wohnung der Getöteten gekommen ist, und m.E. hätte dieser Spur wirklich gründlich nachgegangen werden müssen.
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty hi steffi

Beitrag  Gast Di 09 Aug 2011, 19:28

freu mich, dass dir der regenbogen gefällt....
er hat mich total fasziniert, weil er durchgehend so perfekt aufgespannt sichtbar war.....da hat sich keine linie im licht verloren.......ich hab noch nie so einen perfekten regenbogen von "aufgang bis untergang" gesehen....da er sich von waldrand zu waldrand genau übers dorf spannte sah das einfach sensationell aus....

hab einen schönen tag
Blumen

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty GabrieleWolff und chomsky....nachtrag zu gestern

Beitrag  Gast Di 09 Aug 2011, 20:18

gut, dass es endlich mal öffentlich wird:
"Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien"

Düsseldorf - In Deutschland hat ein führender Vertreter forschender Mediziner eingeräumt, dass Sponsoren gelegentlich auf medizinische Studien Einfluss nehmen. Es komme auch vor, "dass Studien nicht publiziert werden, wenn sie ein für den Sponsor ungünstiges Ergebnis liefern", sagte der Präsident des Dachverbands AWMF, Karl Heinz Rahn, am Mittwoch auf Deutschlandradio Kultur.

http://derstandard.at/1310511263266/Forscher-warnt-Industrielle-Sponsoren-nehmen-Einfluss-auf-medizinische-Studien
welche auswirkungen das auf die politik eines krankheitsministeriums (angebl. gesundheitsministerium) hat, kann man sich ausrechnen oder ?

dass auf basis solcher studien etc. gesetze gemacht werden und es solche einflüsse auch im baurecht, im handelsrecht, im transportwesen etc.etc. gibt ist auch bekannt oder ?

was man also von so einer interessengeleiteten gesetzgebung und ihren handlangern in der justiz mit ihren instrument der medien zu halten hat sollte meiner meinung nach jedem klar sein.....

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Beitrag  patagon Di 09 Aug 2011, 22:32

chomsky,
vielen dank für deine ausführlichen Erklärungen, auch wenn ich mich natürlich ein wenig überfordert fühle.
Na klar, Systeme verselbstständigen sich und vergessen im Laufe der Zeit den ursprünglichen Auftrag.

Egal ob es um Wirtschaft, Schule, Justiz, Kirche, Politik, ja selbst Kunst; oder worum es auch immer gehen mag. Eigentlich sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen, das Miteinander und wie es so schön am Frankfurter LG steht: DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR.

Genau das Gegenteil geschieht aber.

Ziemlich ungerührt erfahren wir regelmäßig von irgendwelchen Aufständen in Südamerika, von Randalierern, deren die örtliche Polizei Herr wird oder auch nicht.

Jetzt knallt es quasi vor unserer Haustür und das finden wir schon ein wenig beunruhigender.
Ich muss lachen, wenn ich die erstaunten Fragen der schlauen Journalisten an irgendwelche Experten höre.
Über die Ratlosigkeit der Politik.

Dabei wissen wir doch alle, das es nur darum geht, dass man dem dummen Volk die weisen Erklärungen der Entscheidungsträger richtig kommuniziert. lol!

Und zwar so, dass das dumme Volk es auch kapiert, gelle, chomsky

Gabi,
ich könnte mir vorstellen, dass eine sehr gute Richterin aus dir geworden wäre.

Gerade die Tatsache, dass du diese Verantwortung offensichtlich nicht wolltest, zeigt, dass du weißt was Verantwortung heißt.

Was mich einigermaßen wundert ist, dass ihr offensichtlich alle davon ausgeht, dass der Typ die Tante umgebracht hat.

Ich halte, nach dem Wenigen was man darüber erfahren hat, das auch für wahrscheinlich.

Eine Frau, die ihre Macht so offensichtlich missbraucht hat und damit ja letztendlich die Würde des Neffen (und nicht nur seine) mit Füßen getreten hat, muss sich eigentlich nicht wundern, wenn das Fass eines Tages überläuft.
Aber eigentlich sagt das GG ja deutlich genug "im Zweifel für den Angeklagten" und die Zweifel konnten ja auch in diesem Fall nicht ausgeräumt werden.

Der StA gibt den eigenen Machtmissbrauch sogar zu. Er wollte aus diesen und jenen Gründen kein anderes Urteil fällen.
Dass er das so offen sagt, zeigt, dass er glaubt sich absolut selbstherrlich alles leisten zu können. Ohne persönliche Folgen.


Sich der eigenen Unwissenheit und Endlichkeit bewusst zu sein, ist die Voraussetzung für jeden Versuch etwas besser zu machen. Das sollte sich jeder vor Augen halten, dann käme man vielleicht wirklich ein bisschen weiter.

Leider habe ich das Gefühl, das fast alle Versuche etwas zu ändern in die falsche Richtung laufen.

Demo danke für den Büchertipp.


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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty hi patagon....

Beitrag  Gast Di 09 Aug 2011, 23:08

ich nahm mir noch keine zeit für chomskys film....
aber zum thema "würde" hab ich eine frage:

wo und wie beginnt die verletzung der würde eines menschen ?

sieht das jeder anders für sich ?

für mich beginnt sie mit der lüge - mit jeder unwahrheit die man ausspricht....damit verletzt man meiner meinung nach seine eigene würde und nimmt ein stück der würde des anderen, weil man ihn für zu schwach hält, die wahrheit zu ertragen oder für zu dumm sie trotz der lüge zu erkennen....


Zuletzt von Nina am Di 09 Aug 2011, 23:12 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty pat

Beitrag  Gast_0009 Di 09 Aug 2011, 23:10

Du schreibst:

Na klar, Systeme verselbstständigen sich vergessen im Laufe der Zeit den ursprünglichen Auftrag.

Kommentar:

Ich denke, Du hast meine grundlegende Botschaft sehr gut verstanden! :-) Es ging mir darum, dass soziale Systeme sich verselbständigen können und durch und neben den Menschen das Handeln der Menschen beeinflussen können. Also Beeinflussung der Menschen durch verselbständigte und "unsichtbare" Strukturen und Systeme.

Du siehst auch: Jeder User hier reitet ein bisschen ein anderes Pferdchen bei der Erklärung von gesellschaftlichen Missständen. Z.B. legt Demo den Focus primär auf "Kanalsysteme", also soziale Netzwerke und politisch partizipatorische Praktiken (Schauspieldemokratie). Die Gabriele verfolgt eher einen individualistischen, hermeneutischen, psychoanalytischen und geisteswissenschaftlichen Ansatz. Und mich interessiert vor allem die Dialektik von Struktur und Handlung/Bewusstsein der Menschen. M.E. müssten selbstverständlich alle Perspektiven miteinander kombiniert werden, damit daraus ein realitätsgerechter und umfassender Erklärungsversuch resultieren kann.
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Nina, Chomsky

Beitrag  patagon Di 09 Aug 2011, 23:29

erst einmal,
das meiste, was ihr schreibt sehe ich ähnlich.

Chomsky, es macht mir einfach Freude, Menschen mit den eigenen Steckenpferden aufzuziehen.

Nina, für dich ist die Wahrheit ein hohes Gut und natürlich beleidigt man mit Lügen und Unterstellungen den Nächsten, seine Stärke, seinen Mut und seine Intelligenz. Das sehe ich auch so.

Aber letzten Endes ist ja alles mehr oder weniger fragwürdig, weil eben jeder nicht nur andere, sondern auch sich selbst belügt.

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Störungen

Beitrag  Gast Mi 10 Aug 2011, 03:57

So ähnlich hatte ich über Breivik vor kurzem auch geschrieben:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,778984,00.html

Es wird nicht jedem gefallen; aber eine monströse, exzeptionelle Tat läßt sich nun mal schwer mit den ›Verhältnissen‹ erklären.

In einem Kommentar im SPIEGEL-Forum fand ich die Überlegung, ob Breivik seine narzißtische Störung nicht besser wie Charlotte Roche in einem literarischen Werk wie in dem heute erschienenen Buch ›Schoßgebete‹ aufgearbeitet hätte.
Da ist was dran, zumal auch sie Probleme mit der Mutter, der ›Verlasserin‹, deren wechselnden Männern und dem Männerhaß der Mutter (sowie mit dem Feminismus von Alice Schwarzer) zu haben scheint: die Kindheiten ähneln sich jedenfalls sehr.

Leseprobe aus ›Schoßgebete‹:

Tief einatmen und ausatmen. Das ist der einzige Moment am Tag, wo ich richtig durchatme. Sonst hab ich nur flache Schnappatmung. Immer auf der Lauer, immer kontrolliert, immer aufs Schlimmste gefasst. Beim Sex verändere ich komplett meine Persönlichkeit. Meine Therapeutin Frau Drescher meint, ich würde mich unbewusst abspalten, weil meine feministische Mutter mich zum asexuellen Wesen erziehen wollte. Und nur um sie nicht zu verraten, müsste ich im Bett jemand anderer werden. Das funktioniert sehr gut. Dann bin ich völlig frei. Mir ist nichts peinlich. Die Geilheit auf zwei Beinen. Ich fühle mich dann nicht mehr wie ein Mensch, eher wie ein Tier. Ich vergesse alle Pflichten und Probleme, bin nur mein Körper und nicht mehr mein anstrengender Geist.
http://www.buecher.de/shop/buecher/schossgebete/roche-charlotte/products_products/content/prod_id/33205738/

Als ›Roman‹, sprich: Literatur, wird man das Buch vermutlich nicht schätzen können. Als Indikator für ein den heute Dreißigjährigen eigenes Lebensgefühl (einschließlich ideologischer und sozialer Einflüsse) eignet es sich aber sicher.

Von Interesse ist es im Zusammenhang mit dem Kachelmann-Verfahren, weil die Autorin explizit ihren Kampf gegen Boulevard-Medien, insbesondere BILD, im Buch ›Druck‹ genannt, fortführt:

Als Therapie ist "Schoßgebete" jedoch nicht zu verstehen. "Die schlimmsten privaten Probleme, die in diesem Buch stecken, sind überwunden", sagte sie dem "Spiegel". Anders wäre es für sie auch nicht möglich gewesen, jenen Schicksalsschlag ihrer Protagonistin umzuhängen, der ihr selbst 2001 widerfahren ist: Am Tag ihrer geplanten Hochzeit sterben drei von Roches Brüdern bei einem Verkehrsunfall.
Das Unglück steht im Zentrum des Romans und das Martyrium vom ersten Anruf bis zu den Folgeschäden des "unheilbaren Traumas" schildert sie in unverkrampfter, bedrückender und berührender Art. Zum Hass auf die Eltern kommen ständige Verlustängste um Tochter und Mann, die sie mit Überfürsorge überkompensiert und der sie nicht gewachsen ist. Eine überzeichnete persönliche Aufarbeitung ist Elizabeths Hass auf die deutsche Zeitung mit vier Buchstaben: Diese "Boulevard-Schweine" wollten sie, so Roche, vor Jahren mit einem Foto der Unfallstelle ihrer Brüder erpressen.
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/kultur/2805366/schossgebete-diesmal-liegt-seele-offen.story

Charlotte Roche hat die gleichen Erfahrungen machen müssen, die ihre Heldin nun belasten: 2001 wollte sie in London heiraten. Auf dem Weg zum Fest verunglückte der Wagen ihrer Familie auf der Autobahn. Ihre drei Brüder starben, die Mutter überlebte schwer verletzt. Zum ersten Mal erzählt Roche jetzt öffentlich vom Schicksalsschlag – durch ihre Romanfigur Elizabeth. Sie beschreibt, wie die Unglücksnachricht sie erreichte, wie sie im Krankenhaus am Bett der Mutter wachte, wie ihre Familie und ihre Beziehung an den traumatischen Folgen zerbrach. Es liege nur an der Tochter, dass sie sich noch nicht umgebracht habe, lässt Roche ihre Romanheldin im Therapiegespräch beichten. Und muss damit rechnen, dass die eigene Tochter diese Passagen irgendwann liest.

„Die Wut ist bis heute genauso groß geblieben“


Auch ihren Konflikt mit der „Bild“-Zeitung verarbeitet Roche. Wie in der realen Lebensgeschichte, versuchen auch im Roman Boulevard-Reporter, sich eine Reaktion der Familie zu erschleichen. Roche empfindet die Recherche als Gewaltakt und entwickelt Rachephantasien: „Die Wut ist bis heute genauso groß geblieben wie in dem Moment. Eine Zeitung, ein Mensch, der behauptet, da zu arbeiten, nimmt sich das Recht raus, bei mir anzurufen. In dieser Situation“, sagt Elizabeth im Roman. „Und meint auch noch, dass er befugt ist, mir diese Nachricht, wie er glaubt, als Erster zu übermitteln. Mich am Telefon für eine Geschichte, für Auflage, in dem schwächsten Moment meines Lebens zu vergewaltigen. Dieses Schwein übernimmt die Arbeit, die sonst die Polizei oder, in meinem Fall, mein Vater gemacht hat. Aber nicht um zu helfen, sondern um Geld damit zu machen.“

Lange hat Roche jeden verklagt, der zu ausführlich über den Unfall berichten wollte. Jetzt erzählt sie selber davon – in einer Startauflage von 500 000 Exemplaren. Die Geschichte habe raus gemusst, wie ein böser Tumor, sagt sie.

http://www.focus.de/kultur/buecher/brands-buecher/tid-23259/einsame-spitze-eine-handlung-im-eigentlichen-sinn-gibt-es-nicht_aid_654005.html

Auch die Marketing-Termine nutzt sie, um diese Botschaft zu verbreiten, wie hier im SPIEGEL-Interview:

Roche hatte nach dem Unfall gegen die Berichterstattung der "Bild"-Zeitung geklagt. Im SPIEGEL beschreibt sie nun, wie sie auf einem Flug von Berlin nach Köln Mathias Döpfner, den Vorstandsvorsitzenden des Springer Verlages, angesprochen habe. Sie sei zu ihm in die erste Sitzreihe gegangen und habe mit lauter Stimme gesagt: "Ich halte Sie für einen sehr schlechten Menschen wegen der 'Bild'-Zeitung."
Bleibt also abzuwarten, wie die "Bild"-Zeitung angesichts dieser offensiven Anfeindung mit dem Medienphänomen Roche umgehen wird. "Schoßgebete" steht ab Mittwoch in den Buchläden.
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,778812,00.html

In diesem Aspekte-Interview wird sie, was BILD angeht, noch deutlicher:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1406244/Charlotte-Roche-ueber-Schossgebete?bc=kua884716#/beitrag/video/1406244/Charlotte-Roche-ueber-Schossgebete

Ein Grund, den Unfall auszubreiten, darzustellen, wie schlimm der Unfall für sie und ihre Familie war, sei gewesen, deren schreckliche Arbeitsmethoden zu zeigen.
Die Thematisierung des Unfalls sei ein Mittel zum Zweck, um zu sagen, hört auf, diese Zeitung zu kaufen.
Sie habe Verfolgungswahn bis heute wegen der paar Tage, wo sie unter den Druck einer Zeitung geriet, der es nur um Auflage ging.
Noch wenn sie 90 sei, werde sie immer noch sauer auf die sein. »Ich will den Leuten klarmachen, welche Methoden sie unterstützen, wenn sie diese Zeitung kaufen.«

In diesem Sinn wünsche ich der Autorin jedenfalls größtmöglichen Erfolg...

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Betreiber von Vaeternotruf.de wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt

Beitrag  Zitrone Mi 10 Aug 2011, 07:11

01.07.2011
Aachen/Monschau.
Der Monschauer FDP-Politiker Paul H. (50) ist am Freitag vom Aachener Landgericht wegen schweren sexuellen Missbrauchs in 21 Fällen und Vergewaltigung seiner heute 18-jährigen Stieftochter zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Im voll besetzten Gerichtssaal vor der 5. Großen Strafkammer klickten nach der fast einstündigen Urteilsverkündung die Handschellen. Drei Wachtmeister standen bereit, um den letztlich gefasst wirkenden Angeklagten, der wie an jedem Verhandlungstag in einem blauen Anzug erschienen war, in Gewahrsam zu nehmen.

Das Gericht trat unter Vorsitz von Richter Roland Klösgen deutlich der Auffassung der Verteidigung entgegen, die die Aussage der Schülerin über ihren zwischen 2005 und 2009 stattgefundenen Missbrauch als taktisch und nicht erlebnisbasiert diskreditiert hatte. Die Verteidigung mit Anwalt Norbert Hack hatte einen Freispruch gefordert. «Die hier behandelten Fälle waren die Spitze eines Eisbergs», bewertete die Kammer die Häufigkeit und Intensität der Missbräuche, die das Mädchen seit dem Umzug der Familie 2004 von Würselen nach Monschau über sich hatte ergehen lassen müssen.
Der Stiefvater habe mit seinem konservativen und autoritären Erziehungsstil die Kinder, also auch den jüngeren Bruder, gegängelt und bevormundet. Seit dem zwölften Lebensjahr des Mädchens habe er ihre Zuwendung mit Geschenken erkauft und gleichzeitig «seine familiäre Macht zur Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse» ausgenutzt.

http://www.az-web.de/lokales/euregio-detail-az/1730745

Auch BILD berichtete bereits am 18.05.2011 von dem Fall und formulierte eine Frage:
Hat er seine Stieftochter (12) missbraucht?

Gut gelaunt sitzt Paul H. (50) im Gericht. Dabei wiegt die Anklage gegen den Politiker und ehemaligen Vorstand von „Väter-Notruf“ schwer: Über vier Jahre soll der Familienvater seine Stieftochter mehrfach vergewaltigt haben.

Es soll begonnen haben, als sie erst 12 Jahre alt war!

Laut Staatsanwaltschaft soll er das Mädchen mit Gewalt zum Sex gezwungen und sich auch, wenn sie schlief, an ihr vergangen haben.

„An den Vorwürfen ist nichts dran. Das hat nie stattgefunden“, so der ehemalige Bürgermeisterkandidat der FDP. Das Opfer, M. (heute 18), machte bei der Polizei aber detaillierte Angaben. Zwei Jahre ermittelte die Staatsanwaltschaft.

„M. musste sich in seinem Büro, das im Privathaus ist, nackt ausziehen, auf seinen Schoß setzen oder an den Schreibtisch stellen. Dann hat er sie vergewaltigt“, steht in der Anklageschrift. Auch oral musste sie ihn befriedigen, so der Staatsanwalt.

Ihre Mutter Emilia (37) war bei den Übergriffen meist mit dem Hund Gassi. Als „Lohn“ für den Sex soll Paul H. dem Kind Schmuck, Klamotten, Schuhe geschenkt oder mehr Taschengeld gegeben haben.

M. ist laut Gutachten absolut glaubwürdig. Auf dem Handy der Gymnasiastin stellte die Polizei eine SMS von Paul H. sicher: „Meine liebste...​ Ich liebe Dich ganz toll! Paul“. „So schreibt doch kein Vater seiner Tochter“, stellte der Richter verwundert fest.

Am 23. Mai wird M. vor Gericht aussagen.

http://www.bild.de/regional/koeln/sexueller-missbrauch/hat-der-chef-vom-vaeter-notruf-seine-stieftochter-missbraucht-17966826.bild.html

Leider konnte ich bisher nicht mehr Informationen bekommen.
Der Fall geht auch erst seit heute durch die Väterforen, denn es ist eine schwere Beschädigung aller Väterinitiativen zu befürchten.
In der breiten Bevölkerungschicht entsteht so der Eindruck: AHA, solche Väter engagieren sich also angeblich für das Kindeswohl in unserem angeblich so kinderfeindlichem Rechsstaat ...

Es geht um den (stillen) Mitbetreiber von:
http://www.vaeternotruf.de/

Zitrone

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Vernünftige Reaktionen

Beitrag  Gast Mi 10 Aug 2011, 08:16

Zitrone:

Der Fall geht auch erst seit heute durch die Väterforen, denn es ist eine schwere Beschädigung aller Väterinitiativen zu befürchten.
In der breiten Bevölkerungschicht entsteht so der Eindruck: AHA, solche Väter engagieren sich also angeblich für das Kindeswohl in unserem angeblich so kinderfeindlichem Rechsstaat ...
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44877

Das wäre zwar genauso dumm, als wenn man FDP-Mitglieder, Bürgermeisterkandidaten und Stiefväter unter Generalverdacht stellen würde. Aber zu befürchten ist es schon im aufgeheizten Geschlechterdiskurs, zumal sich schwarze Schafe gerade bei Kinderschutzeinrichtungen einschleichen, ähnlich wie potentielle Brandstifter bei den Feuerwehren.

Letzteres Phänomen desavouiert die Feuerwehren allerdings nicht, und so läßt sich vielleicht doch auf Vernunft setzen.

Wie bei der FAZ geschehen; RA Stadler, der nicht genügend zwischen Meinung und Tasachenbehauptung unterschied, hat vergebens gehofft:

19. Es geht aber hier nicht darum, dass ein am Prozess beteiligter Staatsanwalt oder Richter sich geäußert hätte. Vielmehr geht es um einen journalistischen Text. Dass die Autorin im Hauptberuf Staatsanwältin ist, spielt keine Rolle. Letztlich reden wir hier über Meinungs- und Pressefreiheit. Ich hoffe deshalb, dass die FAZ gegen diese eV vorgeht
Kommentar by Stadler — 6.08, 2011 @ 14:07
http://www.internet-law.de/2011/08/bei-kachelmann-wird-es-langsam-lacherlich.html

10.08.2011

Artikel der Göttinger Staatsanwältin Dagmar Freudenberg:

Auch FAZ verpflichtet sich, die Erfinderin des Vergewaltigungsvorwurfs im Fall Kachelmann nicht mehr als „Geschädigte“ zu bezeichnen.

Jörg Kachelmann ist mit HÖCKER erfolgreich gegen einen Artikel in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vorgegangen. Der von der Göttinger Staatsanwältin Dagmar Freudenberg verfasste Artikel bezeichnete die Erfinderin des Vergewaltigungsvorwurfs als „Geschädigte“. Gegen die Staatsanwältin hatte das LG Köln daher bereits am 02.08.2011 eine entsprechende einstweilige Verfügung erlassen und es ihr verboten, zu behaupten, bei der Anzeigenerstatterin handle es sich um eine "Geschädigte" bzw. um ein "Opfer" Kachelmanns (Az. 28 O 617/11, vgl. Pressemitteilung HÖCKER vom 03.08.2011). Auf Abmahnung hat sich die FAZ nun außergerichtlich verpflichtet, diese Äußerung künftig ebenfalls zu unterlassen.

Dagmar Freudenberg ist auch Referentin im Niedersächsischen Justizministerium für Opfer häuslicher Gewalt und Opferschutz und Vorsitzende der Kommission Strafrecht des Deutschen Juristinnenbundes.
http://www.hoecker.eu/mitteilungen/artikel.htm?id=173

Die Antwort auf diese berechtigte Frage:

27. @Stadler
Sind Sie nicht der Meinung, Medien sollten vor einem Urteil eher von mutmaßlichen Täter und Opfern sprechen?
Und was folgt denn daraus dann für die Darstellung nach einem Freispruch?
Kommentar by VonFernSeher — 9.08, 2011 @ 16:04
http://www.internet-law.de/2011/08/bei-kachelmann-wird-es-langsam-lacherlich.html

ist er jedenfalls bislang schuldig geblieben.

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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty @Gabriele Wolff

Beitrag  Zitrone Mi 10 Aug 2011, 08:47

Aber zu befürchten ist es schon im aufgeheizten Geschlechterdiskurs, zumal sich schwarze Schafe gerade bei Kinderschutzeinrichtungen einschleichen, ähnlich wie potentielle Brandstifter bei den Feuerwehren.
Was heißt zumal ?
Nach allem, was ich in dieser Problematik bisher erlebt habe, (und momentan in meinem eigenen Fall wieder erlebe - u.a. rechtsbeugender und befangener Richter) muss ich fast automatisch an der Schuld des Mitbetreibers dieses Forums zweifeln.

Zitrone

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Beitrag  Gast_0009 Mi 10 Aug 2011, 09:39

Du schreibst:

Es wird nicht jedem gefallen; aber eine monströse, exzeptionelle Tat läßt sich nun mal schwer mit den ›Verhältnissen‹ erklären.

Kommentar:

Wie willst Du den Beweis erbringen, dass dies nicht u.a. mit sozialen Verhältnissen auch zu erklären ist?
Abgesehen davon: Was ist denn eine Persönlichkeitsstörung? Eine Persönlichkeitsstörung ist, wenn man DSM-IV und ICD-10 als Massstab nimmt, nicht viel Anderes als ein deskriptives Modell und ganz sicherlich kein kausal-analytisches Modell. Und sollten ursächlichen Erklärungen herangezogen werden für eine Persönlichkeitsstörung, dann bleiben entweder:

a) Anlage (Biologie) oder
b) Umwelt oder
c) Anlage und Umwelt

Wie willst Du beweisen, dass nicht die Umwelt der entscheidende Faktor ist? Wie willst Du beweisen, dass nicht die Anlage der entscheidende Faktor ist?
Wie willst Du beweisen, dass nicht Anlage und Umwelt der entscheidende Faktor ist? Bei der Anlage kannst Du ev. über die Zwillingsforschung gehen, diese Zwillinge müssten dann noch in unterschiedlichen Umwelten aufgewachsen sein etc., damit Du ev. sagen könntest, dass die Anlage kausal ursächlich für ein exotisches Verbrechen verantwortlich ist.
Mir scheint klar, dass Psychiater vielfach nicht sehr viel von Umweltfaktoren verstehen, insbesondere dann, wenn es sich um die gesellschaftliche Makro- und Mesoebene handelt.
Gast_0009
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Antworten @ Zitrone und @ Chomsky

Beitrag  Gast Mi 10 Aug 2011, 12:06

@Gabriele Wolff
Zitrone Heute um 21:47

Aber zu befürchten ist es schon im aufgeheizten Geschlechterdiskurs, zumal sich schwarze Schafe gerade bei Kinderschutzeinrichtungen einschleichen, ähnlich wie potentielle Brandstifter bei den Feuerwehren.

Was heißt zumal ?
Nach allem, was ich in dieser Problematik bisher erlebt habe, (und momentan in meinem eigenen Fall wieder erlebe - u.a. rechtsbeugender und befangener Richter) muss ich fast automatisch an der Schuld des Mitbetreibers dieses Forums zweifeln.
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44879

Da unterscheiden wir uns. Sexueller Mißbrauch von Kindern kommt in allen Bevölkerungsschichten und in jeglichen Institutionen vor, in denen Kinder ›gewaltunterworfen‹ sind wie in Schulen, Heimen, Internaten, Familien. ›Automatisch‹ kann ich daher bei Unkenntnis eines konkreten Sachverhalts überhaupt nichts denken; aus den beiden Artikeln, die Du gepostet hast (und andere habe ich auch nicht gefunden) ergab sich jedenfalls nichts, was Anlaß zu einer kritischen Hinterfragung gegeben hätte. Das mag an der wie üblich unzulänglichen Berichterstattung liegen.

Aber ein Entstehen der Vorwürfe aus einer akuten Sorgerechts- bzw. Umgangsstreitigkeit wie bei Dir (die Anzeige wurde 2009 erstattet, bis zu diesem Zeitpunkt soll der Mißbrauch auch stattgefunden haben, da war die Stieftocher 16, und in diesem Alter bestimmen die Kinder selbst, ob sie Kontakt haben wollen oder nicht) dürfte in diesem Verfahren ausscheiden.

Und, sorry, das ist ein Faktum: wie es in der katholischen Kirche mit ihrem Zölibat einen höheren Anteil von Homosexuellen als in der Bevölkerung gibt, (obwohl nun gerade diese Devianz dort besonders verpönt ist), so gibt es auch in beruflich zum Wohl von Kindern Engagierten einen höheren Anteil von potentiell Pädophilen als in der allgemeinen Bevölkerung.

Da mischen sich Faszination und Abwehr- und Sublimierungsbedürfnisse, und manchmal geht es eben schief. Wie bei den Pyromanen bei der Feuerwehr, wenn es nicht genug zu löschen gibt.

Aus Betroffenheit heraus zu urteilen, ist jedenfalls keine zielführende Haltung. Da positioniere ich mich eindeutig: es geht immer um den Einzelfall, in dessen Beurteilung natürlich auch Erfahrungswerte einfließen. Aber über den Fall Paul H., ehemaliger Vorstand von Väternotruf, wissen wir einfach zu wenig, um auch nur Ansätze für Justizkritik zu gewinnen.

Da wird Dir auch Chomsky mit seinen Systemen und Strukturen nicht weiterhelfen. Sie helfen im konkreten Einzelfall nie weiter... Ich habe nichts gegen das Nachdenken über das Große und Ganze, sehr im Gegenteil. Nur hätte ich es gern in guten, literarischen Formulierungen und ohne den Anspruch, im Konkreten dienlich zu sein: denn das ist eine geradezu irre Sebstüberschätzung.

Chomsky:

Wie willst Du beweisen, dass nicht die Umwelt der entscheidende Faktor ist?
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44880

Daß Du diese kinderleichte Frage nicht selbst beantworten kannst, reflektiert bereits die beschränkte Bedeutung Deiner Eideshelfer. Das ist zwar kränkend, aber das kann nicht ausbleiben, wenn die Soziologie einen Stellenwert beansprucht, den sie nicht hat.

Die Antwort lautet: weil die Umwelt, die auf Breivik einwirkte, auf Hunderttausende Zeitgenossen ebenso einwirkte, ohne daß sie zu massenmörderischen Kreuzrittern mutierten. Die Tat ist also nur aus seiner spezifischen seelischen Konstitution heraus zu ›verstehen‹, die sich in seinem Manifest in den einzig interessanten, den autobiographischen Teilen, konform abbildete. Die verquasten ideologischen Teile dienten nur zum Beweis, daß sein Schicksal als pars pro toto exemplarisch und damit hochbedeutend sei. Ideologie als Mittel, das EGO zu hypostasieren, und sich selbst zum Europa-Retter zu stilisieren, photogeshopte Idealbilder von sich selbst inclusive.

Dabei ist er im real life ein übergewichtiger, doppelkinniger Typ mit sich rasant vergrößernden Geheimratsecken, unstetem Blick und dünnlippigem Grinsen.

Das ist krank; und wenn Du auch recht hast damit, daß gerade die Psychiatrie eine zeitgeistige Wissenschaft ist, die sich jeglicher Gesellschaftsordung (in Diktaturen wie in Demokratien, wenn’s um kritische Finanzbeamte geht, wird gerne ›querulatorischer Wahn‹ attestiert, und im Härtefall ›lebensunwertes Leben‹) anpaßt und jeglicher Mode (wie dem feministisch inspirierten Psychotrauma mit all seinen Folgen für die Aussagequalität) zu Diensten ist –: so unterscheidet sich die Wahnsinnstat von Breivik doch derartig von Wahnsinnstaten wie von den in eine affirmative Umgebung eingebetteten KZ-Morden oder von in Kriegszeiten begangenen Tötungen, daß hier allein auf die Person Breivik Bezug genommen werden kann.

Ach, ich vergaß: in der Postmoderne gibt es keine Individuen mehr. Die sind bedrohlich für eine vergängliche ›Wissenschaft‹, die sich mit Strukturen und Systemen befaßt.
Hitler und Stalin waren auch nichts weiter als Repräsentanten von Strömungen, und so rattert die Nivellierungsmaschine fort und fort...

In einem Strafprozeß läßt man sich auf ein ganz individuelles Leben ein, jedes Mal neu und jedes Mal neugierig trotz aller Erfahrungen: das ist zwar kompliziert und verunsichernd, aber es scheint mir die einzig richtige Art und Weise zu sein, auf ›WELT‹ zu reagieren. Das Standing muß aus einem selbst kommen; auch die Bewertung von Normen, die ja nur den jeweiligen politischen Willen ausdrücken, muß man selbständig leisten – da gibt es viele Gestaltungsräume. Mehr, als irgendwelche Theorien über Systeme vermuten lassen.

Es gibt, beispielsweise gute und schlechte Lehrer. Die guten sind gut, in welchem System auch immer sie gezwungen sind, zu arbeiten. Schlechte Lehrer sind in jedem System schlecht, keine Reform kann sie verbessern (während jede Reform die Guten kaputtmachen kann) – und wenn wir zurückdenken, werden wir uns alle an die strahlenden Leuchtturm-Lehrer erinnern, eine Handvoll nur, die uns die schulische Ödnis zum Paradies machten, während der Rest uninspirierende Pauker waren, für die man auswendig lernte, und gut war’s. Es reichte für die gute Note, die ja überhaupt nichts aussagt (außer über Anpassungsleistungen, die ein jugendliches Gehirn locker hinkriegt. Nie kann man besser auswendig daherplappern als in diesem Alter, wenn man sicher ist, daß man’s braucht).
Da dies für die früher vernünftig werdenden Mädchen als für die länger gegen Anpassung rebellierenden Jungs gilt, erklärt sich deren Schulversagen von selbst.

Das Selektions-System Schule ist für alle Beteiligte eine Qual und war es immer schon. Wenn es da nicht die paar wunderbaren Lehrer und Lehrerinnen gäbe, die wirklich inspirieren, die vom eigenen Fach begeistert sind, und die es lieben, Schülern diese Flamme weiterzureichen. Auch wenn es, in jeglichen Zeitläuften, immer nur eine Minderheit ist, die so arbeitet, so spielt sie doch jegliches System aus und fährt es gottlob gegen die Wand.

Sei ehrlich, Chomsky: Du hast das Unterdrückungssystem Schule doch auch nur deshalb überlebt, weil es da konkrete Personen gab, die herausgefordert, inspiriert, gelobt und diskutiert haben, oder? Und standen die nicht immer konträr zum System?

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Beitrag  Gast_0009 Mi 10 Aug 2011, 19:16

Werde dann heute Abend auf Dein letztes Posting eingehen, habe einen strengen Tag vor mir! :-)

Aber schon mal eine kleine Anmerkung: Du solltest nicht nur das Individuum spezifisch differenziert betrachten, sondern auch die Umwelt oder die gesellschaftlichen Verhältnisse. Es gibt eine Unmenge von unterschiedlichen Sozialisationsinstanzen und eine ganz spezifische Kombination dieser Sozialisationsinstanzen kann dann eben auch vielfach nur ein Mensch durchlaufen haben, sodass es aussieht, dass nicht diese spezifische Kombination von Sozialisationsinstanzen massgeblich kausal für ein exotisches Ereignis verantwortlich ist, sondern die Individualität der Person selbst. Das Ganze verkompliziert sich doch noch, wenn wir eben die Kombination von Anlage und Umwelt als Erklärung heranziehen würden. Aber mehr heute am späten Abend.
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Beitrag  Gast Mi 10 Aug 2011, 19:42

Danke für deinen letzten Beitrag Top!
Jetzt versteh ich erst, was DU damit meintest als Du von "Einzelfall" usw. gesprochen hast.......so ist es auf jeden Fall nachvollziehbar!

Was mich bei Ch.Roche übrigens nur stört, ist ihre ausgeprägte Egozentrik.........egal welche Frage sie im Interview beantwortet...irgendwie ist immer jemand schuld an ihrem "Verhalten"....bei allem , was ich bisher von solchen Leuten dann gesehen und gehört habe, waren diese "Entschuldigungen in eigener Sache" fast immer Ausdruck des Gegenteils von dem , was sie vorwarfen.
So dass ich fast annehme, dass auch sie sich nur des Zeitgeistes bedient.
Bei allem Verständnis zur BILD-Geschichte, ist es doch sehr häufig bei Möchtegernpromis so, dass die sich wundern, wenn sie mit Hunden ins Bett gehen, dass sie mit Flöhen aufstehen........
Das Selektions-System Schule ist für alle Beteiligte eine Qual und war es immer schon.

Das ist für mich der einzige Punkt, wo ich schon denke, dass das sehr, sehr subjetiv gesehen wird von DIR, oder?

Aus eigenen Erfahrungen ( und die Klassentreffen mal hinzugezogen mit den Erfahrungen ehemaliger Mitschüler)weiß ich, dass sich mit größerer Entfernung sicher die Ansicht ändert aber meist haben es nur die Schüler so gesehen , die sich vonhause aus nicht großartig interessiert haben und dann auch Schwierigkeiten bei der Umsetzung des gelernten hatten.

Oder war Eure Schule nur so anders?
Ich verstehe nicht ganz den Begriff "Selektions- System Schule"......

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Beitrag  Zitrone Mi 10 Aug 2011, 22:50

Und, sorry, das ist ein Faktum: wie es in der katholischen Kirche mit ihrem Zölibat einen höheren Anteil von Homosexuellen als in der Bevölkerung gibt, (obwohl nun gerade diese Devianz dort besonders verpönt ist), so gibt es auch in beruflich zum Wohl von Kindern Engagierten einen höheren Anteil von potentiell Pädophilen als in der allgemeinen Bevölkerung.
Glücklicherweise trifft das auf diesen Fall nicht zu, wie sich heute herausgestellt hat. In ihrer Erklärung teilten die Betreiber des Forums vaeternotruf.de u.a. folgendes mit:

(...) Im übrigen haben wir nichts mit dem verurteilten Monschauer FDP-Politiker Paul H. zu tun. Ebenso wenig wie wir mit dem nichtverurteilten Karl Dall und dem nichtverurteilten Dieter Bohlen etwas zu tun haben. (...)
Die Bildzeitung hatte da wohl mal wieder was durcheinandergebracht, ist halt keine Zeitung, die wir empfehlen würden. Wir würden auch keinem Vater das Bundesverfassungsgericht empfehlen, da stößt man mit seinen Anliegen als sorgerechtlich diskriminierter Vater in der Regel auf taube Ohren.
Da die Betreiber offenbar keinen so engagierten Medienanwalt wie Höcker engagiert haben, ist die Falschmeldung noch immer online bei BILD zu lesen.

Man sehe es mir nach, meine zugegeben voreilige Aufregung war unnötig.
Merke: man hüte sich vor voreiligen Verallgemeinerungen und scheinbaren Parallelen zu persönlichen Fällen.
Heisst allerdings nicht, dass es allgemein keine Parallelen zu persönlichen Fällen gäbe.
Der rechtsbeugende und befangene Richter in meinem Fall verstieß in mindestens einem anderen mir bekannten Fall am örtlichen Familiengericht ebenfalls gegen geltende Rechtsgrundsätze sogar incl. Urkundenfälschung. Der betroffene Vater findet nur leider keinen örtlichen Rechtsanwalt, der eine Strafanzeige gegen einen Richter unterstützen würde ...

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Beitrag  patagon Mi 10 Aug 2011, 22:58

Auch mir gefällt Gabis Beitrag außerordentlich gut und zwar speziell die Beurteilung der Schule. lol!

Der Versuch alles über einen Kamm zu scheren, Rahmen- richtlinien usw. kommen mir vor wie der Versuch die Natur zu bändigen und anstelle eines Urwaldes einen Golfrasenplatz anzulegen.

Warum das so ist, warum überhaupt ständig der Versuch unternommen wird, Wertesysteme und Normen durchsetzen zu wollen, keine Ahnung.

Alice, Gradu hat einmal erwähnt, dass es innerhalb einer gewissen jüdischen Richtung als schlimmste Sünde angesehen wird, seine Talente nicht zu leben. Sie verkümmern zu lassen. Das hat mich schwer beeindruckt, denn ich sehe das auch so.

Wenn ich mir vorstelle, dass z.B. Mozart gezwungen worden wäre, statt Klavierspielen zu lernen BWL hätte pauken müssen...

Besonders engagierte Eltern tun aber häufig genau das mit ihren Kindern, schrecklich.


Na, Chomsky, was kann die Soziologie da verändern?



patagon
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty @Gabriele Wolff: Gab's gestern Nacht wieder Rotwein für den 'großen rechtsphilosophischen Wurf' ...?

Beitrag  Demokritxyz Do 11 Aug 2011, 04:03

Gabriele Wolff:

Es gibt, beispielsweise gute und schlechte Lehrer. Die guten sind gut, in welchem System auch immer sie gezwungen sind, zu arbeiten. Schlechte Lehrer sind in jedem System schlecht, keine Reform kann sie verbessern (während jede Reform die Guten kaputtmachen kann) – und wenn wir zurückdenken, werden wir uns alle an die strahlenden Leuchtturm-Lehrer erinnern, eine Handvoll nur, die uns die schulische Ödnis zum Paradies machten, während der Rest uninspirierende Pauker waren, für die man auswendig lernte, und gut war’s. Es reichte für die gute Note, die ja überhaupt nichts aussagt (außer über Anpassungsleistungen, die ein jugendliches Gehirn locker hinkriegt. Nie kann man besser auswendig daherplappern als in diesem Alter, wenn man sicher ist, daß man’s braucht).

Da dies für die früher vernünftig werdenden Mädchen als für die länger gegen Anpassung rebellierenden Jungs gilt, erklärt sich deren Schulversagen von selbst.

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44881
Jaja, und ganz nebenbei lernt dabei das junge Gehirn auch sein (politisches) Wertesystem "auswendig", ohne es zu merken, sondern sich selbst für einen sehr kritischen Geist zu halten, oder ...?

Über meine Erfahrungen mit Schule will ich nicht groß ins Detail gehen, aber den größten promovierten 'Idioten', den ich in meinem Leben kennengelernt habe, war mein Latein-Lehrer. DER KONNTE GAR KEIN LATEIN (sprechen) - nur übersetzen und kannte die Texte (inhaltlich) auswendig. Sonst stand der auf dem Schlauch wie mit Philosophiae Naturalis Principia Mathematica:

http://de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Newton

Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 800px-NewtonsPrincipia

Wikipedia: Philosophiae Naturalis Principia Mathematica

http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophiae_Naturalis_Principia_Mathematica

Und ich bin ganz sicher, dass er nicht dem klassischen Vorbild gefolgt ist und seine Dissertation in lateinischer Sprache abgeliefert hat.

http://www.amazon.de/Sprechen-lateinisch-Moderne-Konversation-lateinischer/dp/3427470571

Für diese 'Pfeife' hab' auch ich in der Schule viel "auswendiggelernt", sonst hab ich die Inhalte schon verstanden - manchmal evtl. auch besser als die Pauker im Unterricht vortrugen.
Vgl. Demokritxyz Postings, 04.08.2011, S. 37/XXVI, 18:35 h “Installierung eines Ich-Ideals“, weil er Batteriesäure konzentrierter kocht ...?

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p720-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44702

04.08.2011, S. 38/XXVI, 22:21 h Knall-Bumm-Schutzgitter-Stink-&-Lauf-Vorlesung:

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p740-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44707
Gabriele Wolff:

Die Antwort lautet: weil die Umwelt, die auf Breivik einwirkte, auf Hunderttausende Zeitgenossen ebenso einwirkte, ohne daß sie zu massenmörderischen Kreuzrittern mutierten. Die Tat ist also nur aus seiner spezifischen seelischen Konstitution heraus zu ›verstehen‹, die sich in seinem Manifest in den einzig interessanten, den autobiographischen Teilen, konform abbildete. Die verquasten ideologischen Teile dienten nur zum Beweis, daß sein Schicksal als pars pro toto exemplarisch und damit hochbedeutend sei. Ideologie als Mittel, das EGO zu hypostasieren, und sich selbst zum Europa-Retter zu stilisieren, photogeshopte Idealbilder von sich selbst inclusive.

Dabei ist er im real life ein übergewichtiger, doppelkinniger Typ mit sich rasant vergrößernden Geheimratsecken, unstetem Blick und dünnlippigem Grinsen.

Das ist krank; und wenn Du auch recht hast damit, daß gerade die Psychiatrie eine zeitgeistige Wissenschaft ist, die sich jeglicher Gesellschaftsordung (in Diktaturen wie in Demokratien, wenn’s um kritische Finanzbeamte geht, wird gerne ›querulatorischer Wahn‹ attestiert, und im Härtefall ›lebensunwertes Leben‹) anpaßt und jeglicher Mode (wie dem feministisch inspirierten Psychotrauma mit all seinen Folgen für die Aussagequalität) zu Diensten ist –: so unterscheidet sich die Wahnsinnstat von Breivik doch derartig von Wahnsinnstaten wie von den in eine affirmative Umgebung eingebetteten KZ-Morden oder von in Kriegszeiten begangenen Tötungen, daß hier allein auf die Person Breivik Bezug genommen werden kann.

Ach, ich vergaß: in der Postmoderne gibt es keine Individuen mehr. Die sind bedrohlich für eine vergängliche ›Wissenschaft‹, die sich mit Strukturen und Systemen befaßt.
Hitler und Stalin waren auch nichts weiter als Repräsentanten von Strömungen, und so rattert die Nivellierungsmaschine fort und fort...

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44881
Zwischenfrage: Ist Oberst Georg Klein auch zum "massenmörderischen Kreuzritter mutiert" ...?
Vgl. Demokritxyz Posting, 02.08.2011, S. 35/XXVI, 08:47 h @Gabriele Wolff: Ich fange mit dem Einfachsten an ...
Anm.: Bislang kein Zugang zum ‚Bervik-Manifest’. Was ist mit der Tötung von 142 Zivilisten auf Befehl von Oberst Georg Klein ...?

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p680-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44636
Gabriele Wolff:

Störungen

So ähnlich hatte ich über Breivik vor kurzem auch geschrieben:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,778984,00.html

Es wird nicht jedem gefallen; aber eine monströse, exzeptionelle Tat läßt sich nun mal schwer mit den ›Verhältnissen‹ erklären.

In einem Kommentar im SPIEGEL-Forum fand ich die Überlegung, ob Breivik seine narzißtische Störung nicht besser wie Charlotte Roche in einem literarischen Werk wie in dem heute erschienenen Buch ›Schoßgebete‹ aufgearbeitet hätte.

Da ist was dran, ...

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44875
Ja, wer seine Wertesysteme und geschichtliche Kenntnisse "auswendiglernt" und auch vor der Psychologie mit ihren Koryphäen und narzisstischen Deutungen als 'Rettunganker im schwarzen Loch' nicht halt macht.

Selten habe ich einen so undifferenzierten Mist wie in diesem SPIEGEL-Artikel gelesen. Ein Psychologe, der sich ein Urteil bildet über einen Menschen, den er gar nicht untersucht hat, dessen 'Manifest' er noch nicht gelesen hat, wobei aber der Beschuldigte aussagewillig ist.

Mich erinnert das an die Gutachterin Luise Greuel, Bremen im Kachelmann-Prozess. Die 'wilderte' auch und kam zu einem Urteil über Jörg Kachelmann, ohne ihn untersucht zu haben.
Vgl. Demokritxyz Posting, 08.07.2010, S. 37/III, 05:54 h Ganz dünnes Brett: FOCUS 27/2010, 05.07.2010, "Er hat mir das Leben genommen" ...
Anm.: Narkissos, der Jüngling Ameinios und die Jungfer Echo, woher der Gedanke an eine „Justizverschwörung“ ? „Die Komplott-Story ist Mumpitz.“ Gutachten von Luise Greuel, Bremen: „entspreche dem typischen Verhalten eines Narzissten.“
Artikel nicht on-line:
http://www.focus.de/magazin/archiv/jahrgang_2010/ausgabe_27/
Im Klartext: von RA Ralf Höcker abgemahnt, oder ...?

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/sexualitat-f14/fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-3-t172-720.htm#10972
Nun will ich mich in den Anders-Behring-Breivik-Fall und sein 'Manifest' nicht groß einlesen, weil mir der Zugang zu den 1.500 Seiten fehlt (Inhaltsverzeichnis etc.) und ich die politischen Verhältnisse in Norwegen nicht detailliert kenne.
Vgl. Demokritxyz Posting, 29.07.2011, S. 32/XXVI, 22:39 h @Gabriele Wolff: Konnte der Bunte-Politikchef evtl. nicht zwischen einem Politiker und 'Kachelmann' unterscheiden ...?
Anm.: Andrew Berwick und der Rettungsring der ‚Sozialdemokraten

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p640-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44575

01.08.2011, S. 35/XXVI, 22:35 h Wenn Verantwortliche nichts wissen ...
Anm.: Schauspieldemokratische Parteien in der Krise, Attentat auf Olof Palme

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p680-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44631

03.08.2011, S. 37/XXVI, 21:48 h Was dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Stuhl ...?

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p720-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44683

04.08.2011, S. 37/XXVI, 11:32 h Wieviel Sozialdemokraten haben das Massaker überlebt ...?

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p720-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44695
Nur denke ich mal, dass Berwik sein 'erstes Ziel' 'erreicht hat.' Nur jetzt will mit ihm keiner reden. Das halte ich für einen Fehler - wenn ich auch der Auffassung bin, dass diese Gespräche nicht öffentlich geführt werden müssen.

Noch ein Tipp aus der Schatztruhe "So isses" meiner persönlichen Einschätzungen, die man evtl. bei der Dressur zur Staatsanwältin nicht "auswendig" lernen muss.

Wer sich Gedanken über das revolutionäre Potenzial macht, hört schauspieldemokratisch evtl. analog dem Kärcher-Sarkozy, dass das aus dem Prekariat kommen müsste, wenn Paris, Athen oder London etc. brennt.
Aus meiner Sicht trifft das nur einen Teilaspekt. Für viel gefährlichen halte ich die vielen 'Einzelfälle', die ehemals gutsituiert mit sehr guten Job, Häuschenbau mit Hypotheken & Co. nach einem Jahr durch Arbeitslosigkeit in Hartz-4 abstürzen und vor dem Nichts (gegenüber ihrem alten Status) stehen. Durch diesen extremen Absturzgradienten gibt es unter diesen Personen eine hohe Zeitbombendichte - so meine Einschätzung.

Und diese Komponente könnte auch bei Brevik eine Rolle gespielt haben - mit dem (seltenen) Unterschied, dass er sich der Diskussion nach seinem Warum ...? stellen will. (Nicht nur) Sozialdemokraten sollten ihn befragen. Aber schauspieldemokratische Chef-Ideologen wissen bereits die Antworten auf beiden Ebenen: real (intern) und schauspieldemokratisch (öffentlich), oder ...?
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Gabriele: 1. Replik

Beitrag  Gast_0009 Do 11 Aug 2011, 04:42

Du schreibst:

Daß Du diese kinderleichte Frage nicht selbst beantworten kannst, reflektiert bereits die beschränkte Bedeutung Deiner Eideshelfer. Das ist zwar kränkend, aber das kann nicht ausbleiben, wenn die Soziologie einen Stellenwert beansprucht, den sie nicht hat.

Kommentar:

Ich würde es mal so sagen: Ich bin der Aufassung, dass Du ab und an ein bisschen ein unterkomplexes Denken hast, wenn ich das mal ein bisschen polemisch formulieren darf. Die Welt könnte ab und an ein bisschen komplexer sein, als es sich die Gabriele mit ihrem individualistischen und psychologistischen Denkparadigma vorstellt. :-)
Und es geht doch überhaupt nicht um die Soziologie und ob hier etwas für Soziologen oder die Soziologie kränkend wäre oder nicht. Die Denksysteme der Mainstream-Psychiatrie und Mainstream- Psychologie haben m.E. eine sehr problematische Vergangenheit, weil sie mit ihrem biologistischen Erklärungsmodell, insbesondere mit der Eugenik, stark in einen biologistischen Rassismus, aber auch in andere biologistische Ausgrenzungsdiskurse verstrickt waren und teilweise noch sind. Und da kann ich Dir wirklich nur Foucault empfehlen, der das Normalisierungsdispositiv der Mainstream-Psychologie und Mainstream-Psychiatrie analysiert hat. Der Antireflex kommt also nicht daher, dass die Soziologie nicht alles erklären kann, sondern weil die psychologischen und psychiatrischen Diskurse, wenn sie auf biologistische Konzepte rekurrieren, sehr gefährlich werden können.

In der Schweiz waren es übrigens die Psychiater August Forel und Eugen Bleuler, die die Eugenik vorangetrieben haben und die „Zigeunerkultur“ in der Schweiz zerstört haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik#Schweiz

Auf den Rest von Dir werde ich auf einen späteren Zeitpunkt eingehen.
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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty @uvondo: Dass du mich für 'meschugge' hältst, weiß ich doch ...

Beitrag  Demokritxyz Do 11 Aug 2011, 05:10

uvondo:

Zitiert Demokritxyz:

Aber schön, dass du den von mir geposteten Wikipedia-Link anklickst und und bereits zwei Absätze vor dem von mir kopierten Zitat anfängst zu lesen:

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p780-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44826

Ach demo...auch Du solltest schon mitbekommen haben, dass ich Deine Links nicht anklicke. Du spielst viel zu viele davon ein. Aber stell Dir vor, auch von meinen Rechnern aus kann ich Wiki erreichen.....

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p780-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44857
Als du im März 2010 in der Diskussion mit Penny/Panhead beim Dach-Hauswurz über deine Standleitung zu deiner Laborbibliothek direkt ohne Linknennung zu einem Wikipedia-Artikel gekommen bist, wusste ich selbstverständlich sofort, dass DU von deinem Rechner aus Wikipedia in der "KT"-vom-Stutenbenberg-Plagiats-Manier von Teilen des 1000-jährigen deutschen Adels erreicht hattest ...
Vgl. Demokritxyz Posting, 15.03.2010, S. 12, 13:01 h Sorry ich muss den Dach-Hauswurz ergänzen: die Standleitung ...

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t31p220-quo-vadis-forum#3408

15.03.2010, S. 12, 13:34 h @Panhead: Lass den Hubschrauber kommen ...

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t31p220-quo-vadis-forum#3411

25.06.2010, S. 4, 17:56 h @uvondo und dachs64: extra für euch ...

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/kinder-f13/entwicklungshilfe-t130-60.htm#10225

11.01.2011, S. 4, 19:30 h @uvondo: Ach ja, „aus großer Zeit“ ...

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t327p60-virtuelle-realitat#27491
uvondo:

Und das ich nur einen kurzen Teil herauskopiert und eingespielt hatte, liegt ganz einfach daran, dass ich nicht in Deinen Wahn verfallen wollte, immer andauernd kilometerlange Texte senden zu müssen, um ja präsent zu sein.......

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p780-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44857
Du wirst das sicher nicht verstehen uvondo: Es gibt hier eine Klientel der meist stillen Leser mit Kopf - die möchte gern mal unterhalten werden. Also hau nicht gleich wieder ab ...
uvondo: „muss jetzt weg“ – immer erhobenen Hauptes!

Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 190153_181437371902629_113468702032830_419027_4764_n

Foto ‚geklaut’ bei den Pinnwandfotos von:

https://www.facebook.com/kachelmann.de
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Beitrag  Gast_0009 Do 11 Aug 2011, 10:20

Du schreibst:

Ach, ich vergaß: in der Postmoderne gibt es keine Individuen mehr. Die sind bedrohlich für eine vergängliche ›Wissenschaft‹, die sich mit Strukturen und Systemen befaßt.


Kommentar:

Ärgerlich ist natürlich, dass Du meine Theoriefragmente immer wieder einseitig und höchst undialektisch interpretierst! :-)

Eine von mir favorisierte Soziologie behandelt eben das Individuum (Handlung) und die Gesellschaft (Struktur) in ihrer Dialektik. Ich kann es nun ja mal zur Abwechslung mit Anthony Giddens versuchen:

Der englische Soziologe A. Giddens hat in diesem Zusammenhang in seiner Sozialtheorie auf den Begriff der „Duality of structure“ gebracht (1995a), worunter er versteht, dass in sozialen Strukturen Restriktionen und Ermöglichungen des Handelns gleichermassen enthalten sind. Handlungstheoretisch gesehen liegt der Akzent auf der Dualität von Struktur und Handeln. Sozialtheorie nennt Giddens sein Paradigma deshalb, weil er den überkommenen Dualismus (also die Gegensätzlichkeit) von Handlungstheorien und Gesellschaftstheorien angesichts der empirisch eindrücklichen Entstrukturierung in den postmodernen Gesellschaften überwinden will. Dieser Dualismus ist ja grundsätzlich in dem theoriegeschichtlichen Verhältnis von interaktionistischem und gesellschaftszentriertem Theoriemodell angelegt, wie wir es bereits skizziert haben. Dualität dagegen meint sowohl Gleichzeitigkeit als gegenseitige Beeinflussung der beiden Komplexe. Gesellschaftliche Strukturen sind für Giddens in diesem Sinne nicht nur unbedingt Kontexte, die Handeln determinieren und auf deren Erhaltung die Sozialfunktionen ausgerichtet sind. Strukturen ermöglichen auch Handeln, das aber seinen Eigensinn behalten und entwickeln und mit ihm auf die Strukturen zurückwirken kann. Strukturen sind in der Regel beharrend und gegenüber der situativen und prozessorientierten Dynamik sozialen Handelns rückständig, aber das bedeutet nicht, dass sie sich angesichts der historischen Faktizität des Handelns verändern können.

Giddens legt (…) Wert darauf, dass man seinen Ansatz nicht verdinglicht und damit vorschnell als (zu) optimistisches Programm versteht:

„Die Begriffe ‚Struktur und ‚Handeln’ bezeichnen die allein analytisch unterschiedenen Momente der Wirklichkeit strukturierter Handlungssysteme. Strukturen selbst existieren gar nicht als eigenständige Phänomene räumlicher und zeitlicher Natur, sondern immer nur in der Form von Handlungen oder Praktiken menschlicher Individuen. Struktur wird immer nur wirklich in den konkreten Vollzügen der handlungspraktischen Strukturierung sozialer Systeme“.
(…).“Aber es ist ebenso wichtig, nicht in den gegenteiligen Irrtum der hermeneutischen Ansätze und verschiedenen Versionen der Phänomenologie zu verfallen, die dazu neigen, die Gesellschaft als eine beliebig formbare Schöpfung menschlicher Subjekte zu betrachten. Jede dieser beiden Sichtweisen ist eine illegitime Form von Reduktionismus, die sich aus dem Unvermögen herleiten lässt, die Dualität von Struktur angemessen zu konzeptualisieren. In der Perspektive der Theorie der Strukturierung stellt sich – mit Blick auf die Inszenierung des sozialen Alltags gesprochen – der aktuelle Vollzug der Produktion von Handeln ebensosehr als Prozess der Reproduktion dieses Handelns dar“ (…). (S. 40 f.)

Handeln und Struktur sind aber keineswegs kongruent. Strukturen entstehen zwar immer wieder aus intentionalem Handeln, aber sie gleichen diesem nicht, sind gleichermassen auch unbeabsichtigte und unübersehbare Handlungsfolgen, können sich gegenüber dem Handeln verselbständigen. „Der Handlungsstrom produziert kontinuierlich Folgen, die die Akteure nicht beabsichtigt haben und diese unbeabsichtigten Folgen können sich auch, vermittelt über Rückkoppelungsprozesse, wiederum als nicht eingestandene Bedingungen weiteren Handelns darstellen“ (…).

Und nun kommen wir doch noch kurz zum Münchner Soziologen Ulrich Beck, der vor allem die Pluralisierung und Individualisierung in unserer industriekapitalistischen postmodernen und postfordistischen Gesellschaft beschrieben hat! :-)

Die gesellschaftliche Tendenz zur Individualisierung ist ein Kennzeichen der modernen arbeitsteiligen Industriegesellschaft seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. (…) Unter Individualisierung versteht Beck dementsprechend:

„(…) Modernisierung führt (…) zu einer dreifachen ‚Individualisierung’: Herauslösung aus historisch vorgegebenen Sozialformen und –bindungen im Sinne traditioneller Herrschafts- und Versorgungszusammenhänge (Freisetzungsdimension), Verlust von traditionellen Sicherheiten im Hinblick auf Handlungswissen, Glauben und leitende Normen (Entzauberungsdimension) und – womit die Bedeutung des Begriffs gleichsam in ihr Gegenteil verkehrt wird – eine neue Art der sozialen Einbindung (Kontroll- bzw. Reintegrationsdimension“ (…). (S. 39)

Wichtig beim Gebrauch des Individualisierungstheorems ist, dass es sich hier um eine soziologische Strukturdimension und nicht um eine individualpsychologische Kategorie handelt. Natürlich kann man davon ausgehen, dass auch die Ausformung des Personalen vom gesellschaftlichen Individualisierungsprozess typisch beeinflusst wird. Das sieht auch Beck so, aber er insistiert nachhaltig auf der soziologischen Unterscheidung:

„Individualisierung wurde als historisch soziologische, als gesellschaftsgeschichtliche Kategorie verstanden, als Kategorie, die in der Tradition der Lebenslagen und Lebenslaufforschung steht und sehr wohl zu unterscheiden weiss zwischen dem, was mit den Menschen geschieht, und davon, wie sie in ihrem Verhalten und und Bewusstsein damit umgehen“ (…) (S. 39)
……
Individualisierung stellt also einen Vergesellschaftungstyp dar, der – im Sinne der Pluralismusannahme – neben den traditionellen kollektiven Vergesellschaftungstyp getreten ist, bzw. diesen in einigen Lebensbereich (z.B. Konsum, Freizeit) sogar abgelöst hat.

So, nun haben wir uns quasi eine soziologische Metaebene geschaffen. Giddens zeigt uns, wie wir das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft (Handlung und Struktur) in einer individualisierten und pluralisierten postmodernen Moderne denken können. :-) Ulrich Beck zeigt und mit seinem Individualisierungstheorem als Strukturdimension (z.B. die Lebenslage von Menschen), dass sich die tradierten gesellschaftlichen Strukturkategorien (z.B. Klasse, Schicht etc.) entstrukturiert haben und phänomenologisch in den Hintergrund getreten sind und sich zumindest vordergründig individualisierte und pluralisierte Lebenslagen (z.B. über Freizeit, Konsum, neue Medien etc.) gebildet haben. Die Kategorie Umwelt hat sich somit individualisiert und pluralisiert. Somit ist es eben sehr gut möglich, dass diese Strukturdimension der Individualisierung dazu führt und führen kann, dass gewisse Einzelphänomene, wie z.B. Amokläufe in den Schulen, individualpsychologisch gedeutet und erklärt werden, obwohl wir es hier mit einer verdeckten Strukturkategorie von Individualisierung und Pluralisierung zu tun haben. Die Sozialisationsinstanzen haben sich also pluralisiert und ausdifferenziert und eben die Vielzahl einer Kombination von unterschiedlichen Sozialisationsinstanzen könnten das Phänomen Brevik sehr gut erklären, ohne auf einen indivdualpsychologischen Ansatz zurückgreifen zu müssen.

Für heute habe ich fertig! :-)

PS: Alle Zitate sind übrigens aus: Böhnisch, Lothar 1996: Pädagogische Soziologie. Eine Einführung, Weinheim und München, S. 36 ff.)
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Beitrag  Gast Do 11 Aug 2011, 11:15

Ich hatte heute auch keine Zeit, und daher kann es mir nicht gelingen, auf Alle einzugehen; ich probiere es mal...

Steffi:
Was mich bei Ch.Roche übrigens nur stört, ist ihre ausgeprägte Egozentrik.........egal welche Frage sie im Interview beantwortet...irgendwie ist immer jemand schuld an ihrem "Verhalten"....bei allem , was ich bisher von solchen Leuten dann gesehen und gehört habe, waren diese "Entschuldigungen in eigener Sache" fast immer Ausdruck des Gegenteils von dem , was sie vorwarfen.
So dass ich fast annehme, dass auch sie sich nur des Zeitgeistes bedient.
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44883

Sie selbst hat sich im SPIEGEL-Interview, das noch nicht online ist, als Narzißtin bezeichnet – auch deshalb habe ich die Parallele zu Breivik gezogen, der eine massive narzißtische Störung hat. Vermutlich IST das Ausdruck des Zeitgeistes, daß Defizite des Geliebtseins in der Kindheit zur öffentlichen medialen Figur drängen, die Aufmerksamkeit und Applaus als (allerdings niemals ausreichende) Kompensation erhält. Und wenn es die 15 Minuten des Warholschen Ruhmes in einer Talkshow oder in einem demütigenden Casting-Wettbewerb sind.

Interessant, jedenfalls für die Rechtsanwaeldin, deren Leib- und Magenthema das zu sein scheint, ist Roches Herleitung, die wiederum mit der, die Breivik für sein Leben als ideologisch bestimmend annimmt, identisch ist; aus einem Interview mit der ostdeutschen Publizistin Jana Hensel, die mir, nicht erst seit ihrem gleichartigen Interview mit der hochgepushten und tiefgefallenen Helene Hegemann (die dasselbe Mutterproblem hatte), ein absoluter Dorn im Auge ist:

ZEITmagazin: Für viele meiner westdeutschen Freundinnen sind ihre Mütter unglaublich wichtig. Mir selbst ist das fremd, und ich staune darüber. Die sexuelle Befreiung war für eure 68er-Mütter ein wichtiger Teil des eigenen Lebensprojektes.

Roche: Das hat doch überhaupt nicht funktioniert! Ich bin ein 68er-Kind. Meine Mutter kommt aus einem Fünfziger-Jahre-Haushalt in London. Alle Frauen dort waren Hausfrauen, sie fühlten sich alleingelassen und hätten sich am liebsten umgebracht. Meine Mutter wollte alles anders machen, aber in ihr waren all diese Traumata. Sie strahlte all das, was sie sein wollte, überhaupt nicht aus. Ihre Freiheiten waren Kopfgeburten, wir, die Kinder, waren eine Art Experiment, sie erzog nach Belieben an uns herum. Zudem war sie unglaublich dominant, eine Übermutter. Sie wollte meine beste Freundin sein und hat Distanz zwischen uns nie ertragen. Noch heute versuche ich mich von ihr zu emanzipieren, auch von ihrem Feminismus, den ich ihr nie abgenommen habe.

ZEITmagazin: Sind den Kindern der 68er von den Freiheiten der Eltern nur die Ängste geblieben?

Roche: Ja, der Feminismus meiner Mutter war immer ganz nah am Katholizismus. Es gab nur Verbote, Strafen. Überall lauerte das Böse, vor allem in den Männern, in deren Sexualität. Der Mann ersetzte den Teufel. Und Elizabeth sucht nun die Liebe. Ihre Mutter hat wie ein Hippie immer nur nach der Libido gesucht. Tauchten Probleme auf, dann war sie weg und suchte sich einen neuen Liebhaber. Und dann passierte wieder genau derselbe Scheiß von vorn. Elizabeth will das alles mit einem Mann durchstehen.
http://www.zeit.de/2011/33/Roche-Hensel/seite-3

Genau so sehen die Schnittstellen von Soziologie, Autobiographie und psychologischer Lebensdeutung aus.

Steffi:

Bei allem Verständnis zur BILD-Geschichte, ist es doch sehr häufig bei Möchtegernpromis so, dass die sich wundern, wenn sie mit Hunden ins Bett gehen, dass sie mit Flöhen aufstehen........
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44883

Einverstanden. Aber selbst jemand, der eine Medienfigur ist und sich der Medien bedient, hat ein Recht darauf, in den Tagen der größten Tragödie seines Lebens in Ruhe gelassen zu werden. Wie müssen Menschen geartet sein, die für eine Schlagzeile oder eine Story so weit gehen...

Steffi:


Das Selektions-System Schule ist für alle Beteiligte eine Qual und war es immer schon.

Das ist für mich der einzige Punkt, wo ich schon denke, dass das sehr, sehr subjetiv gesehen wird von DIR, oder?

Aus eigenen Erfahrungen ( und die Klassentreffen mal hinzugezogen mit den Erfahrungen ehemaliger Mitschüler)weiß ich, dass sich mit größerer Entfernung sicher die Ansicht ändert aber meist haben es nur die Schüler so gesehen , die sich vonhause aus nicht großartig interessiert haben und dann auch Schwierigkeiten bei der Umsetzung des gelernten hatten.

Oder war Eure Schule nur so anders?
Ich verstehe nicht ganz den Begriff "Selektions- System Schule"......

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44883

Das ist schon witzig, daß viele glauben, daß man sich gegen Ungerechtigkeiten nur deshalb einsetze, weil man Betroffene sei. Das hat für mich nie gegolten, ich bin durch die Schulen durchspaziert, ohne mich sonderlich anstrengen zu müssen. Das bißchen fremdbestimmtes Auswendiglernen in den Fächern, in denen das ausreicht (also Mathe und Naturwissenschaften, HALLO, Demo! Nur in diesen Fächern kommt man so weiter, in allen anderen muß man ›verstehen‹ können oder Talent aufweisen, wie bei Sprachen, Kunst, Musik oder Sport), war zu ertragen, wenn auch öde. Im Gegenteil habe ich meine Position als eine der Klassenbesten immer dazu genutzt, um zu widersprechen, zu diskutieren, mich als Schulsprecherin für die Belange anderer einzusetzen.

Natürlich war ein (Mädchen)Gymnasium zu meiner Zeit ein Selektionsapparat: mit 36 Schülerinnen in der Sexta (5. Klasse) fingen wir an, in der Oberprima waren 20 übrig geblieben, und da waren dann schon Neuzugänge dabei. Das fiel so direkt nicht auf, weil wir schon eine reformierte Oberstufe mit Wahlkurssystem hatten, der alte Klassenverband also wegfiel –: aber Fakt war es dennoch. Natürlich waren es auch Leistungsschwächere, die wegfielen. Aber eben auch Spätentwickler, verträumte Kreative, sozial Benachteiligte, bizarre Persönlichkeiten, mit denen man eben keine Geduld hatte. Übrigens wurden damals auch schwangere Schülerinnen relegiert...

Meine Schulkritik orientiert sich daran, daß nicht fachbegeisterte, pädagogisch versierte und Schüler-liebende Lehrer im Mittelpunkt stehen, sondern politische Vorgaben, vom Bildungsziel bis zu den Lehrinhalten und den Zeitvorgaben, in denen das zu schaffen sein soll. Mal ist es der sozialistische Mensch, der geformt werden soll, mal der kritische Bürger, mal das effiziente Beschäftigungspotential für die Wirtschaft. Abfragbare Detailkenntnis war und ist Trumpf, nicht das Fördern der Lust am Lernen und das Verständnis für Zusammenhänge. Der Nürnberger Trichter ist heute mehr gefragt als zu meiner, einer Aufbruchszeit.

Trotz allem Glück, das ich in meiner Schulzeit hatte (der ›mündige Bürger‹ als Vorgabe, Wahlfächer, Kurzschuljahre wegen Lehrermangels): der Betrieb als solcher hat eben nur wenige Sternstunden geboten, oft, wenn nicht überwiegend, habe ich mich schlicht gelangweilt, ich war empört darüber, wie manche sadistische Lehrer schwächere Schüler fertigmachten, ich habe mich aufgelehnt gegen die Abkanzelungsversuche gegenüber denjenigen, deren Eltern sich teure Abi-Klassenfahrten nach Athen, Rom oder Moskau nicht leisten konnten (o.k., zugegeben, da war ich Mitbetroffene, und habe gewonnen: wir paar in der sonst reichen Stadt Düsseldorf mußten während dieser 14 Tage nicht zum Spezial-Unterricht).

In der Schule wird versucht, Ecken und Kanten abzuschleifen, bei Lehrern wie bei Schülern. Das Humboldtsche Bildungsideal ist zertrümmert, weshalb wir nur noch Fachidioten haben, Hirnforscher etwa, die Träume als Neuronengewitter ansehen und Synapsen als Ende von Psychologie und Verantwortung des Menschen für das, was er tut. Davor waren’s die Hormonforscher. Lächerliche Figuren, die in 20 Jahren sagen werden: Ich weiß, daß ich nichts weiß.

Mehr als wirtschaftlich oder karrieretechnisch effektive Schmalspur-Idioten bringen unsere Schulen und Universitäten nicht hervor. Das gilt auch für Juristen, die sich nicht für ›Hilfswissenschaften‹ interessieren... Für Historiker, die Zeitgeistideologien bedienen und alte Vorgänge aus heutiger Sicht interpretieren, statt sie so objektiv wie möglich aus den damaligen Zusammenhängen darzustellen und erst danach Schlüsse zu ziehen. Politologen, Soziologen, Terrorismus-Experten, die es in die Glotze drängt, Meteorologen, die für BLD im Kaffeesatz lesen, Ernährungswissenschaftler und Pharmazeuten, die sich von der Industrie kaufen lassen. Journalisten, die weder denken noch schreiben können.

Die Litanei könnte lange fortgesetzt werden, denn sogar im Handwerk, das ich immer verehrt habe, zeigen sich diese Verfallserscheinungen. (Achtung, das ist jetzt subjektiv und Produkt einer letztlich zur Abklärung der Konsequenzen dem Rechtsanwalt überantworteten Fassadenrenovierung.)

SCHULE ist letztlich verantwortlich: sie sollte das Individuum, die Lust am Lernen und Idealismus fördern. Das hat das System, mit Ausnahme einzelner, begnadeter, toller Lehrer, denen ich viel zu verdanken habe, nie geleistet, weil die Politik ständig herumdoktert und letztlich nur den Verwaltungsaufwand vergrößert, Todesstoß für jeden ›geborenen‹ Lehrer. Die Burn-out-Rate bei Lehrern wundert mich nicht.

Da wird Dir auch Chomsky mit seinen Systemen und Strukturen nicht weiterhelfen. Sie helfen im konkreten Einzelfall nie weiter... Ich habe nichts gegen das Nachdenken über das Große und Ganze, sehr im Gegenteil. Nur hätte ich es gern in guten, literarischen Formulierungen und ohne den Anspruch, im Konkreten dienlich zu sein: denn das ist eine geradezu irre Sebstüberschätzung.
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44881

sagte ich; und Chomsky hat’s mal wieder bewiesen:

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44888

Ich geb’s auf.

Und mag noch nicht einmal ernsthaft die Frage stellen, inwiefern die GROßEN DREI, Freud, Jung und Adler, biologistisch fundierte Modelle erstellten. Ist ihnen nicht gerade die geisteswissenschaftlich-literarische Ausrichtung vorgehalten worden?

Zu Demokritxyz:

https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44887

fällt mir echt nichts mehr ein.

Er hat keine Ahnung von Jura, hält Juristen aber für dressierte Auswendiglerner, und könnte nicht falscher liegen. Es gibt keine kreativere Tätigkeit als die Juristerei.

Dann schweift er wie üblich ab:

Zwischenfrage: Ist Oberst Georg Klein auch zum "massenmörderischen Kreuzritter mutiert" ...?
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44887

Und man versteht nicht, was er sagen will. Falls Du fragen möchtest, ob Oberst Klein Ähnlichkeiten mit dem Mörder Breivik hat, dann lautet die Antwort: NEIN. Daß Kleins Entscheidung grottenschlecht und falsch war, weil sie ohne ausreichende Information erfolgte und weil eine Eigenfährdung weder subjektiv noch objektiv vorlag, widerspricht dem nicht. Was also soll die ›Zwischenfrage‹?

Demokritxyz:

Selten habe ich einen so undifferenzierten Mist wie in diesem SPIEGEL-Artikel gelesen. Ein Psychologe, der sich ein Urteil bildet über einen Menschen, den er gar nicht untersucht hat, dessen 'Manifest' er noch nicht gelesen hat, wobei aber der Beschuldigte aussagewillig ist.

Mich erinnert das an die Gutachterin Luise Greuel, Bremen im Kachelmann-Prozess. Die 'wilderte' auch und kam zu einem Urteil über Jörg Kachelmann, ohne ihn untersucht zu haben.
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44887

Vielleicht solltest Du den von mir geposteten SPIEGEL-Artikel mal wirklich lesen:

"Er hätte genauso gut Linksextremist werden können, oder ein Gotteskrieger, wenn er den passenden Glauben hätte", ist Svenn Torgersen überzeugt. Der 70-Jährige ist klinischer Psychologe, hat am Zentrum für die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Oslo praktiziert und geforscht.

Seit vorletzter Woche liest er gebannt das Manifest des Massenmörders. "So ein Fall ist in der psychiatrischen Wissenschaft einzigartig", sagt der emeritierte Professor. In seiner langen Laufbahn als Arzt in der geschlossenen Psychiatrie hat er sadistische, aggressive Menschen kennengelernt. Aber das Verbrechen verhindern? "Selbst wenn er vor der Tat bei mir im Behandlungszimmer gesessen hätte, wäre ich mir nicht sicher, ob ich sein Gewaltpotential erkannt hätte." Zwei seiner Kollegen müssen im Auftrag des Gerichts bis November die Psyche Breiviks vermessen.
Das Ausmaß des Bösen können die Experten nicht erklären, aber sie liefern Hypothesen über die mentalen Voraussetzungen einer solchen Tat. "Breivik muss ein Narzisst sein", sagt Torgensen. Und zwar in einer solch extremen Form, dass dem Gelehrten die Beispiele aus der Kriminalgeschichte fehlen.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,778984,00.html

Es ist leider bezeichnend, wie ungenau manche Großerklärer lesen; Torgersen hat sich mit Breiviks Selbsterklärungstext beschäftigt, der reichhaltiges psychiatrisches Material liefert.

Frau Greuel hat demgegenüber eine Hypothese entwickelt, die allein auf dem Explarations-Material einer gekränkten Ex-Geliebten basiert, die sich wiederum, letztendlich therapiebedingt, der Deutungen des feministisch orienterten Psychotrauma-Therapeuten Seidler bediente.
Und das setzt Du gleich?
Das halte ich für Denkschwäche, sorry.

Demokritxyz:

Nun will ich mich in den Anders-Behring-Breivik-Fall und sein 'Manifest' nicht groß einlesen, weil mir der Zugang zu den 1.500 Seiten fehlt (Inhaltsverzeichnis etc.) und ich die politischen Verhältnisse in Norwegen nicht detailliert kenne.
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44887

Come on. Ich habe Dir die Stellen genannt, auf die es ankommt. Du willst sie offenbar nicht zur Kenntnis nehmen. Und Norwegen ist politisch kaum anders als Deutschland; eher sozial friedlicher und reicher als Deutschland, was dieses Ausflippen noch unverständlicher macht.

Demokritxyz:

Nur denke ich mal, dass Berwik sein 'erstes Ziel' 'erreicht hat.' Nur jetzt will mit ihm keiner reden. Das halte ich für einen Fehler - wenn ich auch der Auffassung bin, dass diese Gespräche nicht öffentlich geführt werden müssen.

Noch ein Tipp aus der Schatztruhe "So isses" meiner persönlichen Einschätzungen, die man evtl. bei der Dressur zur Staatsanwältin nicht "auswendig" lernen muss.

Wer sich Gedanken über das revolutionäre Potenzial macht, hört schauspieldemokratisch evtl. analog dem Kärcher-Sarkozy, dass das aus dem Prekariat kommen müsste, wenn Paris, Athen oder London etc. brennt.
https://ratlos-im-netz.forumieren.com/t437p800-fall-kachelmann-faktum-oder-in-der-elsen-falle-teil-26#44887

Ich weiß nicht, ob Du nachdenkst, bevor Du irgendwas schreibst. Da möchte ich doch die von Dir gern beschworene Rotwein-Philosophie-Kur anempfehlen, auf daß sich Dein Geist endlich vom Klischee befreien möge.

Breivik hat kein einziges Ziel erreicht. Die Gleichgesinnten distanzieren sich notgedrungen. Und die, die mit ihm reden wollen, ergründen zurecht Tatvorbereitung und –hergang und seinen Geisteszustand, und sonst nichts. Narzißtische Auftritte in Phantasie-Uniform hat die kluge norwegische Justiz zu verhindern gewußt.

Selbstverständlich kommen nahezu alle gewaltsamen Proteste aus dem Pool der ökonomisch Benachteiligten. Das war schon immer so, wie ein Blick in die Historie belegt. Eine Binse also. Was das mit Auswendig-Lernen zu tun hat, müßtest Du schon erklären. Aber Du verlinkst ja lieber. Bloß keine angreifbare eigene Meinung leisten... Versteckspiel ist angesagt.

Demokritxyz:

Aus meiner Sicht trifft das nur einen Teilaspekt. Für viel gefährlichen halte ich die vielen 'Einzelfälle', die ehemals gutsituiert mit sehr guten Job, Häuschenbau mit Hypotheken & Co. nach einem Jahr durch Arbeitslosigkeit in Hartz-4 abstürzen und vor dem Nichts (gegenüber ihrem alten Status) stehen. Durch diesen extremen Absturzgradienten gibt es unter diesen Personen eine hohe Zeitbombendichte - so meine Einschätzung.

Und diese Komponente könnte auch bei Brevik eine Rolle gespielt haben - mit dem (seltenen) Unterschied, dass er sich der Diskussion nach seinem Warum ...? stellen will. (Nicht nur) Sozialdemokraten sollten ihn befragen. Aber schauspieldemokratische Chef-Ideologen wissen bereits die Antworten auf beiden Ebenen: real (intern) und schauspieldemokratisch (öffentlich), oder ...?

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Breivik stand niemals auf der Erfolgsseite. Schade, daß Du Dich weigerst, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Er hat weder einen Schulabschluß noch einen Berufsabschluß, was in der Schicht, der er angehörte, ein selbstverschuldeter Absturz war, und so hat er es selbst auch betrachtet und daher kaschiert.

Ich glaube fast, daß Du ein Schauspieldemokrat bist, weil Du Dich so gut in sie hineinfühlen kannst; jedenfalls aber bist Du ein faktenresistenter Schauspiel-Denker. Q. e. d. (Du hattest ja mal Latein-Unterricht?)


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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Re: Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26)

Beitrag  uvondo Do 11 Aug 2011, 19:46

Mir drängen sich schon seit einiger Zeit ein paar Fragen zu demo und oldy auf..........

Nach dem bekannten Motto >Stück für Stück kommt man sich näher< kommen sich demo und oldy immer näher. Solange bis sie zu einer Person verschmelzen.

Wieso ich darauf komme???

Ich beobachte die „Beiden“ schon seit einiger Zeit......

Immer wenn oldy im „Urlaub“ (?) ist, ist demo im gleichen Zeitraum auch verschwunden.... ist oldy zurück, ist demo auch wieder da......

Das oldy Kieler ist, weiß man hier ja. Demo als „Nichtkieler“ hat vor längerer Zeit hier Detailkenntnisse über Kiel verlautbart (Ortskenntnisse), die eigentlich nur Kielern geläufig sind.

Oldy scheint mir Jurist zu sein, sich zumindest im juristischem Umfeld zu bewegen. Daher auch seine juristischen Detailkenntnisse.

Wenn demo als „Nichtjurist“ satzmäßig mit seinem Wissen um Paragraphen von und über sich selbst ins Schwärmen gerät (narzisstische Neigung), bewegt er sich zwischen den Zeilen mit oldy auf einer Linie.....

Demo äußerte hier einmal, dass er dieses Forum ins Leben gerufen hat. Oldy hat es dann übernommen.

Immer wenn demo mit seiner Haudraufmethode für ausreichend Unruhe und bei gewissen Damen für Verzückung gesorgt hat, meldet sich irgendwann oldy mit seichteren Tönen... Nach dem Motto: guter Bulle = Oldy, böser Bulle = demo.

Wer ganz genau hinsieht, bemerkt im Satzaufbau gravierende Ähnlichkeiten. Dafür gibt es in der Kriminologie extra den wissenschaftlichen Bereich der grammatischen Analyse.

Beide sind dem alten verhaftet. Demo einem vor Jahrtausenden verstorbenen Philosophen, Oldy nennt sich selbst Alter Mann (Oldoldman)

Das oldy sich hier als Forenbetreiber nicht alle Frechheiten erlauben darf/kann ist logisch. Er möchte aber auch seinem „Humor“ im negativen Sinn freien Lauf lassen. Dafür gibt es dann die andere Person = demo.

Ich muss jetzt erst einmal wieder zu den Bauarbeitern raus, vielleicht nachher mehr....

UND GW, natürlich ist demo ein Schauspieldemokrat, darauf hatte ich auch schon hingewiesen, ebenso wie auf eine gewisse psychische Störung...... Irgendwie nicht die Anerkennung im Beruf, welche ihm seiner Meinung nach zusteht......

Wie gesagt, auch wenn es sich nicht jedem erschließt, meine Beobachtung kann, aber muss nicht richtig sein......





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Fall Kachelmann: Faktum oder in der 'Elsen-Falle' ...? (Teil 26) - Seite 33 Empty Gabriele

Beitrag  Gast Do 11 Aug 2011, 19:51

Das ist schon witzig, daß viele glauben, daß man sich gegen Ungerechtigkeiten nur deshalb einsetze, weil man Betroffene sei. Das hat für mich nie gegolten, ich bin durch die Schulen durchspaziert, ohne mich sonderlich anstrengen zu müssen.
Ich setze mich auch für Leute ein, die ich für "ungerecht behandelt" halte OHNE, dass ich mich selber als "Betroffene" bezeichnen würde.... Wink
Allerdings mußte und muß ich lernen, dass mitunter "Ungerechtigkeit" kein Gießkannenprinzip sein muß und gerade gesellschaftlich betrachtet einige "Ungerechtigkeiten" überstrapaziert werden !
Und gerade in der Nachbetrachtung scheinen die "Problemchen" der 68-er für mich eher pillepalle zu sein und auf "gefühlten Ungerechtigkeiten" zu beruhen als tatsächlich vorhanden waren.
Das gilt auch für die feministischen Sichtweisen und die immer wieder heraufbeschworenen "Traumata".

Als Gegenbeispiel ist da sehr schön Locki Schmidt - aus ärmsten Verhältnissen stammend, trotzdem studiert ( als Aschwa noch Quark im Schaufenster war!!!) und ein selbstbestimmtes Leben geführt.......und ganz ohne Beziehungen da hingekommen wo sie war.....
Schade nur, dass solche Menschen IHRE Lebensgeschichte nicht so in den Mittelpunkt rücken.......
Einverstanden. Aber selbst jemand, der eine Medienfigur ist und sich der Medien bedient, hat ein Recht darauf, in den Tagen der größten Tragödie seines Lebens in Ruhe gelassen zu werden. Wie müssen Menschen geartet sein, die für eine Schlagzeile oder eine Story so weit gehen...
Hm......Grundsätzlich ein eindeutiges JA....nur war und ist es schon lange bevor Frau Roche die Tragödie erreichte eine leicht zu erkennende Tatsache, dass eine BILD bzw. die sogenannte Yellowpress sich NICHT für Grundsätzlichkeiten interessiert.
Und da sollte man schon über seine eigenen Schuhspitzen hinausdenken.......und sich einbilden - gerade bei Roche, die sich selbst "nackig" gemacht hat - dass das Geschäft nur funktioniert wie es ihr passt----sorry, aber das ist doch blind,taub und lahm in Personalunion!
Dass dazu Charakter und Persönlichkeit gehört eben NICHT sein Privatleben und seine Vorlieben jedem Reporter ins Ohr zu säuseln um damit Kohle zu machen...weil man ja so unabhängig und "ehrlich" ist und dann zu jammern, dass die Schmeißfliegen auch bei andere Gelegenheit vom Kuchen was abhaben wollen......scheint sie noch nicht gehört zu haben und mein Mitgefühl hält sich für solche Personen doch sehr in Grenzen...obwohl sie sicher "Opfer ihrer Eltern und Umwelt" sind.
Anders sieht es bei Promis aus, die zwar ihre Arbeit in der Öffentlichkeit machen ABER konsequent ihr Privatleben NICHT in die Öffentlichkeit bringen. und es gibt sie!
Mehr als wirtschaftlich oder karrieretechnisch effektive Schmalspur-Idioten bringen unsere Schulen und Universitäten nicht hervor.
Bei allem was DU am Schulwesen kritisierst ( deine Schulzeit ist auch schon lange her und da waren die Verhältnisse wahrscheinlich noch wesentlich besser!) ist es doch gerade nach bzw. dann mit den 68-ern in den Institutionen noch wesentlich schlimmer geworden!
Wir hatten damals noch Lehrer, die auch Pädagogen waren - was Lehrer heutzutage gerne bestreiten bzw. NICHT sein wollen!
Und ganz ehrlich, man sollte da trotzdem genau hinschauen, die Lehrer können nur mit dem "Material" arbeiten, was sie bekommen. Und da "antiautoritäre" Erziehung und "wenn der Süsse aber nicht will...kann man nichts tun" - Einstellung der Elternhäuser offensichtlich wichtiger ist als die "Eigenverantwortlichkeit" der Eltern für ihre Kinder...wundert es einen doch nicht, wenn man nur noch Schrott vorfindet.
Und irgendwie stimmt es schon - "Man muß ganz doll wollen können" - dann muß man nicht nur nach Schuldigen suchen.....
Die Litanei könnte lange fortgesetzt werden, denn sogar im Handwerk, das ich immer verehrt habe, zeigen sich diese Verfallserscheinungen. (Achtung, das ist jetzt subjektiv und Produkt einer letztlich zur Abklärung der Konsequenzen dem Rechtsanwalt überantworteten Fassadenrenovierung.)

Very Happy Very Happy Very Happy
Och, diese Verfallserscheinungen zeigen sich auch bei den "Kunden" , die einen Mercedes haben wollen aber nur bereit sind für einen gebrauchten Handwagen zu bezahlen........ich kann da auch Lieder mit unendlichen Strophen singen!! Bitte auch nicht persönlich nehmen, ist auch subjektiv..... Wink
So hat jeder seine Sichtweise....und meist ist das eigentliche Problem die mangelnde oder "falsche" Kommunikation.....und weil man mit Ehrlichkeit nicht mehr weit kommt.......damit können die Wenigsten umgehen!

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